Schon wieder tagelang im Rueckstand, aber es ist nicht mal meine Schuld. Zum Teil ist Sri Lanka einfach nicht sehr touristisch, das heisst in Sigiriya war das Internetcafe geschlossen obwohl 'come in' dort stand (bin auch halb in die Tuere reingedonnert), in Dambulla sagte man mir, ich solle um 18 Uhr wieder kommen (dann stand ich vor geschlossenen Tueren, danke) und nun sitze ich in Colombo in der Unterkunft und benuetze GRATIS den Compi obwohl ich schon ausgecheckt habe.
Da mir die Zeit davon springt muss ich ein wenig zusammen fassen. Nennen wir es Ostkueste, von ganz unten in Arugam Bay ueber einen Zwischenstopp in Batticaloa bis nach Trincomalee mit seinen Straenden in Uppuveli. Falls schon mal jemand ne Rundreise in Sri Lanka gemacht hat koennte ich doch glatt wetten diese Person war NICHT dort. Die Ostkueste hat ziemlich unter dem Krieg gelitten welcher ja offiziell erst sein ein paar Jahren beendet ist. Zwischendrin wurden sie, als waere der Krieg nicht schon genug Uebel gewesen, vom Tsunami im Dezember 2004 erfasst. Man kann es sich ueberhaupt nicht vorstellen wenn man nun dort ist. Die Ueberreste des Krieges sieht man deutlicher, vor allem auf der Busstrecke entdeckte ich immer wieder Haeuser welche verlassen und verfallen sind und nur noch die Ruinen zu erkennen sind. Dies ist Tamilland, hier wird auch tamil gesprochen. In Arugam Bay leben hauptsaechlich Moslems welche tamil sprechen, weiter noerdlich waren es dann die Tamilen wie wir sie bei uns in der Schweiz kennen, sprich die Hindus. Der Grossteil des Landes ist jedoch buddhistisch und spricht singhalesisch, obwohl man das glatt vergessen koennte wenn man an der Ostkueste unterwegs ist. Dementsprechend hat es mich sehr an Tamil Nadu (Ueberraschung aber auch...) und Indien erinnert.
Hauptsaechlich habe ich es mir in Arugam Bay, dem ersten Stopp, gut gehen lassen. Obwohl es bestimmt nicht so touristisch ist wie die Straende im Sueden oder Westen des Landes war die Infrastruktur gut. Viele Bungalows, unzaehlige Restaurants mit WIFI, Laeden usw. Alles was das Travellerherz fuer ein paar Tage begehrt. Ach ja, und nen Strand hats auch noch wo man ungestoert im Bikini sonnen kann. Das ist ja keine Selbstverstaendlichkeit. Am Strand hatte es einen Abschnitt welcher nur von Touristen besucht wurde, dementsprechend wurden 'wir' da auch in Ruhe gelassen und nicht beglotzt. Weiter unten badeten dann die Einheimischen in voller Montur im seichten Wasser. Arugam Bay ist bei Surfern sehr beliebt da die Wellen ideal sind, sehr zu meinem Leidwesen. Wellen? Die haben mich doch schon in Mamallapuram umgeworfen und meine Sonnenbrille ins Unendliche verschwinden lassen! War darum uebervorsichtig und ehrlich gesagt nicht stundenlang im Wasser. Die Sonnenschirme waren aber gratis und da die Hochsaison erst starten wuerde hatte es auch immer genuegend zur Verfuegung.
