Samstag, 29. Juni 2013

Dieng Plateau, Jogjakarta - Indonesien

Habe ich meinen Frust schon ausgedrueckt? Gestern 50 Minuten am Blog schreiben und mit einem falschen Klick und einer gleichzeitigen automatischen Sicherung des Systems war ALLES weg. Habe darum den Eintrag von Solo und Surabaya vorgeschoben. Also zurueck zu meinem spannenden Brocken der mit dem Dieng Plateau beginnt. Von Pangandaran, meinem Kuestenort, machte ich mich auf nach Wonosobo. Nicht unbedingt die typische Touristenroute, da die meisten direkt nach Jogiakarta huschen. So war die Busfahrt ein wenig umstaendlich, zuerst 2 Stunden im verrauchten und engen lokalen Bus nach Banjar, dann eine Stunde auf dem Busbahnhof warten, mit den Maennern fuer Fotos posieren, kein Wort verstehen was sie sagen, auf dem Stuhl sitzen den die Polizei vorbeibringt, den Kaffee ablehnen und schlussendlich in den Bus steigen den mir alle zeigen. Immerhin sind die Leute sehr freundlich und hilfsbereit, auch wenn wir uns oft nicht verstaendigen koennen. Nach Wonosobo waren es dann nochmals 6 Stunden ohne Pause (hat jemand Pinkelpause gesagt??), aber ich hatte zwei Sitze fuer mich und der Bus war eher wie ein Car bei uns, also nichts zu meckern. Schoen Zeit zum lesen und Musik hoeren.

In Wonosobo uebernachtete ich in einem Homestay, das bedeutet ich bekam ein Zimmer bei einer Familie im Haus. Ich konnte den Preis um die Haelfte druecken da sonst niemand unterwegs war. Ganz sonderbar, die letzten zwei Wochen war ich staendig unter Leuten oder in Mehrbettzimmern, nun war ich das erste Mal offiziell 'alleine'. Das Pianokonzert (die Tochter des Hauses nahm Lektionen und da ein Piano nicht unbedingt leise ist kam ich in meinem Zimmer in den vollen Genuss) und das moderne Zimmer troesteten mich aber ein wenig darueber hinweg.

Am naechsten Tag machte ich mich auf zum Dieng Plateau. Diese Gegend auf 2000 Metern war mal bewaldet gewesen bevor das Meiste abgerodet wurde. Nun pflanzen sie Kartoffeln, Tomaten und anderes Gemuese an. Der Dank sind hie und da Murgaenge bzw Erdrutsche, so geschehen auch am 1. Juni diesen Jahres. Dementsprechend war ein Teil der Strasse geschlossen und ich konnte nur 3/4 mit den Bus abfahren, fuer die restlichen 7 km warteten hinter der Baustelle Ojeks. Diese kann man auch mieten und weiterfahren. Der Clou an der Sache: Ojeks sind Toeffahrer die ihre Fahrdienste zur Verfuegung stellen. Schon mal mit dem ganzen Gepaeck auf einem Ojek gesessen und sich krampfhaft am Motorrad festgekrallt (man will ja nicht den fremden Typen packen...)? Reisen einmal anders.

Auf dem Dieng Plateau machte ich mich auf den ca. 3-stuendigen Weg auf welchem man an einem gruenen See, einem Krater - mein erster Vulkan, musste blauaeugig (oder nasenzuhaltend) feststellend dass ein verfaulter Eiergeschmack darueber liegt - und alten Hindutempeln vorbeikommt. Inklusive gibts auch sehr freundliche Einwohner, jeder rief mir 'hallo' zu, sogar die aelteste Oma und ich nervte mich dann immer noch nicht den Unterschied von Selamat Pagi (Guten Morgen) und Selamat Siang (Guten Mittag) zu kennen. Was genau soll ich um 11 Uhr sagen?? Und wann beginnt Selamat Sore (Guten Nachmittag)? Ich loeste einmal mehr Begeisterungsstuerme aus, aber nicht in einem unangenehmen Sinn. Immer nur eine Person auf einmal fragte nach einem Foto, ausser die wilde Schulklasse(nnnn) die ich am See angetroffen hatte. Die Teenager kreischen und klatschen und stuermen auf einen zu wenn man 'ja' zum Foto sagt. Beeeeeaengstigend :-)

