Indien hat mich gepackt. Es geht im Februar 2013 für ein 2-monatiges Journalismus-Praktikum nach Madurai/Tamil Nadu (sprich Indien). Danach gehts mit meinem 'travel buddy' weiter nach Sri Lanka, Singapore, Indonesien, Malaysia, (zurück) nach Nepal, Tibet, Kambodscha und - wie der Titel schon sagt - auch zurück nach Indien.
Sonntag, 28. April 2013
Mamallapuram
Donnerstag, 25. April 2013
Tiruvannamalai
Tiruvannamalai war ein weiteres Ziel welches in meinem Reisefuehrer gross angepriesen wurde. So im Direktvergleich muss ich aber sagen dass mir Trichy besser gefallen hat. Das ist mehr der 'Underdog' und wirklich nicht touristisch, obwohl es nur gerade 2 Stunden von Madurai entfernt ist. Tiruvannamalai ist bekannt fuer seine Ashrams und dementsprechend leben auch einige Westler dort. Mein Hotel war jedoch in der Naehe des Tempels und dementsprechend mitten in der Stadt. Weisse Gesichter waren eher rar gesaeht, aber ist es nicht nett richtig einzutauchen in die Kultur, kein Internetcafe zu finden und nur typisches, suedindisches Essen zu konsumieren?
Vor und im Tempel traf man ziemlich viele Leute: Sadhus (Heilige), Bettler, Ashramiten usw. Manchmal war es nicht einfach die Leute zu unterscheiden, wer lebt nun im Ashram, wer ist ein Sadhu, wer ist was zwischendrin. Die Einheimischen mit ihren langen Roecken machen die Sachen auch nicht einfacher. Ich habe ja in der Zwischenzeit angefangen die Leute einfach zu ignorieren, also all jene die mir die Hand entgegenstrecken. Madurai war ja ziemlich angenehm was Bettler anbelangt, aber es werden staendig mehr und wir als Europaer sind uns dies einfach nicht gewohnt. Wenn dann Kinder kommen und an meinen Kleidern zupfen oder Frauen mit Kindern auf dem Arm mir ein Zeichen geben (Hand zum Mund) dann bin ich entweder sprachlos, entsetzt - oder genervt und ueberfordert. Schlicht und ergreifend weil der Anblick immer noch ungewohnt ist und man ohnmaechtig ist. Was machen? Geld geben? Das wuerde mit der Zeit ausufern. Und wer hat es 'wirklich' noetig oder wer nuetzt einfach nur meine westliche 'Unwissenheit' aus??
In dieser Stadt war das Klima zur Abwechslung endlich mal angenehm. Sogar um 14 Uhr nachmittags konnte man gut rumlaufen, da bin ich mich anderes gewoehnt. Trotzdem werden die Laeden zwischen 13 und 17 Uhr meistens geschlossen da auch die Inder merken, dass es einfach zu heiss ist. So hat man dann doch oft nicht so viele Moeglichkeiten, denn auch der Tempel war geschlossen und die Inder gucken komisch wenn man in der groessten Hitze mit Wasserflasche bewaffnet unterwegs ist. Bin dann doch ein wenig rumgelaufen und auf einen Markt gestossen. Wie in keiner anderen Stadt wollten die Inder Fotos von sich haben, auf meiner Kamera verstaendlich. Ist mir auch Recht wenn ich nicht fragen muss und trotzdem kriege ich tolle Fotosujets. Sie freuen sich dann immer dass sie verewigt sind. Suess!
Gegen 17 Uhr besuchte ich dann den Tempel. Das Spannendste war der hauseigene Tempelelefant welcher mit seinem Ruessel die Leute segnete. Sie gaben ihm was, ich dachte zuerst es handle sich um spanische Nuessli. Aber er schluckte nichts. Dann hoerte ich ein klimpern und verstand: es war Geld! Aber wohin ging er damit? Die Leute gaben ihm das Geld 'in den Ruessel' und er segnete sie dann auf die Schulter (oder den Kopf). Einer nach dem anderen kam und der Elefant behielt irgendwie das ganze Geld. Als es mal ne kleine Pause gab uebergab der Dickhaeuter die Muenzen an seinen Meister, welcher neben ihm sass und die Hand aufhielt! Es sah fast aus wie ein Zaubertrick als das Geld in des Mannes Hand prasselte. Der Elefant hatte doch tatsaechlich die ganze Zeit alles behalten und wenn die Ruesselkerbe (wie bei uns die Handflaeche) voll war gab er es ab! Wahnsinn!