Ich verbrachte meine Tage mit Burrito-Essen (war 3x im gleichen Restaurant!), lesen und einfach nur rumliegen und nicht viel machen. Immerhin habe ich eine kleine Tour unternommen um Krokodile und Elefanten zu sehen. Leider hatte ich ein wenig Wetterpech, obwohl beim Start der Tour das schoenste Wetter herrschte. Da es am Abend zuvor stark geregnet hatte (uebrigens nicht normal zu dieser Zeit, aber jeder TukTuk-Fahrer der halbwegs Englisch konnte rief: climate change!) war der Wasserstand hoeher und dementsprechend lagen die Krokos nicht in der Sonne. Dafuer fand ich eine herrliche Pfauenfeder einfach so auf dem Weg! Rizvi, so der Name meines Guides, zeigte mir auch wie man TukTuk faehrt. Endlich konnte ich es einmal selber ausprobieren! Zuerst hatte ich ziemlich Angst, denn es fuehlt sich an als wuerde man schneller fahren als es eigentlich ist. Schon bei 30 wurde mir halb 'anders'. So eine Tukke ist aber auch stoerrisch, das Lenkrad war total verklemmt und es war nicht einfach in der Spur zu bleiben. Darum uebten wir auch nur wo wir praktisch keinen Verkehr hatten. Nur einmal trafen wir auf einen Westler auf einem Fahrrad, wild hupend machten wir ihn auf uns aufmerksam (verschwiiiinde). Mein Highlight waren ja die Elefanten, die findet man hier nicht 'nur' in Nationalparks sondern auch immer wieder - mehr oder wenig nahe - am Strassenrand. Das Wetter hatte sich jedoch laufend verschlechtert in drei Stunden, so kamen wir in ein ziemliches Gewitter rein. Und seid gewarnt: in einem TukTuk wird man trotz Dach ziemlich durchnaesst, vor allem wenn es keine seitlichen Regenschuetze hat.
Arugam Bay hatte eine lockere Atmosphaere, so lernte ich staendig Leute kennen. Seien es die Paerchen aus Wales und Tschechien die mit mir am Tisch sassen oder die Schweizer Familie welche ich beim Glacekaufen kennen lernte. An einem Abend unternahmen wir einen Ausflug zum naechsten Strand welcher ziemlich verlassen war. Nur wir, das gekaufte Essen, der lokale Arrack (Schnaps) mit Cola und ein Feuer. Meine Lektion: Holz und Schuhe findet man am Strand immer, dazu ein bisschen Benzin vom TukTuk und schon brennts :-)
Dieser Ort wurde 2004 sehr stark mitgenommen. Arugam Bay befindet sich auf einer Art Insel und ist durch eine Bruecke mit dem Festland und dem naechsten Dorf verbunden. Nach dem Tsunami waren nicht nur die Bruecke und saemtliche Hauser (!!) am Strand weggefegt sondern auch 750 Personen gestorben, davon 50 Touristen. Tagelang steckten alle fest und waren auf Essen angewiesen welches per Helikopter eingeflogen wurden. In der Nacht als mir Rizvi seine Geschichte erzaehlte wie er nur noch davon rennen konnte, schlief ich ziemlich schlecht. Eine dumme Idee zu denken, der Tsunami komme genau jetzt zurueck (jetzt gaebe es bestimmt ein Fruehwarnsystem, aber damals wusste niemand was ein Tsunami ist) aber ein mulmiges Gefuehl hatte ich trotzdem. Die Leute hier haben sich auch nicht unterkriegen lassen sondern alles wieder aufgebaut, auch wenn die USD 500, die jeder gekriegt hat, nicht weit gereicht haben. Der Aufschwung kommt langsam zurueck, hoffen wir dies doch sehr fuer diese netten Menschen.
