Freitag, 28. Juni 2013

Solo, Surabaya - Indonesien

Wisst ihr was tragisch ist? Wenn man 50 Minuten an einem Blog schreibt und mit einem Klick auf die falsche Taste kommt und alles loescht.So geschehen mit meinem Jogiakarta-Blog. So sende ich eben zuerst diesen online. Oh man, ich hasse automatische Speicherungen. Und ich hasse den Typen neben mir hier im Internetcafe der mich vollraucht, jetzt wirds mir dann schlecht.

Von Jogiakarta gings weiter nach Solo. Diese Stadt heisst auch Surakarta und wird von Touristen oft ausgelassen. Es haben ja auch nicht alle soviel Zeit wie ich. Mit dem Zug waren es nur 50 lockere Minuten. Hier auf Java haben sie ein gut ausgebautes Zugnetz, so kam ich zu meiner ersten Fahrt. Bis dahin hatte ich ja nur Busse benutzt, halt auch weit Pangandaran oder Wonosobo nicht auf der Zugstrecke liegen. Obwohl die Stadt Solo heisst war ich nicht solo unterwegs sondern im Duo zusammen mit Dindin, den ich in Pangandaran kennengelernt hatte.... (punkt punkt punkt)

Wir kamen bereits um 10 Uhr in Solo an und konnten gleich einchecken. Unser Hotel hatte zur Abwechslung einen Pool, wie super. Wir machten uns zuerst auf den Weg etwas zu essen zu suchen, denn da der Zus so frueh gestartet war mussten wir ohne Fruehstueck auskommen. Mit Dindin zusammen wagte ich mich auch eher an 'lokale' Restaurants. Diese heissen hier 'warung' und sind oft Staende am Strassenrand. Oft kann man absitzen, ein Holzbaenkli oder ein paar Plastiktische, hie und da auch nur Matten auf dem Boden. Ich liess ihn bestellen, ich bin ja zum Glueck nicht heikel und das Essen hier auf Java ist nicht unbedingt fuer seine Schaerfe bekannt. So gab es Suppe mit Huhn, dazu Reis. Danach gingen wir fuer Glace in den McDonalds der gleich nebenan war. Obwohl wir genau dasselbe assen vertrug er es nicht so recht. Immer diese Touristen... ach das bin ja ich. So wurden wir ein bisschen ausgebremst was sightseeing angeht. Abends, als er wieder fit war, reicht es noch fuer eine Runde im Pool und fuers Abendessen welches aus Sate-Spiessli mit Erdnuss-Sauce bestand. Einer meiner Lieblingsessen!!

Wir fanden auch einen tollen, autofreien Stadtteil namens Galabo. Ein Warung nach dem anderen und alle Leute waren draussen, hier ist es ja auch abends nicht kalt. Dazu gab es Livemusik und wir goennten uns ein sonderbares Getraenk von dem ich weder den Namen noch den Inhalt kenne. Ich muss nachfragen. Aber zum Teil trank ich Dinge da dachte ich 'WAAAAS ist das?'

Am naechsten Tag mieteten wir einen Toeff (wir beide haben die Pruefung, aber ich liess natuerlich ihn fahren, ich sage nur Linksverkehr) und fuhren raus aufs Land zum Candi Sukuh, eine hinduistische Tempelanlage. Wir waren ziemlich lange unterwegs, fast zwei Stunden bis wir dort waren und auch wieder mehr als eine Stunde zurueck. Am naechsten Tag hatte ich dann ziemlich Muskelkater in den Beinen, obwohl ich die ganze Zeit nur hinten drauf gesessen bin. Ich will nicht sagen wir verfuhren uns staendig, es war einfach schlecht angeschrieben. Ich weiss nicht wie das andere machen die kein indonesisch sprechen, wir konnten wenigstens an jeder Strassenecke nachfragen. Auch genial, aus einer Grossstadt rauszufahren (den Ausgang muss man ohne Karte auch erst mal finden...) und dann ab aufs Land und wieder zurueck in den Verkehr. Der ist hier einfach verrueckt. Jede groessere Stadt ist der Wahnsinn aus Autos, Motorraedern und Trucks. Der Horror dort zu fahren oder zu laufen.

