Donnerstag, 21. Februar 2013

Madurai - at work

Heute bin ich genau eine Woche hier in Indien. Das heisst nur noch 7 Wochen Praktikum. Es ist vielleicht ein wenig uebertrieben, aber die Zeit vergeht auf einmal schnell. Lieber gucke ich in die Ferne und sehe, dass ich doch noch einige Wochen 'on the road' vor mir habe. Ich habe auch ein paar Dinge fuer Madurai geplant, zB. moechte ich ins Yoga gehen und einen Wahrsager (tausende...) gibts hier auch. Spannend! Und Berichte fuer den Madurai Messenger schreibe ich ja auch noch!

Am Dienstag hatte ich mein erstes Interview. Die Redakteurin gab mir ein paar gute Ideen fuer Fragen auf den Weg mit. So stand ich gut gewappnet mit Block, Stift und Kamera bereit. Rajan, der Mann fuer alles, begleitete mich. Der erste Blick auf den Tattooshop (von aussen) war positiv, eine Filiale meines geliebten Cafe Coffee Day befand sich gleich nebenan. Drinnen bekam ich kurz einen Schock. Das Studio war winzig und der Taetowierer sah so... normal aus. Erwarte ich doch dass diese bis an den Anschlag taetowiert sind, dazu Piercings an allen erdenklichen Stellen. Es stellte sich dann raus dass Dhayan, der Besitzer und Kuenstler, nur ein Tattoo mehr als ich besitzt und dies auch erst seit drei Jahren macht. Den Kurs dazu hat er an der Uni besucht, dieser dauerte 6 Monate. Ich finde das klingt so uncool.... aber Tattoos sind in Suedindien sowieso uncool, nur die ganz Modernen verstecken diese nicht unter den Aermeln des Hemdes. Dhayan trug ein T-Shirt und gehoert damit wohl eher zur ausgeflippten Sorte ;-) Gesehen habe ich nur zwei Tattoos, da bin ja ich 'bemalter', sogar wenn ich die Nepali Kurta (traditionelles Gewand, hier heisst es anders...) trage sieht man mehr Bildli.

Der Taetowierer war dann leider auch eher von der nicht so gepraechigen Sorte, sprich wortkarg. Und was er sagte verstand ich fast nicht. Uns beiden lief der Schweiss in der Hitze des kleinen Studios runter. Zum Glueck fotografierte Rajan, ich waere glatt ein wenig ueberfordert gewesen. Ich wollte weitere Besucher interviewen, aber da weit und breit niemand zu sehen war fiel das ins Wasser. Zurueck im Buero schrieb ich dann meinen wilden, taetowierten Freunden in der Schweiz zwecks Interview und quetschte einen Kollegen in Mumbai oben aus. Tattoos sind tatsaechlich nicht weit verbreitet in Indien und im konservativen Madurai sowieso nicht.

Den Artikel habe ich in der Zwischenzeit fertig gestellt. Ein wenig garniert mit der Entstehung der Tattoos (da musste ich mich auf zwei Laender beschraenken, sonst haette ich das ganze Heft gefuellt) finde ich die Sache ist gut gelungen Ein bisschen 'easy English', aber die Sache hat Hand und Fuss. Ich bin ja gespannt was die Redakteurin am Montag dazu meint. Er ist noch nicht ganz perfekt, zum Beispiel versuche ich rauszufinden warum die Kelten taetowiert waren (Kriegsbemalung??). Auch dauert es bei mir laenger bis solch ein Artikel einmal steht. Immer wieder muss ich Worte nachschlagen (also im Internet) die mir nur auf Deutsch einfallen. Wenn dann alles steht 'putze' ich darueber und gucke Synonyme nach damit es professioneller klingt und ich mich nicht staendig wiederhole. Tattoo ist genau so ein Wort welches nicht viele Moeglichkeiten offen laesst :-) Habt ihr uebrigens gewusst dass Oetzi der erste taetowierte Mensch war? 

Bevor wir dann ins Buero zurueckkehrten, goennten wir uns eine kleine Pause im Cafe Coffee Day. Mein erster 2013! Und nicht mein letzter! Irgendwie kam ich mit Rajan aufs Thema 'Essen' zu sprechen. Fuer meinen naechsten Artikel wuerde ich gerne was mit Gewuerzen machen. Hier bin ich ja im Himmel gelandet, Koriander, Kardamom, Pfeffer, Ingwer, Tamarinde usw. Ich habe auch endlich herausgefunden, welche beiden Zutaten meine Gastmutter staendig jedem Reisgericht hinzufuegt: Senfkoerner und Curryblaetter! Damit habe ich noch nie gekocht, wie konnte ich das nur verpassen??

Jedenfalls hielt mir Rajan einen Vortrag uebers Essen und die ganzen Gewuerze und was gut fuer den Koerper ist usw. Total spannend, aber leider unglaubwuerdig. Ich habe nun alles nachgegoogelt, von wegen Zucker ist gut fuer die Verdauung (vielleicht meinte er einen 'anderen' Zucker) oder das Essen in Nordindien waere schaerfer als in Suedindien. Auch interessant: im Sueden essen die Leute viel mehr Reis da es so heiss waere (der war noch nie in der Wueste in Nordindien, als waere es dort kuehler...) benoetigen sie sofort Energie. Dementsprechend essen die Leute im Norden Brot da es kaelter ist. Schlussendlich handelt es sich doch aber so oder so um Getreide, oder? Also wenn jemand mehr zu dem Thema weiss, bitte bei mir melden. Bin ganz verwirrt was denn nun wahr ist. Also das mit dem Reis im Sueden stimmt jedenfalls. Sogar ich, die Reismaschine, muss aufpassen das es mir nicht zu den Ohren raushaengt. Jeden Mittag gibts (kalten) Reis. Den Vogel abgeschossen hatte aber bereits zuvor Dhayan als er meinte, am schmerzhaftesten waere das Taetowieren auf dem Oberarm weil man dort Muskeln haette. Das naechste Mal sollte ich nicht einen Mann fragen, diese Memme! Meines ist auf dem Fuss, auf dem puren Knochen! Als waere DAS weniger schlimm!! Der Oberarm ist wohl einer der angenehmsten Orte um gestochen zu werden....



 
Auf dem Arbeitsweg. Tja, auch das ist Indien

 Zeichenungen auf der Strasse, hatte mit einem Hindu-Festival zu tun

Madurai von oben, Kirchen gibt es hier auch
 
 Ein Tuk-Tuk, hier nennen sie es Rikscha

 Bei der Arbeit hier im Projects Abroad Buero. Das Dr. Pepper habe ich aus einem Laden fuer heimwehkranke Touristen. Auf dem Bildschirm ist die Rohfassung von meinem Tattoo-Bericht

 Vor dem Tattoo Studio

3 Kommentare:

  1. Wie konntest du nur das erste Bild posten? Don't show India in bed *hahahaha*, remember :-)?

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    1. Lass es uns am Montag wissen was die Redakteurin zu
      Deinem Tattooartikel gemeint hat
      Ob es hier auch Curryblätter zu kaufen gibt ?
      Na da siehst Du ja EINIGES ! auf Deinem Arbeitsweg

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  2. Habe auch gegoogelt;)
    'Je nachdem an welcher Körperstelle das Tattoo gestochen werden soll, kann der Schmerz stärker oder schwächer sein. Zu den empfindlichen Körperstellen gehören zum Beispiel Stellen nahe an Knochen, wie der Knöchel oder das Handgelenk.'

    Stimmt also, die empfindlichste Körperstellen sind nahe am Knochen. Tapfere Nadine;)

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