Weiter gings dann Batticaloa. Eigentlich wollte ich nach Trincomalee, aber von Arugam Bay haette die Busfahrt bestimmt 8 Stunden gedauert. Busfahren in Sri Lanka ist ja nicht ganz einfach. Steigt man schon in den falschen Zug ein ist es im Bus nicht besser. Oft ist nicht angeschrieben wann's los geht oder man muss mitten im groessten Kuhkaff umsteigen. Von Trincomalee ins Landesinnere z.B. fragte ich extra wann der Bus fahren wuerde. Nachdem er schon eine Stunde ueberfaellig war und mir immer wieder alle im gebrochenen Englisch versicherten, er wuerde gleich kommen, fragte ich dann doch nochmals am offziellen Ort nach. Und siehe da, heute kommt dieser Bus nicht. Begruendung? Welche Begruendung? Er ist einfach nicht da! Musste dann einen Bus nach irgendwo nehmen, sprich eben das Kuhkaff. Auf der Karte im Reisefuehrer hatte ich es gar nicht gefunden. Eine Frau, welche schon in Trincomalee mit mir auf den Bus gewartet hatte, brachte mich dann zur Busstation, obwohl sie selber gar nicht dort hin musste und KEIN Wort Englisch sprach. Ich kam dann doch noch gut in Anuradhapura (im Landesinneren) an, aber manchmal moechte ich einfach in den Bus einsteigen und am Schluss wieder frisch und froehlich aussteigen, und nicht durstig, verschwitzt und voellig verstaubt und dreckig. Auch sonst ist Busfahren nicht witzig, die Sitze sind fuer Japaner konzipiert. Ich muss befuerchten dies SIND allenfalls alte Busse welche aus Japan oder Thailand stammen. Und wer denkt, die Busse in Indien sind voll soll mal nach Sri Lanka kommen. Ich bin ja froh wenn ich absitzen kann. Dann sitze ich meistens eingeklemmt zwischen Fenster und Nachbar, aber besser als zwischen Nachbar und allen anderen die sich im Gang draengeln! Dort ist es oft so eng dass die Frauen ihre Handtaschen einfach den Leuten geben die sitzen koennen. Ein totales Gewurstel, und wenn man genau DANN aufstehen und den Bus verlassen muss ist man verloren. Einmal ist der Bus einfach weitergefahren weil ich noch zwischen den Leuten im Gang eingeklemmt war. Dabei bin ich ja nicht sonderlich breit, aber eindeutig zu gross fuer die Busse.
Nun bin ich abgeschweift, habe einen Tag in Batti verbracht. Jeder meinte ja dort haette es nichts und es waere nicht ideal zum uebernachten. Habe dann im YMCA geschlafen welches irgendwie christlich angehaucht war. Wusste ich nicht. Unterwegs war wieder ein Gewitter losgegangen, erfuhr dann erst spaeter dass dies anscheinend ein Zyklon war. Auch sonst regnete es fast ausschliesslich den ganzen Tag, schade darum. Ich traf stundenlang keine Touristen, aber extrem freundliche Einheimische die neugierig waren und mir viele Fragen stellten. Kein einziges Mal wurde ich von einem TukTuk-Fahrer genervt. Nur einmal sprach mich einer an und der wollte ein Foto. Hahaha! Mir selber hat Batticaloa besser gefallen als Trincomalee, welches als naechstes auf dem Plan stand. Es gibt schon viel mehr zu sehen in Batti, Moscheen, Kirchen (wo ich auf Kelvin aus Dortmund traf der mich ewigs lange - zwar total interessant - vollquatschte mit allem erdenklichen. Er hatte Philosphie (Jean-Jacques Rousseau und aehnliches, nicht gerade meine Kragenweite) studiert und befand sich definitiv auf einer anderen Ebene als ich, obwohl wir uns in Deutsch unterhielten verstand ich zum Teil nur die Haelfte) und Tempel.
Im Bus nach Trinco traf ich dann auf Matthew aus Australien welcher auch gleich in dieselbe Unterkunft mitkam. Ich hatte schon ein Zimmer reserviert, fuer irgendwas besass ich ja ein Handy mit SIM-Karte aus Sri Lanka. Die Inhaber waren Italiener und das Highlight bestand aus dem Abendessen welches laufend wechselte. Die Menukarte war nur von Hand geschrieben und es gab nur ein paar Dinge zur Auswahl, diese hiessen aber Penne, Spaghetti oder Bruschetta. Oh man, schon lange nicht mehr so gut (und verhaeltnismaessig teuer. Die Nacht in der Unterkunft kostete gleich viel wie ein Abendessen, aber gewisse Sachen muessen einfach sein) gegessen, hatte es voll genossen, obwohl ich ja kein Italienisch-Fan bin. Aber nach etlichen Reiswochen war ich froh um die Abwechslung. Ich meine hallo, RICHTIGES italienisches Essen, gekocht von La Mamma? Toll war auch dass Luca und Dona und sogar der Waechter mich beim Namen kannten. Da fuehlt man sich doch sofort wie zu Hause. Mit Matthew hatte ich ausserdem jemanden gefunden der sich fuer Fussball interessierte und auch sonst auf meiner Wellenlaenge war. Ist ja nicht selbstverstaendlich.