Abends kehrte ich dann wieder zurueck nach Wonosobo, mit Ojek/Bus dauerte die Fahrt nur eine Stunde. Wonosobo selber ist ganz nett und restaurantsmaessig viel besser bestueckt als Dieng Plateau. Nach zwei Naechten ging es dann weiter nach Borobudur, wo ich ebenfalls uebernachtete. Normalerweise kommen die Leute aus Jogiakarta und besuchen Borobudur nur zwecks Tagesausflug. Ich liess mir ein wenig mehr Zeit und traf dann lustigerweise auf zwei Hollaenderinnen welche ich schon in Pagandaran kennengelernt hatte. Hallo kleine Welt! 

Borobudur ist ein wenig wie Angkor Wat, wobei ich nur muede laecheln kann. Also BITTE. Es ist eine der groessten buddhistischen Anlagen und wurde ums Jahre 800 erbaut, aber es hat nie die Ausstrahlung von Angkor. Das ist schon wesentlich groesser. Wobei ich ja erwaehnen muss dass ich den Tempel Bayon oder Ta Prohm (der vom Lara Croft Film) eindruecklicher fand als Angkor selber, genau wie mir der Bryce Canyon besser gefiel als der Grand Canyon. Aber das sind andere Geschichten, grins. Aber es passt vielleicht zum Thema dass mir Solo besser gefallen hat als Jogia.

Yogyakarta oder Jogjakarta oder eben nur Jogia ist das spirituelle und kulturelle Zentrum von Java, blabla. Es ist auch Touristendowntown und zum ersten Mal wurde ich von Verkaeufern belaestigt, die so genannten 'Touts'. Immer hats eine wichtige Ausstellung um die Ecke die man uuunbedingt gesehen haben muss bevor sie in einer Stunde schliesst. Oder dann ist der Sultanpalast geschlossen (nix verpasst...) und man soll doch besser an die Ausstellung. Ich sage nur Batik. Was haben nur alle mit diesem Batik? Ich mags ja gemustert und farbenfroh, aber bei Batik habe sogar ich den Overkill. Abgehaertet durch Indien haben mich diese Touts aber nicht wirklich belaestigt, aber leicht genervt war ich schon.

Ich wohnte in der Naehe der Malioboro-Strasse (nur in Indonesien kann eine Strasse aehnlich wie eine Zigarettenmarke heissen, das passt ja), auf der von unten bis oben Batik angeboten wurde, ausserdem I love Jogia T-Shirts (soweit war es dann eben doch nicht) und auch Fussball T-Shirts. Ich moechte noch erwaehnen wie unglaublich verrueckt die Indonesier nach Fussball sind. Ueberall sieht man T-Shirts, Werbung, Kleber, Fussball ist ueberall. Hauptsaechlich Barca und Manchester. Nach Monaten Cricket finde ich das aber mehr als angenehm :-)

Wie erwaehnt besuchte ich den Kraton, den Sultanspalast. So ein must-do, aber alle sagten mir wie langweilig es waere. Alle sagten es mir DANACH. Man sehe nur die Topflappen die ausgestellt waren (Foto unten), also bitte. Daneben lag das Wasserschloss, in welchem der Sultan mit seinem Haarem baedele ging. Dies war weitaus interessanter da es immerhin 'etwas' zu sehen gab, keine Topflappen und so. Die einzige Unterhaltung im Kraton waren die Schulklassen (wann bitte schoen beginnen die Schulferien??) welche sich auf mich stuerzten. Foto mit Bule, ich bin ja so gutaussehend.

Auch ein Ausflug nach Prambanan machte ich. Dies ist eine hinduistische Tempelanlage nur eine Stunde per Bus von Jogja entfernt. Ich fuehlte mich schwerlich wie Angelina Jolie. Zuerst wurde ich von Schulklassen ueberfallen und posierte fuer Fotos bis mein Laecheln einfroh und mein Geduldsfaden fast riss, dann fuehlte ich mich wie Lara Croft (gespielt von Angelina Jolie fuer die's nicht wissen) in Tomb Raider da die hintere Tempelanlage von den Indonesiern voellig uebersehen wurde. Juhui, endlich Ruhe!!