Der Tempel in Tiruvannamalai ist einer der groessten (Sued)indiens. Es handelt sich ja hierbei nicht einfach nur un einen Tempel sondern ne ganze Tempellandschaft die von einer Mauer umgeben ist. Drinnen kann man sich - aehnlich wie in Trichy - wunderbar verlaufen. Anders als in jedem anderen Tempel bis jetzt waren aber auch Nichthindus 'eingeladen' bis zum innersten Teil. Ich musste zwar ein Ticket kaufen und anstehen, aber es war schon ziemlich aufregend. Alle waren nervoes und ich sah nicht um die Ecke, hoerte aber einen Gong und erwartete WEISSGOTTWAS. Und was war drin? Die geschmueckte Statue eines Heiligen, ich wusste nicht mal welcher! Erkenne ja nur Ganesha da dieser einen Elefantenkopf hat. War dann ziemlich enttaeuscht, so ne Aufregung wegen ... einer Statue. Der Gong kam uebrigens von draussen...
Ich habe mich in Tiruvannamalai auch endlich mal ein wenig mit Fruechten eingedeckt. Die furchtbar klebrigen Sapporta, Mangos aber auch Jackfruit. Diese kann man - logischerweise - nicht ganz kaufen, jedenfalls hatte ich es nicht vor. Ich waere wohl wochenlang dran. Ich wusste nicht genau wie es funktionieren 'wuerde'. So ging ich zu einem Strassenkarren auf welchem Jackfruitstuecke lagen. Der Typ fragte dann ob ich ein halbes Kilo moechte, aber es war schwierig einzuschaetzen. Wie viele sind schon ein halbes kg? Ich nahm dann etwa 7 Stueck davon, 200 g glaube ich. Er verpackte die Fruechte dann in Zeitungspapier so dass ich zurueck im Hotel zuerst mal alles mit Leitungswasser wusch und dann nochmals mit Mineralwasser saeuberte. Besser auf der sicheren Seite sein. Die Fruechte schmeckten ueberraschend anders, ich war nur erstaunt als ich den 'Stein' in der Mitte antraf. Hatte irgendwie nicht damit gerechnet. Mangos kann ich mit meinem Schweizer Messer ja locker aufschneiden, einen Loeffel habe ich mir auch gekauft. Sind nur noch die laestigen Sapportas. Ich liebe die Dinger, aber sie sind unheimlich klebrig. Ich musste minutenlang rubbeln um die klebrige Masse von Messer und Loeffel entfernen zu koennen. Kennt ihr das wenn das Preisschild zum Beispiel auf einem Glas klebt? Das Papier geht ab, aber danach ist immer noch Kleber uebrig den man dann mit dem Fingernagel wegrubbeln muss. Genau so ist es bei Sapportas. Ich versuchte Seife und alles moegliche und schaffte es dann mit 'I AM Waschgel' vom Migros. Bin hier ja nicht so super ausgeruestet was Schwamme oder Putzmittel (also bitte...) anbelangt :-)
Tiruvannamalai liegt am Berg und man koennte ganz rauf, aber sogar im Reisefuehrer steht man sollte hitzeresistent sein und Wasser mitnehmen. Bestimmt haben die nicht die Hitze des Sommers gemeint. Habe ich uebrigens mal erwaehnt dass der Sommer dieses Jahr in Indien 2 bis 3 Wochen zu frueh gekommen ist? Nicht umsonst habe ich staendig gejammert, es ist viel zu heiss fuer die Jahreszeit. Ein Franzose hat gemeint es sollte eigentlich 10 Grad kuehler sein. Aber was erzaehle ich euch von Klimaerwaehrung, ihr mit eurem Schnee!! Jedenfalls habe ich den Berg nur von unten angeguckt, er sah irgendwie auch nicht aus als wuerde jemand raufklettern. Ausser es ist Vollmond (und Nacht), dann wird naemlich immer ein Fest gefeiert.