Wie erwaehnt war die Unterkunft relativ guenstig (keine CHF 10), dafuer war das Badezimmer draussen und wurde von allen zusammen benuetzt. Da nur Matthew und ich dort hausten war dies nicht wirklich ein Problem. Schlimmer fand ich die ganzen Muecken, Froesche, Schlangen oder anderes Gefleuch. Die Muecken waren die groessten Plage und erst hier zurueck in Colombo hat sich meine Haut wieder langsam erholt. Es gab kein Entrinnen, oft nuetzte auch das Mueckennetzt oder der Spray nicht viel. Ich begann dann lange Klamotten zu tragen, aber die Viecher haben mich durch die Kleidung erwischt. Auch unangenehm sind die Stiche in die Fusssohle, dort wo das Mueckennetz an die Fuesse rankam. So zog ich also Socken an und schon wurde es besser. Und ich dachte immer ein bisschen Mueckenschutz und ein Ventilator reichen. Pustekuchen!
Wir wohnten uebrigens nicht in Trincomalee selber sondern in Uppuveli welches sich ca 6 km entfernt befindet. Die Straende waren noch verlassener als in Arugam Bay, trotzdem konnte man auch hier im Bikini rumflaetzen. Da es tagszuvor (der Zyklon) geregnet hatte waren auch die Wellen hoeher. Sagten mir jedenfalls die Einheimischen. Die Wellen waren auch drei Tage spaeter immer noch hoch, so sass ich auch hier meistens am Strand, las und ging dann ab und an mal ins Wasser um mich abzukuehlen. Aber so baedele-Strand war es nicht, ausser ihr habt es mit Wellen, hohen Wellen. Wie zum surfen. Mein Ding ist es jedefalls nicht unbedingt. Aber schoen wars trotzdem.
Da mir die Zeit davon springt muss ich ein wenig zusammen fassen. Nennen wir es Ostkueste, von ganz unten in Arugam Bay ueber einen Zwischenstopp in Batticaloa bis nach Trincomalee mit seinen Straenden in Uppuveli. Falls schon mal jemand ne Rundreise in Sri Lanka gemacht hat koennte ich doch glatt wetten diese Person war NICHT dort. Die Ostkueste hat ziemlich unter dem Krieg gelitten welcher ja offiziell erst sein ein paar Jahren beendet ist. Zwischendrin wurden sie, als waere der Krieg nicht schon genug Uebel gewesen, vom Tsunami im Dezember 2004 erfasst. Man kann es sich ueberhaupt nicht vorstellen wenn man nun dort ist. Die Ueberreste des Krieges sieht man deutlicher, vor allem auf der Busstrecke entdeckte ich immer wieder Haeuser welche verlassen und verfallen sind und nur noch die Ruinen zu erkennen sind. Dies ist Tamilland, hier wird auch tamil gesprochen. In Arugam Bay leben hauptsaechlich Moslems welche tamil sprechen, weiter noerdlich waren es dann die Tamilen wie wir sie bei uns in der Schweiz kennen, sprich die Hindus. Der Grossteil des Landes ist jedoch buddhistisch und spricht singhalesisch, obwohl man das glatt vergessen koennte wenn man an der Ostkueste unterwegs ist. Dementsprechend hat es mich sehr an Tamil Nadu (Ueberraschung aber auch...) und Indien erinnert.
Hauptsaechlich habe ich es mir in Arugam Bay, dem ersten Stopp, gut gehen lassen. Obwohl es bestimmt nicht so touristisch ist wie die Straende im Sueden oder Westen des Landes war die Infrastruktur gut. Viele Bungalows, unzaehlige Restaurants mit WIFI, Laeden usw. Alles was das Travellerherz fuer ein paar Tage begehrt. Ach ja, und nen Strand hats auch noch wo man ungestoert im Bikini sonnen kann. Das ist ja keine Selbstverstaendlichkeit. Am Strand hatte es einen Abschnitt welcher nur von Touristen besucht wurde, dementsprechend wurden 'wir' da auch in Ruhe gelassen und nicht beglotzt. Weiter unten badeten dann die Einheimischen in voller Montur im seichten Wasser. Arugam Bay ist bei Surfern sehr beliebt da die Wellen ideal sind, sehr zu meinem Leidwesen. Wellen? Die haben mich doch schon in Mamallapuram umgeworfen und meine Sonnenbrille ins Unendliche verschwinden lassen! War darum uebervorsichtig und ehrlich gesagt nicht stundenlang im Wasser. Die Sonnenschirme waren aber gratis und da die Hochsaison erst starten wuerde hatte es auch immer genuegend zur Verfuegung.