Meine Highlights waren ja der Kochkurs (der andere Teilnehmer hat mir leider die Fotos bis jetzt nicht geschickt, sieht schlecht aus dass ich jemals zu einem Beweisfoto komme, ich habe naemlich seine Adresse nicht) in welchem ich ein paar indonesische Gerichte lernte. Einen Tag spaeter hatte ich einen Silberkurs wo wir Ringe herstellten. In Jogiakarta traf ich auch wieder auf Emily (unerwartet) aus Australien, wir hatten uns in Pangandaran kennengelernt und auf Dindin (erwartet...), ebenfalls von der Pangandaran-Crowd. Wie lustig wenn man sich unterwegs immer wieder trifft. Emily fliegt uebrigens am Dienstag oder Mittwoch nach Sumatra - wir am Montag. Wiedersehen eingeschlossen, wuerde ich mal sagen.

Mit Jogia wurde ich einfach nicht warm, soooo viel zu sehen gibt es nicht. Da sind mir indonesische Kleinstaedte oder Doerfer einfach lieber. Der Verkehr ist immer noch erdrueckend und wahnsinnig, egal ob man in der Velorikscha sitzt und die Abgase auf Augenhoehe einatmen kann oder ob man versucht sich an den Motorraedern vorbeizuzwaengen. Ich glaube ich wiederhole mich, aber hier hats zu viele Leute. In den Staedten hats zu viele Leute, zu viel Verkehr, zu muehsam.. schnell raus, Reisfelder gucken auf dem Land. Da ist es auch viel gruener im Gegensatz zur Betonstadt.

Das einzig wirklich nette in Jogja waren die 'normalen' Restaurants mit uebersetzter Speisekarte. In der Zwischenzeit habe ich es zwar ziemlich im Griff und mit dem gekauften Sprachfuehrer koennen wir nahezu saemtliches Essen uebersetzen. Schlussendlich ist ja doch alles Reis mit Gemuese und Fleisch. Oder Nudeln. Oder Suppe :-). Ach ja, einen McDonalds hatte es auch. Ich goennte mir einen Besuch bei meiner Ankunft und landete einen Tag spaeter mit Dindin wieder drin. Von wegen 'nur fuer Touristen'.


 
 Die Aussicht vom Dieng Plateau
 
 
Was zur Hoelle bin ich?? Diese Fuesse....

 
 
Gefuerchtet: Schulklassen, diese lieben 'Bule' (Auslaender)

 
 
 Der Krater Sikidang auf dem Dieng Plateau, kleiner Stinker
 
 
Wie immer in die naechste Moschee nicht weit. An die Gebete werde ich mich wohl doch nie gewoehnen koennen, vor allem wenn man gleich daneben die Unterkunft hat oder versucht zu telefonieren.
 
 
Nicht alle verstehen englisch, und ich keine (hohen) indonesischen Zahlen. Also wird improvisiert zum handeln
 
 
Borobudur, eine der groessten buddhistischen Anlagen in Suedostasien. Es dauerte ewigs bis ich ein Foto zustande brachte ohne die ganzen Horden von Touristen
 
 
 Eine weitere Ansicht von Borobudur
 
 
Das Wasserschloss, definitiv spannender als der Kraton (Sultanspalast)
 
 
 Dieses Foto konnte ich mir nicht verkneifen. Die urspannende Ausstellung im Kraton. Wow, Topflapfen und Co!! :-)
 
 
 In Jogia am Silberkurs. Heraus kam ein selbstgemachter Ring
 
 
 Prambanan, die groesste hinduistische Tempelanlage in Indonesien
 
 
 Unterwegs in Jogia
 
 
Ein Nebentempel in Prambanan, herrlich menschenleer (herrlich indonesierleer....)
 