Hach, ich war noch bei einem Handleser. Oder er war bei mir. Er sah mich wohl aus dem Hotel kommen und hat mich abgefangen, aber fuer solche Sachen bin ich ja empfaenglich. In eher gebrochenem Englisch (heisst: vielleicht habe ich ja was falsch verstanden) hat er gemeint ich heirate im August, aber keinen Schweizer oder - keinen Inder (tataaaa! All die Maenner die ich enttaeuschen muss!). Er hat dann was von Japaner, Amerikaner oder Londoner (er meinte wohl Englaender) gesagt, na dann nehme ich den Ami. Und ich haette nen 'child's mind'. Dummerweise finde ich, ist das nicht mal so daneben. Oder was meinst du Patinha?? Ach ja, ausserdem werde ich alt und haette immer genuegend Geld. Na also.
Im Tempel drin war mir noch was lustiges passiert. Ich bin ja staendig mit Wasserflasche bewaffnet unterwegs. Mir macht es nichts aus lauwarmes Wasser zu trinken, wobei ich wirklich sagen muss, es ist was dran an einem eisgekuehlten Cola. Ich fuehle mich einfach 'sicherer' mit Wasserflasche, trinke ich in der groessten Hitze lange nichts kriege ich schnell mal Kopfschmerzen. Es war aber schon nach 18 Uhr und ich sowieso auf dem Weg nach draussen als mich Kinder ansprachen ob sie einen Schluck haben koennten. Klar doch. Hier wird ja 'indian style' getrunken, die Lippen beruehren also die Wasserflasche nicht. Bin sonst ein wenig heikel ;-) Da tranken also vier Kinder als ein Typ daher kam (Ashramit? Bettler? Sadhu?) und meinte er wuerde im Tempel arbeiten (als WAS?) und wuerde auch gerne einen Schluck haben. Zu Beginn war sie ja halb voll, aber er gab Gas und leerte mir die Flasche in grossen Schlucken! Das Beste danach: er gab mir die leere Flasche zurueck und bedankte sich. Ich bedanke mich auch!! Musste aber lachen und kaufte mir dann zum Abendessen ne Neue. Lustige Leute hier, hehe.
Ich war immer noch im Tempel als es eindunkelte. Ehrlich gesagt waere mir das 'vorher' nie aufgefallen, aber es flatterten vereinzelt Voegel herum. Nur waren es keine Voegel sondern Fledermaeuse! Ich glaube das habe ich nie erwaehnt, waehrend ich beim Madurai Messenger ueber Delphine und Wale schrieb, hatte eine Kollegin das Thema 'Fledermaeuse'. Ein Experte kam sogar bei uns im Buero vorbei (oder habe ich es doch erwaehnt??) und machte einen Diavortrag. Erst so lernte ich, dass Fledermaeuse unter anderem im Tempel leben und dass es zwei grosse Unterteilungen gibt, die einen fressen Insekten, die anderen Fruechte (jetzt habe ich gegoogelt, ich glaube auf Deutsch unterscheiden wir Flughunde und Fledermaeuse. Witzig, Flughund auf Englisch ist fruit bat. Oder dann Flying Fox, aber das ist ne ganz spezielle Art. Das Viech ist so gross wie ein... Fuchs!! Flughunde haben uebrigens viel die schoeneren Gesichtlein). Derselbe Typ hatte sich - unabhaengig von seinen Fledermaeusen - fuer Forschungszwecke in eine Kammer einsperren lassen. Oh man, habe ich das erwaehnt? Irgendwie kommt es mir so bekannt vor. Sonst erwaehne ich es ein anderes Mal, bitte Kommentar (aetsch!) hinterlassen, danke.
Nach zwei Tagen in Tiruvannamalai hatte ich dann genug und machte mich auf den weiteren Weg. Ich wusste, das ich nach Mamallapuram keinen direkten Bus hatte. Ansonsten war das Busnetz prima, aber Tiruvannamalai war doch eher ein Schlentzer gewesen. Busbahnhoefe in Suedindien sind super, NICHTS ist auf Englisch angeschrieben und eine Information gibt es auch nicht. Was ich sicher gelernt habe: Leute anquatschen. Alle sind jedoch sehr hilfreich und so landet man am Schluss immer wo man hin moechte. Fuer den Notfall hatte ich sogar eine kleine Karte gezeichnet und sowohl meinen Bestimmungsort wie auch den Hotelnamen dort aufgeschrieben. Bevor ich muehsam im Rucksack nach dem Reisefuehrer kramen muss. Es kann jedoch schon frustrierend sein bei ueber 30 Grad mit knapp mehr als 20 kg Gepack vorne und hinten anzukommen, nichts zu verstehen, nicht zu wissen wohin, alle glotzen (falle ja gaaaar nicht auf) und die Sonne brennt auch runter. Im letzten Bus nach Mamallapuram hatte ich zuerst keinen Sitzplatz und blieb logischerweise im Gang stehen. Wusste ueberhaupt nicht wohin mit meinem grossen Rucksack, aber eine Frau gab ihn dann weiter an einen jungen Herren der diesen bei sich zwischen die Knie nahm. Bei solchen Sachen sind die Inder total unkompliziert, oft werden sogar Kinder fremden Leuten (bitte nicht mir) auf den Schoss gesetzt. Klar gebe ich meinen kleineren Rucksack mit Pass und Geld nicht aus der Hand, kann mir aber schwerlich vorstellen dass jemand mit dem 18kg-Brocken tuermen mochte. Ausserdem glauben die meisten Inder an Karma. Gutes Karma.
