Mittwoch, 18. Dezember 2013

Kambodscha

Mein Kambodscha Abenteuer geht langsam dem Ende zu und ich konnte mich doch tatsaechlich noch aufraffen um diesen Blog zu schreiben. Die Fotos habe ich auf einmal ziemlich locker raufladen koennen, es funktioniert am besten wenn man immer 2 auf einmal rauflaedt. Zum Glueck habe ich ja Zeit. Das Wetter spielt heute einmal mehr wieder nicht mit hier in Sihanoukville. Das ist ein Staedtchen am Strand an dem es hauptsaechlich Strand und Strand hat, dazu Restaurants und Bars. Ziemlich doof wenn es hier regnerisch ist. Von meinem letzten Besuch her wusste ich dass Zimmer vermietet werden wo Flachbildschirm und Sofa drin stehen und man sich einen DVD auswaehlen kann. Kostet ein halbes Vermoegen, aber es war herrlich wieder mal einen Film zu gucken. Da es 4 Tage durchzogen war bin ich ganze drei Mal gewesen :-)

Aber fangen wir vorne an. Nach Siem Reap gings fuer mich zuerst mal mit dem Boot nach Battambang. Andere Gaeste hatten das auch gemacht und es klang sehr ‘lauschig’. Sie meinten jedoch sie haetten unbequeme Plaetze gehabt. Nicht sicher ob ich nicht richtig zugehoert habe oder was sie mit unbequem gemeint hatten. Wohl kaum auf dem Dach in der prallen Sonne zu sitzen und dies 7 Stunden lang. Damit hatte ich doch nicht gerechnet! Hatte weder Sonnenhut noch Sonnencreme dabei. Da es am morgen noch kuehl gewesen war besass ich hoechstens einen Pulli mit Kapuze welche ich mir dann notgedrungen ueber den Kopf stuelpte da ich sonst einen Hitzeschlag bekommen haette. Es war auch so eng auf dem Boot dass wir nur im Schneidersitz hinsitzen konnten, auf dem Boden natuerlich. Also so hatte ich mir das nicht vorgestellt. Man sah auch mit den Stunden wie sich alle langsam in rote Krebse verwandelten, ich hatte immerhin ein normales T-Shirt an waehrend andere Frauen mit ausgeschnittenen T-Shirts dort sassen. Viel Spass mit dem Sonnenbrand die naechsten Tage! Mich hatte es dann aber doch auch noch erwischt, meine Fuesse und auch die Oberarme zum Teil. Aber wirklich ein Sonnenbrand war es nicht. Es hilft eben doch wenn man schon seit Februar der Sonne ausgesetzt ist.

Mein erster Stopp war Battambang, das liegt nicht am Tonle Sap (der grosse See mitten im Land) selber aber an einem Fluss welchen in den See fuehrt. Das letzte Mal hatte ich Battambang wegen Zeitmangel ausgelassen. Eine Schande, waren die beiden Ausfluege doch super (siehe Fotos unten mit den Fledermaeusen und dem Bambuszug). In der Hauptstadt Phnom Penh, in den kleinen Staedtchen Kampot  im Sueden sowie in Sihanoukville habe ich dann zum Teil nicht mehr viel gemacht. Immerhin fuhr ich mit dem Roller plus Fahrer nach Kep, dies liegt direkt am Meer und ist bekannt fuer seinen Krabbenmarkt und die entspannte Atmosphaere. Allgemein ist in Kambodscha nicht viel los, sogar die Hauptstadt hat verhaeltnismaessig wenig Verkehr. Nur nachts ist es muehsam die Strassen zu ueberqueren da ich halb Angst kriege wenn ich die vielen Rollerlichter sehe – oder eben nicht wenn sie zum Teil ohne Licht daherbrausen. Da ich vor zwei Jahren zusammen mit Isi schon viele Ausfluege gemacht habe konnte ich diese getrost vergessen. Man muss ja dann doch nicht ALLES 2x sehen, vor allem wenn es Museen sind oder die Pfefferplantagen. In Kampot wird ja der beruehmte Pfeffer angebaut und lustigerweise auch Salz. Da sein wo der Pfeffer waechst. Gerne immer wieder.