Freitag, 28. Juni 2013

Solo, Surabaya - Indonesien

Wisst ihr was tragisch ist? Wenn man 50 Minuten an einem Blog schreibt und mit einem Klick auf die falsche Taste kommt und alles loescht.So geschehen mit meinem Jogiakarta-Blog. So sende ich eben zuerst diesen online. Oh man, ich hasse automatische Speicherungen. Und ich hasse den Typen neben mir hier im Internetcafe der mich vollraucht, jetzt wirds mir dann schlecht.

Von Jogiakarta gings weiter nach Solo. Diese Stadt heisst auch Surakarta und wird von Touristen oft ausgelassen. Es haben ja auch nicht alle soviel Zeit wie ich. Mit dem Zug waren es nur 50 lockere Minuten. Hier auf Java haben sie ein gut ausgebautes Zugnetz, so kam ich zu meiner ersten Fahrt. Bis dahin hatte ich ja nur Busse benutzt, halt auch weit Pangandaran oder Wonosobo nicht auf der Zugstrecke liegen. Obwohl die Stadt Solo heisst war ich nicht solo unterwegs sondern im Duo zusammen mit Dindin, den ich in Pangandaran kennengelernt hatte.... (punkt punkt punkt)

Wir kamen bereits um 10 Uhr in Solo an und konnten gleich einchecken. Unser Hotel hatte zur Abwechslung einen Pool, wie super. Wir machten uns zuerst auf den Weg etwas zu essen zu suchen, denn da der Zus so frueh gestartet war mussten wir ohne Fruehstueck auskommen. Mit Dindin zusammen wagte ich mich auch eher an 'lokale' Restaurants. Diese heissen hier 'warung' und sind oft Staende am Strassenrand. Oft kann man absitzen, ein Holzbaenkli oder ein paar Plastiktische, hie und da auch nur Matten auf dem Boden. Ich liess ihn bestellen, ich bin ja zum Glueck nicht heikel und das Essen hier auf Java ist nicht unbedingt fuer seine Schaerfe bekannt. So gab es Suppe mit Huhn, dazu Reis. Danach gingen wir fuer Glace in den McDonalds der gleich nebenan war. Obwohl wir genau dasselbe assen vertrug er es nicht so recht. Immer diese Touristen... ach das bin ja ich. So wurden wir ein bisschen ausgebremst was sightseeing angeht. Abends, als er wieder fit war, reicht es noch fuer eine Runde im Pool und fuers Abendessen welches aus Sate-Spiessli mit Erdnuss-Sauce bestand. Einer meiner Lieblingsessen!!

Wir fanden auch einen tollen, autofreien Stadtteil namens Galabo. Ein Warung nach dem anderen und alle Leute waren draussen, hier ist es ja auch abends nicht kalt. Dazu gab es Livemusik und wir goennten uns ein sonderbares Getraenk von dem ich weder den Namen noch den Inhalt kenne. Ich muss nachfragen. Aber zum Teil trank ich Dinge da dachte ich 'WAAAAS ist das?'

Am naechsten Tag mieteten wir einen Toeff (wir beide haben die Pruefung, aber ich liess natuerlich ihn fahren, ich sage nur Linksverkehr) und fuhren raus aufs Land zum Candi Sukuh, eine hinduistische Tempelanlage. Wir waren ziemlich lange unterwegs, fast zwei Stunden bis wir dort waren und auch wieder mehr als eine Stunde zurueck. Am naechsten Tag hatte ich dann ziemlich Muskelkater in den Beinen, obwohl ich die ganze Zeit nur hinten drauf gesessen bin. Ich will nicht sagen wir verfuhren uns staendig, es war einfach schlecht angeschrieben. Ich weiss nicht wie das andere machen die kein indonesisch sprechen, wir konnten wenigstens an jeder Strassenecke nachfragen. Auch genial, aus einer Grossstadt rauszufahren (den Ausgang muss man ohne Karte auch erst mal finden...) und dann ab aufs Land und wieder zurueck in den Verkehr. Der ist hier einfach verrueckt. Jede groessere Stadt ist der Wahnsinn aus Autos, Motorraedern und Trucks. Der Horror dort zu fahren oder zu laufen.