Ich verbrachte meine Tage mit Burrito-Essen (war 3x im gleichen Restaurant!), lesen und einfach nur rumliegen und nicht viel machen. Immerhin habe ich eine kleine Tour unternommen um Krokodile und Elefanten zu sehen. Leider hatte ich ein wenig Wetterpech, obwohl beim Start der Tour das schoenste Wetter herrschte. Da es am Abend zuvor stark geregnet hatte (uebrigens nicht normal zu dieser Zeit, aber jeder TukTuk-Fahrer der halbwegs Englisch konnte rief: climate change!) war der Wasserstand hoeher und dementsprechend lagen die Krokos nicht in der Sonne. Dafuer fand ich eine herrliche Pfauenfeder einfach so auf dem Weg! Rizvi, so der Name meines Guides, zeigte mir auch wie man TukTuk faehrt. Endlich konnte ich es einmal selber ausprobieren! Zuerst hatte ich ziemlich Angst, denn es fuehlt sich an als wuerde man schneller fahren als es eigentlich ist. Schon bei 30 wurde mir halb 'anders'. So eine Tukke ist aber auch stoerrisch, das Lenkrad war total verklemmt und es war nicht einfach in der Spur zu bleiben. Darum uebten wir auch nur wo wir praktisch keinen Verkehr hatten. Nur einmal trafen wir auf einen Westler auf einem Fahrrad, wild hupend machten wir ihn auf uns aufmerksam (verschwiiiinde). Mein Highlight waren ja die Elefanten, die findet man hier nicht 'nur' in Nationalparks sondern auch immer wieder - mehr oder wenig nahe - am Strassenrand. Das Wetter hatte sich jedoch laufend verschlechtert in drei Stunden, so kamen wir in ein ziemliches Gewitter rein. Und seid gewarnt: in einem TukTuk wird man trotz Dach ziemlich durchnaesst, vor allem wenn es keine seitlichen Regenschuetze hat.
Arugam Bay hatte eine lockere Atmosphaere, so lernte ich staendig Leute kennen. Seien es die Paerchen aus Wales und Tschechien die mit mir am Tisch sassen oder die Schweizer Familie welche ich beim Glacekaufen kennen lernte. An einem Abend unternahmen wir einen Ausflug zum naechsten Strand welcher ziemlich verlassen war. Nur wir, das gekaufte Essen, der lokale Arrack (Schnaps) mit Cola und ein Feuer. Meine Lektion: Holz und Schuhe findet man am Strand immer, dazu ein bisschen Benzin vom TukTuk und schon brennts :-)
Dieser Ort wurde 2004 sehr stark mitgenommen. Arugam Bay befindet sich auf einer Art Insel und ist durch eine Bruecke mit dem Festland und dem naechsten Dorf verbunden. Nach dem Tsunami waren nicht nur die Bruecke und saemtliche Hauser (!!) am Strand weggefegt sondern auch 750 Personen gestorben, davon 50 Touristen. Tagelang steckten alle fest und waren auf Essen angewiesen welches per Helikopter eingeflogen wurden. In der Nacht als mir Rizvi seine Geschichte erzaehlte wie er nur noch davon rennen konnte, schlief ich ziemlich schlecht. Eine dumme Idee zu denken, der Tsunami komme genau jetzt zurueck (jetzt gaebe es bestimmt ein Fruehwarnsystem, aber damals wusste niemand was ein Tsunami ist) aber ein mulmiges Gefuehl hatte ich trotzdem. Die Leute hier haben sich auch nicht unterkriegen lassen sondern alles wieder aufgebaut, auch wenn die USD 500, die jeder gekriegt hat, nicht weit gereicht haben. Der Aufschwung kommt langsam zurueck, hoffen wir dies doch sehr fuer diese netten Menschen.