Phnom Penh ist eigentlich auch eine tolle Stadt. Man kann es nie mit anderen asiatischen Hauptstaedten wie Singapore oder Kuala Lumpur vergleichen. Man merkt dem ganzen Land an dass sie jahrelang im Krieg waren und nun anderen um eben diese Jahre hinterher hinken. Oft fehlt das ganze Knowhow, darum hat es extrem viele Expats hier. Das sind Westler welche sich hier niedergelassen haben, sei es um ein Hotel zu eroeffnen oder als Lehrer zu arbeiten. Selten habe ich so viele Westler gesehen die dann auch wirklich da wohnen. Auf der anderen Seite ist Kambodscha touristenmaessig wieder sehr gut ausgeruestet. Die Strassen sind ueberraschend gut, bis jetzt waren nur die in Malaysien und auf Java besser. Der Verkehr  haelt sich auch in Grenzen und so kommt man relativ flott voran. Jedes Hotel kann einem den Bus organisieren, dies ist kein Vergleich zu Indien wo man einfach mal hinsteht und hofft es kommt was und das man es versteht (alles in Hindi) und das es vor allem noch Platz hat. Nein, hier hat man gleich noch Wifi im modernen Bus. Also das schockiert mich irgendwie schon. UEBERALL hat es Wifi, in den Bussen, Hotels, Restaurants, sogar im Krabbenmarkt.  Es ist ein leichtes hier von Ort zu Ort zu kommen, man muss nicht mal ueberlegen oder richtig was organisieren! Die Menschen moechte ich auch noch erwaehnen. Die Kamboschaner sind sowas von unglaublich freundlich, auch wenn viele kein Englisch verstehen. Die TukTuk Fahrer in der Hauptstadt nerven zwar schon alle leicht, aber wenn man ‘nein danke’ sagt strahlen sie einen an als haette man gerade fuer eine Ganztagestour zugesagt. Dann muss ich eben auch lachen weil die hier so freundlich sind! Also da bin ich mich gaaaanz anderes gewoehnt. Speziell Indien ist ja knallhart und ich frage mich wieso ich da so gerne bin. Es ist unfassbar anstrengend, jeder will einen uebers Ohr hauen und unbedingt freundlich sind Fahrer und Co auch nicht. Die Kamboschaner sind viel zu nett und unschuldig um einen richtig abzuzocken. Man kann zwar ein wenig handeln, aber richtig teure Preise geben sie einem nie an waehrend man in Indien konstant auf der Hut sein muss. Klar ist nicht jeder fies, aber man kann halt generall nicht jedem trauen.

Ich finde es jedoch ein wenig einsam hier alleine zu reisen. Wie gesagt sind die Kambodschaner zwar herzensgut, aber viele reden total schlecht Englisch oder sie sind viel zu scheu um in Kontakt zu treten. In anderen Laendern sind sie wenigstens noch neugierig und wollen Fotos oder stellen Fragen. Das gibt es hier alles nicht. Meine Erfahrung ist auch dass viele Paerchen und Gruppen in Kambodscha unterwegs sind. Vielleicht haben Isi und ich vor zwei Jahren darum so wenig Leute getroffen, weil man generell im Zweiergespann unterwegs ist und darum weniger 'ansprechbar'. Wobei alleine unterwegs spricht mich auch niemand an! Alle haben schon Reisepartner oder sind dann eher aufs festen und Party machen aus wie hier in Sihanoukville. Das heisst ich sehe junge Reisende oder dann eben Paerchen. Da bin ich fast froh dass es wirklich ueberall Internet hat, sonst wuerde ich zum Teil glatt noch vereinsamen. Hoffe auf den Philippinen ist das dann anders, meiner Meinung nach war schon Indonesien viel anders, was ich da Leute kennengelernt habe als ich alleine unterwegs war. Indien ist dann auch wieder sowas dass man eher zu zweit erkundigt.