So kann ich euch leider nicht viele Fotos von Solo zeigen, denn ehrlich gesagt habe ich nicht viel gesehen von der Stadt selber. Ich bekam noch einiges mit als wir mit dem Motorrad herumbrausten. Wie Jogiakarta hat es auch hier einen Kraton, aber nach der Enttaeuschung in Jogia hatte ich keine Lust einen zweiten zu sehen. Auch sonst scheint Solo aehnlich wie Jogia zu sein, nur anders. Besser, weniger Touristen, keine Nervensaegen die einem was andrehen wollen. Und auch hier gab es einen Alun-Alun, das ist eine Art Platz. Da befand sich an dem Wochenende gerade die Javaexpo, so guckten wir uns drin noch um und tranken noch mehr sonderbare Getraenke.

Am naechsten Morgen musste Dindin bereits um 4 Uhr aufstehen da er zurueck nach Jogia bzw. Pangandaran musste. Fuer mich gings weiter nach Surabaya wo Sonja abends endlich ankommen wuerde. Und guess what, auch von Surabaya habe ich keine Fotos! Oder moechtet ihr ein Einkaufszentrum sehen??

Ich holte Sonja um 18 Uhr am Flughafen ab und schon kamen die ersten Leute daher die Fotos von uns wollten. Gleich zwei Bule (Auslaender) auf einmal :-) Den ganzen Tag hatte ich eigentlich nicht viel gemacht, das tolle Hotelzimmer genossen, eine heisse Dusche genommen und endlich wieder mal englischen TV geguckt. Daran koennte ich mich gewoehnen, hach, das ist ja Alltag fuer euch. Es gab dann eine grosse Wiedersehensfreude, endlich nicht mehr alleine unterwegs. Wobei, so oft war ich in der gesamten Zeit ja nicht wirklich alleine unterwegs.

Surabaya selber ist zum vergessen. Eine weitere Grossstadt die im Verkehr erstickt. Laufen kann man dort nicht wirklich, man begibt sich mit dem Taxi von A nach B. Auch das dauert ewigs da die ganze Stadt aus Einbahnstrassen besteht. Der absolute Wahnsinn. Am ersten Tag guckten wir uns das Chinatown und Araberviertel an. Vom Chinatown haben wir nichts mitgekriegt, wir sahen weder Chinesen noch sonst etwas chinesisches. Keine Ahnung wieso die das so nennen. Es war einfach nur viel zu heiss zum rumlaufen, wir wurden STAENDIG mit 'hello mister' angesprochen und alle kraehten 'hello' und 'hallo', es war einfach zuviel Aufmerksamkeit. Gleichzeitig mussten wir guckten dass wir nicht von den Motorraedern oder Becakfahrern ueberkarrt wurden. Im Arabviertel fanden wir eine Moschee, aber ohne Umhang durften wir nicht eintreten. Wir waren 'bedeckt' bekleidet aber trotzdem noch zu nackig fuer deren Verhaltnisse. Nach ca zwei Anstandsstunden in diesen Vierteln flohen wir in eine moderne Shoppingmall, dort verbrachten wir auch den naechsten Tag. Weniger mit shoppen (kein Platz...) als mit Kino, Essen und die Klimaanlage geniessen.

Fazit: viellicht sind wir gemein, aber Java's Hoehepunkte sind definitiv nicht die Staedte. Zu viel Leute, zu viel Verkehr, zu stinkig. Am besten vermeiden und ab aufs Land. Das war auch unsere Devise nach zwei Tagen in Surabaya.


 
 Sate-Spiessli in Solo
 
 
Getraenk 'unbekannt' in Solo 

 
Teeplantagen in der Naehe von Solo

 
 
Mit Dindin unterwegs auf dem Toeff

 
 Candi Sukuh
 
Eine weitere Tempeansicht von Sukuh, ein Hindutempel aus dem 15. Jahrhundert

Dienstag, 18. Juni 2013

Cianjur, Pangandaran / Indonesia

Endlich geht es mit Indonesien los, Jakarta war ja wirklich nur eine Grossstadt. Musste feststellen dass ich mich hier mit dem Staedten nicht so anfreunden kann. Aber spaeter dazu mehr. Habe auch festgestellt dass ich dummerweise nur Fotos von Cianjur hier auf dem Blog habe, wie aergerlich. Ich werde die fuer Pangandaran noch separat nachreichen. Die Fotos laede ich immer via Handy (WIFI) hoch, den Text schreibe ich dann in einem Internetcafe. Das heisst, wenn die Fotos nicht hochgeladen sind ist es sozusagen zu spaet.