Weiter gings dann Batticaloa. Eigentlich wollte ich nach Trincomalee, aber von Arugam Bay haette die Busfahrt bestimmt 8 Stunden gedauert. Busfahren in Sri Lanka ist ja nicht ganz einfach. Steigt man schon in den falschen Zug ein ist es im Bus nicht besser. Oft ist nicht angeschrieben wann's los geht oder man muss mitten im groessten Kuhkaff umsteigen. Von Trincomalee ins Landesinnere z.B. fragte ich extra wann der Bus fahren wuerde. Nachdem er schon eine Stunde ueberfaellig war und mir immer wieder alle im gebrochenen Englisch versicherten, er wuerde gleich kommen, fragte ich dann doch nochmals am offziellen Ort nach. Und siehe da, heute kommt dieser Bus nicht. Begruendung? Welche Begruendung? Er ist einfach nicht da! Musste dann einen Bus nach irgendwo nehmen, sprich eben das Kuhkaff. Auf der Karte im Reisefuehrer hatte ich es gar nicht gefunden. Eine Frau, welche schon in Trincomalee mit mir auf den Bus gewartet hatte, brachte mich dann zur Busstation, obwohl sie selber gar nicht dort hin musste und KEIN Wort Englisch sprach. Ich kam dann doch noch gut in Anuradhapura (im Landesinneren) an, aber manchmal moechte ich einfach in den Bus einsteigen und am Schluss wieder frisch und froehlich aussteigen, und nicht durstig, verschwitzt und voellig verstaubt und dreckig. Auch sonst ist Busfahren nicht witzig, die Sitze sind fuer Japaner konzipiert. Ich muss befuerchten dies SIND allenfalls alte Busse welche aus Japan oder Thailand stammen. Und wer denkt, die Busse in Indien sind voll soll mal nach Sri Lanka kommen. Ich bin ja froh wenn ich absitzen kann. Dann sitze ich meistens eingeklemmt zwischen Fenster und Nachbar, aber besser als zwischen Nachbar und allen anderen die sich im Gang draengeln! Dort ist es oft so eng dass die Frauen ihre Handtaschen einfach den Leuten geben die sitzen koennen. Ein totales Gewurstel, und wenn man genau DANN aufstehen und den Bus verlassen muss ist man verloren. Einmal ist der Bus einfach weitergefahren weil ich noch zwischen den Leuten im Gang eingeklemmt war. Dabei bin ich ja nicht sonderlich breit, aber eindeutig zu gross fuer die Busse.
Nun bin ich abgeschweift, habe einen Tag in Batti verbracht. Jeder meinte ja dort haette es nichts und es waere nicht ideal zum uebernachten. Habe dann im YMCA geschlafen welches irgendwie christlich angehaucht war. Wusste ich nicht. Unterwegs war wieder ein Gewitter losgegangen, erfuhr dann erst spaeter dass dies anscheinend ein Zyklon war. Auch sonst regnete es fast ausschliesslich den ganzen Tag, schade darum. Ich traf stundenlang keine Touristen, aber extrem freundliche Einheimische die neugierig waren und mir viele Fragen stellten. Kein einziges Mal wurde ich von einem TukTuk-Fahrer genervt. Nur einmal sprach mich einer an und der wollte ein Foto. Hahaha! Mir selber hat Batticaloa besser gefallen als Trincomalee, welches als naechstes auf dem Plan stand. Es gibt schon viel mehr zu sehen in Batti, Moscheen, Kirchen (wo ich auf Kelvin aus Dortmund traf der mich ewigs lange - zwar total interessant - vollquatschte mit allem erdenklichen. Er hatte Philosphie (Jean-Jacques Rousseau und aehnliches, nicht gerade meine Kragenweite) studiert und befand sich definitiv auf einer anderen Ebene als ich, obwohl wir uns in Deutsch unterhielten verstand ich zum Teil nur die Haelfte) und Tempel.