 
Wegen den vielen Expats findet man zum Glueck immer und ueberall schoene Restaurants, vor allem auch in Kampot. Hier in Sihanoukville ist es mehr Masse und alle sind erst abends unterwegs, fuer die Party eben. Bier ist unglaublich guenstig, ein Glas kostet weniger als 0.50 Rappen! Ich nehme dann hie und da eines zum Essen dazu, natuerlich gemixt mit Cola. Wie in allen tropischen Laendern werden auch ueberall Fruechteshakes angeboten, Mango, Banane, Wassermelone, Papaya, was es halt so gibt. Auch toll machen sie hier ihre Eiskaffees. Ich muss dazu noch sagen dass das Essen hier im allgemeinen sicher ist, sowohl die Eiswuerfel wie auch der Salat. Ich habe noch selten soviel Salat gegessen wie hier und hatte noch keine groesseren Probleme. Normalerweise heisst es ja nur geschaelte Fruechte und um himmels willen weder Eis noch Salat. Das mag fuer Indien gelten, aber die Hygienevorschriften werden schon ganz andere sein. Von dem her ist Kambodscha einfach absurd. Eines der aermsten Laender Asiens und doch toll ausgeruestet mit flotten Strassen, modernen Bussen, Klimaanlagen und Internet. Dann wiederum ist die Bevoelkerung die zum Teil mit einem Franken am Tag auskommen muss. Genau die Provinz Siem Reap, dort wo Angkor Wat steht und Millionen von Touristen hinreisen, ist eine der aermsten im ganzen Land. Das Parasdise Eco Resort ist ja ausserhalb der Stadt nahe am ‘richtigen Leben’. Da hat man einerseits Siem Reap wo sich Touristen die Baeuche vollschlagen und fast in einer unechten Welt leben waehrend nebenan der Nachbar vom Paradise unter der Wasserpumpe geduscht hat und die Frauen auf dem Markt auf dem Boden hocken und dort Fische und Gemuese verkaufen.

Morgen geht es nun zurueck nach Siem Reap, noch einmal hallo sagen im Paradise bevor ich relativ bald auf die Philippinen fliege. Ich bin ja gespannt was mich dort erwartet. Seit Malaysia im Juli war ich nicht mehr in einem komplett neuen Land. Bald heisst es umstellen, eine neue Waehrung, eine neue Sprache (die ich eh nicht verstehe), komplett neue Leute. Wie 'gut' es sich wohl auf den Philippinen reisen laesst??
 

 
Ein lokaler Markt, ich fand die immer super mit ihren Grilladen. Genommen habe ich aber nur einmal was, das waren Huhninnereien und ich wuerde es nicht noch einmal machen. Ein Wunder hats mein Magen vertragen.
 
 
In Battambang auf dem Bambuszug. Dieser ist nur einspurig, wird aber von zwei Seiten befahren. Das heisst es koennte Gegenverkehr geben. Was macht man da am besten? Jener 'Zug' der weniger Leute drauf hat (ich war alleine unterwegs, nur mit dem Fahrer, ihr koennt euch denken was das heisst) musste jeweils abgetragen werden. Also Holzlatten weg, dann die beiden Raeder auf die Seite stellen, den anderen Zug durch lassen und wieder alles auf die Schienen stellen. Wahnsinn!
 
 
In Battambang habe ich diesen tollen Ausflug gemacht wo man um 17.30 Uhr vor einer Hoehle stehend die ganzen Fledermaeuse sieht wie sie ausfliegen um Futter zu suchen. Total eindruecklich wie sie zusammen wegfliegen. Der Strom war wirklich endlos!
 