Pondicherry - zum zweiten
Ihr habt ja schon beim ersten Blogeintrag Fotos von Pondicherry gesehen. Es sieht ein wenig aus wie New Orleans, sauberer als andere indische Staedte mit tollen Herrenhaeusern. Verlaesst man aber dieses franzoesische Viertel sieht es aus wie ueberall. Auf gut Deutsch ist das Viertel auch nur 4 oder 5 Strassen breit und das wars dann. Ach ich weiss nicht was ich ueber Pondy sagen soll. Es ist schon nett, vor allem Abends die Strandpromenade und es ist herrlich endlich mal ein paar gute Restaurants zur Auswahl zu haben, aber man koennte 'mehr' daraus machen.
Ein nettes Gespraech hatte ich noch mit einem Kellner waehrend ich aufs Essen wartete. Er erzaehlte mir seine Tochter waere 22 und er muesse ihr jetzt dann einen Mann finden. Das ist ziemlich kostspielig, Toechter kann man nicht 'gratis abgeben', die sogenannte 'Dowry' muss an die Familie des Mannes bezahlt werden. Dabei handelt es sich meistens um Geld und Gold. Den Betrag habe ich nicht genau verstanden (2 Lakh?? Googeln bitte...), aber es sind 100 Gramm Gold. Keinen Schimmer wie viel das wert ist. Er hat auch noch einen Sohn und findet dies ausgleichende Gerechtigkeit. Ich finde er ist ziemlich traditionell dafuer dass er in Pondicherry lebt. Uebrigens hat er gefragt ob es illegal waere als Paar zusammen zu wohnen wenn man nicht verheiratet ist. So habe ich das noch nie angesehen. Aber nein, ich bin nicht kriminell :-)
Samstag, 20. April 2013
Typisch Indien!
Auch muehsam ist dass oft Sachen angepriesen werden, dann aber kriegt man nichts. In Pondicherry sah ich Meilen entfernt Werbung fuer ein Restaurant mit Fajitas und ich traeumte naechteland davon. Die Strasse davor hing schon eine Tafel und pries das Essen an und zeigte mit Pfeilen auf das Restaurant. Vor dem Eingang hing sogar die Speisekarte. Als ich eintreten wollte und zum Glueck gerade noch nach der Dachterrasse fragte, erklaerte man mir das Restaurant gaebe es nicht mehr. Aber niemand kommt auf die Idee die ganzen Schilder abzumontieren. Also auch wenn Restaurant steht muss es nicht unbedingt was zu essen geben. Oder dann wurde an einem anderen Ort der Kuchen angepriesen. Ich gehe rein und was krieg ich? Kaffee oder Ananassaft, was anderes gaebe es nicht. Von wegen Kuchen oder so. Von meinem Chicken mit Hummus welches sich dann als Chicken mit Ketchup rausstellte rede ich gar nicht erst. Selber Schuld, muss wohl Masala Dosai essen, dann krieg ich auch was ich verdiene. Indian food in India!
Es passiert relativ oft dass Dinge auf der Speisekarte nicht erhaeltlich sind. Bestimmt erinnert sich auch noch Sonja daran, wie wir in Jodhpur die halbe Karte durchgingen, aber nichts hatten sie 'auf Lager'. Weder Getraenke noch Essen. Manchmal ist es einfacher sie zaehlen auf was sie haben statt uns alles durchlesen zu lassen (siehe auch oben 'Kuchen').