Im Reisefuehrer fand ich eine Unterkunft bei einer Gastfamilie. Wie es schien war dies ziemlich populaer, so wuerde ich einige neue Freunde aus Jakarta auch dort wieder antreffen. Ich reiste jedoch separat an und buchte einen Transfer da ich irgendwie zu faul war alles selber zu organisieren. Und der Einstieg in ein neues Land sollte doch eher friedlich ausfallen, also nicht muehsam 3x mit dem schweren Gepaeck umsteigen. Die Fahrt im Minibus dauerte ewigs und ich war echt schockiert ab all dem Verkehr. Obwohl wir Jakarta verlassen hatten wurde es nicht besser. Ueber einen Pass gings im Schneckentempo Richtung Cianjur. Anscheinend ist die Strecke am Wochenende sogar geschlossen da der Verkehr dann komplett zusammenbricht. Der Gegenverkehr wurde auch immer wieder angehalten so dass wir 'von unten' auf zwei Spuren nach oben hetzten, Busse und Motorraeder ueberholend. Aehnlich wie in Vietnam wimmelt es von Motorraedern und auch Rollern. Pro Jahr werden 7 Millionnen Stueck verkauft und dementsprechend hats die Dinger auch ueberall auf der Strasse. Ein Teil der Strecke war sogar auf einer Autobahn die ueberraschenderweise 4-spurig war. Manchmal erstaunen mich die Indonesier. Grossartig drive-through Starbucks neben den Autobahnausfahrten, aber dann wieder Velorikschas (heissen hier Becak) und Essenstaende auf den Strassen. Neu und alt prallen hier ziemlich aufeinander. Die vier Spuren reichten meinem Fahrer jedenfalls nicht, dieser ueberholte immer wieder auf dem Pannenstreifen. Hallo Indonesia!

Im Dorf angekommen traf ich wieder auf Emily, mit ihr hatte ich schon ein Zimmer in Jakarta geteilt. Es stand zwar grossartig es waere ein Dorf, aber meiner Meinung nach war es ehe ne kleine Stadt. Trotzdem waren wir DIE Attraktion da sonst keine Weissen in der Stadt waren. Wir unternahmen Ausfluege zusammen, besuchten den Markt und kauften sonderbare Fruechte wie die Stachelannone (ich musste googeln...). Wir hatten alle ein Zimmer bei derselben Familie, da voll war wohnten ein paar auch eine Strasse weiter und ein paar wohnten dann tatsaechlich in Bambushuetten ausserhalb. Mir gefiel aber der Kontakt mit der Familie, nach den Touren sassen wir immer alle um den Esstisch rum. Oft wurde was serviert, Abendessen oder einfach nur ein Snack, Tee war gratis und so traf sich Schweiz-Holland-Suedafrika-Frankreich-Australien zum Karten spielen oder Internet nuetzen. An einem Abend war dann das Fussball-Freundschaftsspiel Indonesien gegen Holland welches wir uns anguckten, jedoch nur die 'Auslaender', die Indonesier scheinen frueher ins Bett zu gehen.