 
Phnom Penh, der Koenigspalast
 
 
Auf dem Tonle Sap von Siem Reap nach Battambang

 
 
Der Krabbenmarkt in Kep. In den Koerben werden die Krabben gefangen und dann in diesen Huettchen gleich zum Teil zubereitet. Man sieht auch die beiden Frauen draussen im Wasser stehen, diese ueberpruefen gerade ihre Koerbe ob sie was gefangen haben
 
 
Downtown Kampot, ein ziemlich verschlafenes Nest. Allgemein hat es in Kambodscha nicht viel Verkehr. Auch in der Hauptstadt Phnom Penh mit 2 Millionen haelt es sich eigentlich in Grenzen
 
 
In Phnom Penh vor dem Markt. Hier haben sie diese lustigen Tuk-Tuk's, eigentlich nur Anhaenger fuers Motorrad. Der Verkaeufer mit seinem Wagen verkauft irgendwas das aussieht wie 'gesalzene Schnecken'

Siem Reap Fotos

Hier noch die Fotos zum Blog welchen ich das letzte Mal geschrieben habe:

 
Meeensch, Nadine bei der Arbeit :-) Ich am Pool putzen. Jeweils morgen gings mit dem Staubsauger ans Werk, am Nachmittag war dann nur noch 'fischen' angesagt
 
 
Silvia und ich im erwaehnten Kochkurs. Wir haben uns einen abgeschnippselt
 
Mein eintaegiger Ausflug zu Angkor Wat und anderen Tempeln. Im Bild ist mein Lieblingstempel, der Bayon. Man beachte die vielen Gesichter an den Tuermen

 
Zweiter Morgen im Paradise Eco Resort und dann sowas! Da ich halbblind bin ohne Brille und Linsen habe ich den Skorpion zuerst ueberhaupt nicht gesehen, dabei war er gleich direkt neben meiner Toilette. Tja, und was macht man mit einem Skorpion? Dem Personal sagen welche diesen mit einem Besen zerstampfen und somit 'entfernen'. So wird das hier gemacht.
 
 
Die Relax-Lounge im Paradise Eco Resort. Nach getaner Arbeit haengte ich meistens hier herum. Im Hintergrund sieht man den Pool und auch (mit Fantasie) den kleinen Sandstrand.
 
 
Schweizer Gaeste und Freunde brachten Schokolade, Kaese und Wuerste mit. Das Problem: wer hat schon einen Grill? Also musste dieser zuerst vom Personal gebaut werden. Die Maedels wussten natuerlich auch wie betoniert wird. Sieht doch richtig schick aus, oder??
 
 
 
Nochmals ein Tempel. Da jeder Ankor Wat kennt hier nochmals ein anderer. Ta Prohm, auch beruehmt geworden aus dem  Tomb Raider Film (welchen ich bis jetzt noch nicht gesehen habe)
 
 
 Ein lokaler Market. Hier gab es frisch gegrillte Fische, Huhninnereien und - Froesche. Hmmm, lecker???

Mittwoch, 11. Dezember 2013

Siem Reap Volontariat / Kamboscha

Ich habe mich tatsaechlich wieder einmal aufgerafft! Nur die Fotos wollten leider noch nicht drauf, dabei waeren die soooo cool! In nur vier Wochen habe ich unglaublich viel erlebt, obwohl ich mich gar nicht wirklich aus Siem Reap hinausbewegt habe. Aber fangen wir ganz vorne an: ueber die Internetseite www.workaway.info wurde ich auf das Gaestehaus (eigentlich ist es ja ein Eco Resort) von Silvia und Marc, zwei Schweizer, aufmerksam gemacht. Die suchten einen Volontaer fuer sicher einen Monat um bei ihnen mitzuhelfen. Das Ganze war in Siem Reap, dem Mutterhaus von Angkor Wat sozusagen.Sprich Kambodscha, welches mir vor zwei Jahren zusammen mit Isi wirklich super gefallen hatte. Ich kann nicht mal mehr genau sagen weshalb, war es das Essen, die Leute, die (schreckliche) Geschichte, die Kultur, die Straende... Kambodscha war mir immer speziell in Erinnerung geblieben und der Liebling der dreien Vietnam/Kambodscha/Laos. Ich fand die Idee auch wahnsinnig spannend mal in diesen Bereich reinzugucken, was braucht es um ein Hotel zu fuehren, wie kann man alles organisieren, von wo kommen die Gaeste, wie kommt man zu Gaesten, wie haelt man die ganze Sache am Laufen. So kam ich mit Silvia in Kontakt und schon im Fruehling stand fest dass ich ab November fuer 4,5 Wochen bei ihnen aushelfen wuerde.