Auch kurios ist das Ablaufdatum auf Flaschen, Etiketten usw. Statt wie bei uns das Ablaufdatum zu nehmen ist es - genau wie in Nepal - das Herstelldatum. Wer das nicht weiss wundert sich zuerst einmal warum alles schon abgelaufen ist. Dann beginnt die Rechnerei, 6 Monate ab Herstelldatum waere wann genau??? :-)
Etwas was wir wohl nie oder selten machen wuerden: im Hotelzimmer essen. Ich bin froh wenn ich raus kann, uns sei es nur ins Restaurant welches zum Hotel dazugehoert. Aber ich kaeme wohl kaum auf die Idee das Essen mir ins Zimmer servieren zu lassen. 1x haben Sonja und ich das gemacht, aber auch nur weil es ein Mittagessen war, welches wir nicht auf der Dachterrasse (ohne Sonnenschirme) einnehmen wollten. Das Hotelpersonal kommt dann immer daher: Tea? Coffee? Food? Alcohol? und wollen uns was aufschwatzen. Ich esse aber doch lieber am Tisch als auf dem Bett...
Waehrend wir zu zweit ein Doppelzimmer nehmen kommen oft ganze Familien aus den Zimmern raus. Diese essen auch alle zusammen drin, dementsprechend geht es oft laut zu und her und die Zimmer sehen danach aus als muesste man sie generalueberholen. Indische Gaeste im Hotel sind naemlich fast so muehsam wie Franzosen, oder noch mehr :-))
Dienstag, 16. April 2013
Trichy - Wochenende Fotos
Leider ohne Text unter den Fotos. Wer den Blog gelesen hat kann aber das meiste zuordnen. Der Tempel in Trichy sowie das Fort ganz oben auf dem Berg. Ausserdem Impressionen aus der Post und während dem Interview. Auch dabei: so ne Busfahrt die ist lustig. Der Typ auf den Postern war überall, ich wurde davon fast erschlagen!
Nicht zu vergessen: meine Schwarzwäldertorte, eine 'öffentliche' Toilette und moderne Kunst - Stilleben "Wasserfleck" :-D
Montag, 15. April 2013
Trichy - Wochenende
Montag, 8. April 2013
Wochenende - Rameswaram
Darum machten wir uns dieses Wochenende auf nach Rameswaram, da waere es anscheinend noch heisser. Wir waren aber alle der Meinung, in Madurai waere es schlimmer. Rameswaram liegt 4 Busstunden entfernt auf dem letzten Zipfel Land, danach (30 km spaeter) kommt erst Sri Lanka wieder. Wie kann es mit Meeresbrise NICHT angenehmer sein? Rameswaram ist das Varanasi des Suedens, nicht ganz so dreckig, aber auch hier Unmengen an indischen Pilgern, Kuehen auf den Strassen und natuerlich den obligatorischen Tempel...oeh, und Dreck. Eigentlich sieht der aus wie jener 'daheim' in Madurai, ausser das es nur einer ist und nicht farbig. Ein Rueckschritt also.
Das Highlight war dann ehrlich gesagt auch der Tempel-Elefant ueber den wir per Zufall gestolpert sind. Wir suchten uns einen Weg zum Haupttempel, aber irgendwie kann man da nicht einfach davor stehen und Fotos schiessen. Immer wieder kamen wir in Zonen rein, welche nur fuer Hindus offen sind (im Tempelbereich drin) oder dann standen wir auf einmal vor der Badezone. Darauf waren wir auch nicht erpicht, so heilig kann das Wasser nicht sein. Die trinken ja auch das Wasser aus dem Ganges, also da halte ich mich schoen zurueck. Wir stolperten dann ein wenig im Tempel drin rum und stiessen eh schon zu weit vor als es gestattet gewesen waere. Sorry, aber in Madurai ist es immerhin angeschrieben 'ONLY HINDUS', hier probierten wir einfach unser Glueck bis ein Wachmann daher kam und uns verscheuchte.