Obwohl es Trockensaison ist regnet es immer wieder. So wurde unser Besuch im Dorf (in einem 'richtigen' Dorf) zu einer ziemlich matschigen und rutschigen Sache. Der Weg selber waere kein Problem gewesen, aber durch den ganzen Regen war alles aufgeweicht. Es muss hier ja nicht stundenlang regnen, es reicht auch wenn es eine halbe Stunde Vollgas regnet. Willkommen in den Tropen. Bis jetzt habe ich praktisch noch keinen Tag ohne Regen erlebt. Oft regnet es nur kurz, so blieben wir auch waehrend unserer Wanderung mehr oder weniger trocken. Aber matschig war es trotzdem und wir stolperten mit unseren Wanderschuhen ueber die Steine waehrend die Einheimischen in Flipflops an uns vorbeirannten. Ja sind wir denn unfaehig? Meine groesste Freude waren Ursula (Schweizerin) und Anton (Hollaender) mit denen ich - sozusagen - mein Schweizerdeutsch wieder auffrischen konnte. Ich geniesse hier in Indonesien definitiv die gruenen Reisfelder viel mehr als stinkende Staedte. Durch den vielen Verkehr finde ich Jakarta oder nun auch Jogjakarta (Blog folgt...) nicht unbedingt gemuetlich. Ganz anders im Dorf wo die Leute (Kinder...) manchmal halb durchdrehen wenn sie Weisse sehen. Und ich dachte Indien waere schlimm gewesen. Indonesien ist genau so gruen wie Sri Lanka, ein Reisfeld nach dem anderen, weiterhin meine Palmen (alle moeglichen Sorten...) und Menschen in den typischen Strohhueten (erinnert mich ebenfalls an Vietnam) auf den Feldern.

Ein kleiner Nachteil in Cianjur war dass die Unterkunft gleich neben einer Moschee lag. Oder sagen wir: es hat immer irgendwo eine Moschee. Oder man hoert immer die Gebete, das erste beginnt um 4.20 Uhr und weitere 4 (oder so) verteilen sich waehrend dem ganzen Tag. Oft hoert man 2 oder 3 verschiedene Gebete gleichzeitig da man das ja anscheinend nicht synchron machen kann. Ansonsten ist Indonesien weniger strikt als erwartet. Man sieht wirklich (fast) alles. Normal gekleidete Maedchen mit offenen Haaren, oder dann tragen sie eine Art Haube die mit Steinchen versetzt schon fast schick aussieht. Sie hat auch eine lustige Vorrichtung fast wie eine Daechlikappe um vor der Sonne zu schuetzen. Bis jetzt habe ich exakt eine Burka gesehen. Im Normalfall tragen die Leute Klamotten wie bei uns und oft faellt mir das Tuch (oder eben die Haube) schon fast nicht mehr auf. Was viel mehr auffaellt: hier wird geraucht. Und zwar GERAUCHT! IM BUS!! Wo gibts denn noch sowas? Ein Indonesier (und zwar nur die Maenner) haben ne Kippe in der Hand. Sie sitzen auf dem Motorrad, die Besten telefonieren waehrend dem fahren und rauchen gleichzeitig. Es raucht jeder, staendig. Der Wahnsinn! Und wie gesagt wird im Bus geraucht, aber ich glaube neben Auslaendern getrauen sie sich nicht. Es gibt zum Glueck verschiedene Busse, in den einen ist es nicht erlaubt. Fuer mich fuehlt es sich aber an als waere staendig jemand am rauchen. Am liebsten wuerde ich ein Foto machen. Rauche im Bus....

Unser naechster Stop war Pangandaran, DER Badeort auf Java. Hauptsaechlich wird er von den Einheimischen am Wochenende besucht. Ich fuhr zusammen mit Emily hin. Kaum waren wir in der Unterkunft angekommen goss es wie aus Kuebeln. Da wir 9 Stunden unterwegs gewesen waren - die Busfahren hier nehmen doch ein anderes Ausmass an. Gutes Training fuer meine Blase - knurrten unsere Maegen und wir machten uns trotz schlechtem Wetter auf den Weg nach Essbarem. Aber wenn es hier mal regnet steht die ganze Strasse unter Wasser. Da es immer noch warm ist laeuft man auch in Sandalen rum, so machen auch die naessen Fuesse nichts. Ein wenig unangenehm ist es aber doch, ich sage nur Froesche, Kakerlaken oder Ratten. Alles schon gesehen. 