So kann ich euch leider nicht viele Fotos von Solo zeigen, denn ehrlich gesagt habe ich nicht viel gesehen von der Stadt selber. Ich bekam noch einiges mit als wir mit dem Motorrad herumbrausten. Wie Jogiakarta hat es auch hier einen Kraton, aber nach der Enttaeuschung in Jogia hatte ich keine Lust einen zweiten zu sehen. Auch sonst scheint Solo aehnlich wie Jogia zu sein, nur anders. Besser, weniger Touristen, keine Nervensaegen die einem was andrehen wollen. Und auch hier gab es einen Alun-Alun, das ist eine Art Platz. Da befand sich an dem Wochenende gerade die Javaexpo, so guckten wir uns drin noch um und tranken noch mehr sonderbare Getraenke.

Am naechsten Morgen musste Dindin bereits um 4 Uhr aufstehen da er zurueck nach Jogia bzw. Pangandaran musste. Fuer mich gings weiter nach Surabaya wo Sonja abends endlich ankommen wuerde. Und guess what, auch von Surabaya habe ich keine Fotos! Oder moechtet ihr ein Einkaufszentrum sehen??

Ich holte Sonja um 18 Uhr am Flughafen ab und schon kamen die ersten Leute daher die Fotos von uns wollten. Gleich zwei Bule (Auslaender) auf einmal :-) Den ganzen Tag hatte ich eigentlich nicht viel gemacht, das tolle Hotelzimmer genossen, eine heisse Dusche genommen und endlich wieder mal englischen TV geguckt. Daran koennte ich mich gewoehnen, hach, das ist ja Alltag fuer euch. Es gab dann eine grosse Wiedersehensfreude, endlich nicht mehr alleine unterwegs. Wobei, so oft war ich in der gesamten Zeit ja nicht wirklich alleine unterwegs.

Surabaya selber ist zum vergessen. Eine weitere Grossstadt die im Verkehr erstickt. Laufen kann man dort nicht wirklich, man begibt sich mit dem Taxi von A nach B. Auch das dauert ewigs da die ganze Stadt aus Einbahnstrassen besteht. Der absolute Wahnsinn. Am ersten Tag guckten wir uns das Chinatown und Araberviertel an. Vom Chinatown haben wir nichts mitgekriegt, wir sahen weder Chinesen noch sonst etwas chinesisches. Keine Ahnung wieso die das so nennen. Es war einfach nur viel zu heiss zum rumlaufen, wir wurden STAENDIG mit 'hello mister' angesprochen und alle kraehten 'hello' und 'hallo', es war einfach zuviel Aufmerksamkeit. Gleichzeitig mussten wir guckten dass wir nicht von den Motorraedern oder Becakfahrern ueberkarrt wurden. Im Arabviertel fanden wir eine Moschee, aber ohne Umhang durften wir nicht eintreten. Wir waren 'bedeckt' bekleidet aber trotzdem noch zu nackig fuer deren Verhaltnisse. Nach ca zwei Anstandsstunden in diesen Vierteln flohen wir in eine moderne Shoppingmall, dort verbrachten wir auch den naechsten Tag. Weniger mit shoppen (kein Platz...) als mit Kino, Essen und die Klimaanlage geniessen.

Fazit: viellicht sind wir gemein, aber Java's Hoehepunkte sind definitiv nicht die Staedte. Zu viel Leute, zu viel Verkehr, zu stinkig. Am besten vermeiden und ab aufs Land. Das war auch unsere Devise nach zwei Tagen in Surabaya.


 
 Sate-Spiessli in Solo
 
 
Getraenk 'unbekannt' in Solo 

 
Teeplantagen in der Naehe von Solo

 
 
Mit Dindin unterwegs auf dem Toeff

 
 Candi Sukuh
 
Eine weitere Tempeansicht von Sukuh, ein Hindutempel aus dem 15. Jahrhundert

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