Ich habe dann nie gross gefragt was es zu machen gibt. Ich dachte mir, das sehe ich dann schon vor Ort oder wird je nachdem wo meine Qualifikationen liegen dann eingeteilt. Ich sah auf der Internetseite dass sie einen Pool haben, so sagte ich immer als erstes: Pool putzen ist bestimmt meine Aufgabe. Und wisst ihr was? Jeden morgen um 6.45 Uhr habe ich zuerst den Pool mit einer sonderbaren Maschine geputzt. Eigentlich war es ein Sauggeraet mit welchem ich den Sand und die Blaetter am Boden entfernte, alles ganz eco-friendly. Es gab auch einen Poolgegend mit richtigem Sandstrand, den habe ich auch feng-shui maessig gekaemmt, die Stuehle vom Sand befreit und dem Fussbaedli frisches Wasser gegeben. Regen war mein aergster Feind, denn danach sahen sowohl Sand, Stuehle wie auch Pool wie Sau aus. Natuerlich war es ein schlechter November und es regnete verhaeltnismaessig viel, auch 'dank' des philippinischen Taifuns der uns noch mehr Regen brachte. Kalt war es zwar nie, aber es regnete gut und gerne mal eine Stunde (motz motz) lang.

Weitere Aufgaben waren zusammen mit Silvia die Bodenplatten putzen oder Bad und Fenster reinigen bevor im Dezember dann die Hochsaison anfing. Auch fuers Servieren wurde ich eingeteilt, obwohl ich natuerlich nur zwei Teller auf einmal halten kann. Die Dinger sind heiss UND schwer! Ich habe meistens bis 10 Uhr gearbeitet und dann gegen Nachmittag und Abend noch einmal. Manchmal gab es was zwischendrin zu machen wie ein Bett zu zuegeln oder mal bei Gaesten nachfragen ob sie was trinken moechten. Das Paradise Eco Resort hat 5 Angestellte welche den Grossteil erledigten, ich war einfach zusatzelich dabei fuer den Notfall - und eben fuer MEINEN Pool. Dafuer durfte ich gratis wohnen und bekam das Abendessen spendiert, das war natuerlich eine Wohltat fuer mein Budget. Dazu bekam ich mit  Silvia eine neue Schweizer Freundin mit der ich mich total gut verstand, hei, was haben wir manchmal gelacht. Sie freute sich natuerlich auch jemanden zu haben mit dem sie Schweizerdeutsch reden konnte. Denn normalerweise ist das Publikum im Paradise eher gemischt und international. Aber genau in diesem November kamen auffaellig viele Schweizer und Deutsche, alle total nett und man kam sofort ins Gespraech mit ihnen.

Manchmal sind wir abends auch auswaerts Essen gegangen. Silvia liebte indisch, da war sie bei mir an der richtigen Adresse.Wir fanden sicher 10 indische Restaurants und bis am Schluss war ich wohl in 7 verschiedenen. Auch mexikanisch lag einmal drin. Vom Paradise Eco Resort waren es nur wenige Minuten bis zum Flughafen. Zuerst erschrickt man ab den staendig startenden und landenden Flugzeugen, aber mit der Zeit hoerte ich diese gar nicht mehr. Ausserdem liebe ich Flughaefen und hatte immer ne Freude wenn eines kam oder ging. Dauerfreude im Paradise. Dafuer war es sonst total ruhig, wir waren 20 Minuten von der Stadt entfernt, neben uns wohnten die Einheimischen und keine Touristen. Gleich um die Ecke rum befand sich der Markt auf dem bis 11 Uhr Fische und andere Dinge verkauft wurden. Da wir die Hintertuere nahmen landeten wir immer zuerst mitten in den Fischen, auch nett morgens um 9 Uhr auf den leeren Magen. Oft holte ich mein Fruehstueck auf dem Markt. Nicht jeden Tag gab es dasselbe, manchmal war es schon ausverkauft oder die Verkaufsfrau einfach nicht da. Mein Favorit war ein Baguette mit Papayasalat, Kaese, Fleisch und Gurke. Es wurden aber auch Kokosnusswaffeln, komische fritterte kleine Fische oder ganz einfach Mangos oder Bananen angeboten. Manchmal machte ich mir einen  Spass daraus einfach was auszuprobieren. Es hatte genau einen Typen auf dem Markt welcher Englisch konnte. Das ist das grosse Problem mit dem Kamboschanern, sie sind unglaublich freundlich, nur verstehe ich sie nicht und sie mich nicht! Habe von Silvia ein paar Worte aufgeschnappt und kann nun immerhin nach dem Preis fragen.Die Zahl verstehe ich dann aber doch nicht.