Im Bus nach Trinco traf ich dann auf Matthew aus Australien welcher auch gleich in dieselbe Unterkunft mitkam. Ich hatte schon ein Zimmer reserviert, fuer irgendwas besass ich ja ein Handy mit SIM-Karte aus Sri Lanka. Die Inhaber waren Italiener und das Highlight bestand aus dem Abendessen welches laufend wechselte. Die Menukarte war nur von Hand geschrieben und es gab nur ein paar Dinge zur Auswahl, diese hiessen aber Penne, Spaghetti oder Bruschetta. Oh man, schon lange nicht mehr so gut (und verhaeltnismaessig teuer. Die Nacht in der Unterkunft kostete gleich viel wie ein Abendessen, aber gewisse Sachen muessen einfach sein) gegessen, hatte es voll genossen, obwohl ich ja kein Italienisch-Fan bin. Aber nach etlichen Reiswochen war ich froh um die Abwechslung. Ich meine hallo, RICHTIGES italienisches Essen, gekocht von La Mamma? Toll war auch dass Luca und Dona und sogar der Waechter mich beim Namen kannten. Da fuehlt man sich doch sofort wie zu Hause. Mit Matthew hatte ich ausserdem jemanden gefunden der sich fuer Fussball interessierte und auch sonst auf meiner Wellenlaenge war. Ist ja nicht selbstverstaendlich.
Wie erwaehnt war die Unterkunft relativ guenstig (keine CHF 10), dafuer war das Badezimmer draussen und wurde von allen zusammen benuetzt. Da nur Matthew und ich dort hausten war dies nicht wirklich ein Problem. Schlimmer fand ich die ganzen Muecken, Froesche, Schlangen oder anderes Gefleuch. Die Muecken waren die groessten Plage und erst hier zurueck in Colombo hat sich meine Haut wieder langsam erholt. Es gab kein Entrinnen, oft nuetzte auch das Mueckennetzt oder der Spray nicht viel. Ich begann dann lange Klamotten zu tragen, aber die Viecher haben mich durch die Kleidung erwischt. Auch unangenehm sind die Stiche in die Fusssohle, dort wo das Mueckennetz an die Fuesse rankam. So zog ich also Socken an und schon wurde es besser. Und ich dachte immer ein bisschen Mueckenschutz und ein Ventilator reichen. Pustekuchen!
Wir wohnten uebrigens nicht in Trincomalee selber sondern in Uppuveli welches sich ca 6 km entfernt befindet. Die Straende waren noch verlassener als in Arugam Bay, trotzdem konnte man auch hier im Bikini rumflaetzen. Da es tagszuvor (der Zyklon) geregnet hatte waren auch die Wellen hoeher. Sagten mir jedenfalls die Einheimischen. Die Wellen waren auch drei Tage spaeter immer noch hoch, so sass ich auch hier meistens am Strand, las und ging dann ab und an mal ins Wasser um mich abzukuehlen. Aber so baedele-Strand war es nicht, ausser ihr habt es mit Wellen, hohen Wellen. Wie zum surfen. Mein Ding ist es jedefalls nicht unbedingt. Aber schoen wars trotzdem.
Am Strand in Trincomalee
Ungluecklicher Name des Hotels: Tsumani Beach!
Das Gewitter in Arugam Bay zieht auf
Freundliche und nicht nervende TukTuk-Fahrer in Batticaloa
Eine katholische Kirche in Batticaloa
Elefantengucken in Arugam Bay, leider fing es genau an zu regnen
Strandleben in Uppuveli
in Trincomalee
Uppuveli, die 50 Einheimischen die von der Westkueste nach Italien fliehen wollten sind leider an der Ostkueste (!!) in Sri Lanka gelandet
Arumgam Bay, ganz britisch
Sehr interessant,was Du uns über die Ostküste
AntwortenLöschenerzählst..und wie viele Menschen aus allen
Ländern Du kennen gelernt hast.
Soga TukTuk fahren hast geübt !
War es der hübsche Fahrer auf dem Foto ?