Rameswaram ist sehr auf indische Touristen ausgerichtet. In den zwei Tagen trafen wir nur am Samstag Abend eine Westlerin und dann am Sonntag nochmals zwei. Ansonsten hatte es nur Inder, ziemlich ungewoehnlich. Auch Madurai ist nur rund um den Tempel touristisch, aber mit den ganzen Volontaeren hier vor Ort trifft man ab und zu mal ne weisse Haut. Dementsprechend gab es auch nicht viele Restaurants, jedenfalls nicht fuer unsere Ansprueche. Diese hatten wir bereits heruntergeschraubt, sprich wenn man schon ne Speisekarte erhaelt ist das sehr westlich. Normalerweise bauen sich die Kellern vor dem Tisch auf und rattern die Speisen runter, meistens Idli, Masala Dosa, Onion (Zwiebel) Dosa und Purri. Da ich nicht sooo der Idli-Fan bin - wer beisst schon gerne in einen Schwamm - habe ich mich auf Dosa konzentriert und habe nun zu guter Letzt doch noch angefangen das Zeugs zu lieben. Das Menu ist uebrigens zum Fruehstueck ueberall identisch, sogar im Restaurant mit Nudeln und nordindischen Spezialitaeten gabs zum Zmorge zur Idli und Dosa. Die sind da unnachgiebig. Abends oeffneten alle Restaurants erst um 18.30 Uhr. Der anstaendige Inder isst normalerweise um 20 Uhr, wir aber hatten das Mittagessen ausgelassen und standen um 16.30 Uhr vor verschlossenen Laeden.
Im Hotelzimmer hatten wir auch einen grossen Spiegel wo ich mich das erste Mal seit 7 Wochen wieder mal genau betrachten konnte. Hm, schon ein wenig knochig irgendwie. Habe zwar nicht uuuunbedingt das Gefuehl ich haette abgenommen, aber letztes Mal waren mir die 6 kg weniger auch nicht aufgefallen. Ich bin nicht gerade erschrocken vor dem Spiegel, hatte aber schon das Gefuehl das letzte Mal haette es ein wenig 'anders' ausgesehen. Und dies obwohl ich hier staendig vom Essen rede. Das liegt bestimmt auch an den viel kleineren Portionen, denn ehrlich gesagt bin ich mir schon andere Mengen gewoehnt. Da spielt es auch keine grosse Rolle wenn ich noch ein Kuchenstueck nachreiche. Trotz allem finde ich ist es nicht zu heiss zum Essen.
Fruechtemaessig sitze ich bei der Gastfamilie ein wenig auf dem Trockenen. Hie und da gibt es eine Banane, aber sonst muss ich mir die Sachen selber kaufen. Dabei waere die Auwahl fantastisch, es wimmelt an jeder Strassenecke von Wassermelonen oder Ananas. Auch Aepfel und Trauben werden angeboten, aber darauf verzichte ich da ich eher Fruechte bevorzuge die man schaelen kann. Habe da was Neues entdeckt, weiss nicht mal genau wie man es schreibt bzw was es ist: Saporta oder so aehnlich, sieht aus wie eine Kiwi und isst sich auch aehnlich. Interessant! Und dann gibt es da noch die Jackfruit, ein Monster von einem Ding. Die Wassermelone ist klein dagegen! Lustig ist, dass die Bananen meistens noch am Strauch haengen wenn man sie kauft. Das heisst ich stelle mich ungeschickt an und versuche diese vom Strauch zu zerren. Zum Teil sieht man halbe Bananenstauden, mehr als zwei Meter hoch, vor den Laeden rumstehen.
Madurai ist auch fuer die Jasminblueten bekannt. War dies zuvor noch mein Lieblingstee bin ich mir nicht sicher ob ich allenfalls ne Ueberdosis hier gekriegt habe. Ueberall findet man die Blueten, sie werden an jeder Strassenecke verkauft, die Frauen haengen sich diese in die Haare und auch die Kirche an Ostern war geschmueckt mit diesen weissen Blueten. Der Geschmack ist ziemlich... intensiv.
Noch ne nette kleine Geschichte zum Abschluss. Georgina hat mich ja leider verlassen, sie ist momentan mit anderen Volontaeren in Goa am baden. Was haben nur alle mit diesem Goa... Sie kramte also nach 9 Wochen wieder mal ihren Koffer unterm Better hervor und oeffnete diesen. Auf einmal meinte sie: da hat sich was in meinem Koffer bewegt'. Wir holten alles raus und entdeckten dann die Kakerlake! Frage mich ja schon WIE die in den Koffer kam, und vor allem vom Badezimmer, wo sie ja meistens hausen, quer durchs Zimmer bis in den Koffer rein. Der Insektenspray von Cindy war dann doch praktisch um das Viech halb kaputt zu sprayen. Georgina uebernahm die Koenigsdiziplin und packte die Kakerlake (natuerlich nur mit uebergestuelptem Plastiksack) und befoerderte sie nach draussen. Chapeau, ich glaube ich koennte das nicht. Habe nun leicht Panik davor in MEINEN Rucksack zu gucken. Krabbel, krabbel??