Der Spass kam natuerlich auch nicht zu kurz, wirklich ueberarbeitet habe ich mich ja nicht. Einmal waren wir bei Dr. Beat Beatocello Richner beim Vortrag im Kinderspital, dann dueste ich einen ganzen Tag mit dem TukTuk rum und besuchte Angkor War, Bayon, Ta Prohm und wie die Tempel alle heissen. Ich kann ja schlecht 4 Wochen in Siem Reap verbringen und die Tempel nicht noch ein zweites Mal angucken. Wir haben einen Veloausflug gemacht, einen super organiserten Kochkurs besucht wo uns in der Kueche der Schweiss runtergelaufen ist, wir haben  Stunden auf den Polstern in der Relaxzone des Paradieses verbracht, im Internet rumgewuehlt oder gelesen. Gleich an meinem ersten Morgen hatte ich einen Skorpion in meinem Badezimmer und am zweiten Tag fanden wir eine sicher 1M lange Schlange in der Kueche der Villa (ein Teil des Gaestehauses heisst so, es bestand eben aus mehreren Teilen). Da es Kamboscha ist weiss man nie was giftig ist und wir liessen dem Personal den Vorrang. Viecher werden hier gleich abgemurkst. Wohin auch sonst mit ihnen? Raus in die Freiheit? Wie lange wuerde es wohl dauern bis sie wieder zurueck waeren? Und ob die Gaeste Freude an einer Schlange haetten? Tiermaessig gab es sonst noch Geckos und Tocays (ein grosser Gecko, aber suess), abends dann die Kroeten (bitte nicht draufstehen) und sonst hatte es Katzen und Hunde die zum Teil nicht zum Inventar gehoerten sondern einmal mal reinspazierten da es so schoen war.

Zwei Sachen muss ich noch erwaehnen: die tollen Schweizer Gaeste brachten immer Souvenirs von zu Hause mit. So gab es ausser Schokolade auch Wurst-Kaese-Salat und einmal sogar Bratwuerste vom Grill der eigens dafuer gebaut wurde. Und wisst ihr von wem? Vom Personal, alles Maedels! Das wird mir auch in Erinnerung bleiben. Egal was es war, die konnten alles. Nicht nur kochen und putzen, sondern auch zementieren, Blumenschmuck basteln, Viecher killen oder Betten zusammen flicken. Grossartig haben sie dann gesaegt und gehaemmert und ich habe mich gefragt wozu es kambodschanische Maenner eigentlich braucht. Die Frauen hier sind alles andere als faul und koennen unendlich viele Dinge, da fuehlte ich mich jedes Mal schlecht. Wenn Silvia und ich Fenster geputzt haben dann haben die Maedels am naechsten Tag mit Garantie unaufgefordert weitere Fenster geputzt. Oder als wir ein Zimmer ausraeumten halfen sie uns einfach mit. Unglaublich!

Die Zeit ist dann unendlich schnell vergangen, auf einmal hatte ich nur noch 4, 3, 2, 1 Tag und nun bin ich bereits in Kamboscha auf Reise. Ich fliege jedoch von Siem Reap aus nach Manila/Philippinen. Das heisst ich kehre einmal mehr zurueck, wer weiss, vielleicht steige ich nochmals in den Pool der nun bereits von meinem Nachfolger gereinigt wird. Oder ich hole mir auf dem lokalen Markt ein Baguette mit Papayasalat. Das ganz bestimmt! Tschnieng nah (Das ist lecker!)....