Leider hatten wir in Pangandaran ein wenig Wetterpech. Regen in einem Badeort bedeutet dass man sonst nicht viel machen kann ausser rumsitzen. Da sonst fast niemand auf der Strasse ist sind die meisten Huetten zu, wohl auch weil alles nicht wirklich wasserdicht ist. Ich wollte mir eigentlich neue Hosen kaufen, aber mit dem Nieselregen verging mir die Lust. Dazu kommt dass eben viel zu war und die wenigen offenen Laeden gehoerten schlechten Verkaeufern. Im Gegensatz zu anderen Laendern will man einem hier oft nichts andrehen, das nervt mich dann schon fast. Man kann auch locker 15 Minuten im Restaurant hocken bis mal jemand vorbeikommt, oder an der Bar wird man gar nicht bedient. Da ist es mir lieber wenn die Inder neben mir stehen waehrend ich was auf der Speisekarte aussuche. Ich moechte auch lieber in den Laden gedraengt werden als darum zu kaempfen was kaufen zu wollen. Nicht mal richtig handeln wollen sie, Langweiler.

An einem Tag machten Emily und ich einen Ausflug zusammen mit Dindin - der unter anderem auch Deutsch spricht -, dem 'Reisefuehrer' unserer Unterkunft. Da man sich mit dem Roller fortbewegt und ich ja Uebung habe hiess es fuer mich: selber fahren!! Eigentlich aehnlich wie in der Schweiz. Man sitzt auf dem Roller und gibt Gas. Das wars dann aber auch schon mit den Gemeinsamkeiten. In Indonesien wird auf der linken Spur gefahren und den Schlagloechern ausgewichen. In Indonesien braust man durch Doerfer und winkt. Ich war so konzentriert dass ich oft nicht gucken konnte und nur 'hello' rief. Emily fuhr mit Dindin und sass hinten drauf, sie hatte also genug Zeit zum winken. Ich brauste hinten den beiden her und versuchte mich halbwegs gut zu schlagen. Dindin fuhr extra schwierige Wege um zu gucken ob ich den Fahrausweis auch verdient haette. Das gab er sogar zu, aber ich dachte es mir fast als ich schon halb im Gestruepp rumfuhr und mein 'Weg' aus 20 cm bestand. Wir waren unterwegs Richtung Green Valley, welches gemaess Wikitraevel 15 km (bin ich sooo weit gefahren?) liegt. Es ist ueberhaupt nicht touristisch, wenn dann findet man hoechstens einheimische Jugendliche und Liebespaerchen und ein paar Mutige die zum Wasserfall schwimmen (nicht ich).

An einem Tag war dann wirklich schoenes Wetter und ich machte mich auf an den Strand. Das Meer waere eigentlich super, zu dem Zeitpunkt war es nicht zu wellig und vor allem sehr flach. Jedoch war weit und breit niemand im Wetter, nicht mal die Surfer. So 'getraute' ich mich auch nicht rein, so alleine als Weisse im Bikini. Und dann halt wieder das Theater von wegen 'und wer guckt auf die Tasche?'. So lief ich einfach den Strand rauf und runter. Am Ende des Strandes befindet sich ein Nationalpark, den wollte ich mir fuer den naechsten Tag aufsparen (am dem es wieder regnete...).

Die Unterkunft in Pangandaran war auch wieder super. Niemand sass alleine im Zimmer rum, alle waren immer im Aufenthaltsraum (draussen, aber unter Dach), benuetzten das EMail, spielten Karten oder lernten sich kennen. Bis jetzt hatte ich mich echt noch nie einsam gefuehlt, denn alle machen eine aehnliche Route und man trifft immer wieder aufeinander. Oder man lernt neue Leute kennen und erfaehrt dann von denen wo sie herkommen und wo sie hingehen. Ich bin ja hier keine Exotin mit meiner laengeren Reise. Bis jetzt habe ich noch niemand getroffen der unter 3 Monate unterwegs ist. Glaube ich jedenfalls. 

Noch zwei Spezialitaeten aus Indonesien: auf der Strasse sieht man immer wieder Leute den Verkehr regeln, diese sind aber 'normal' gekleidet und nicht wie z.B. Polizisten. Sie winken die Autos um die Kurve oder stehen einfach nur da und versuchen 'hilfsbereit' zu sein. Diese Leute machen dies freiwillig und hoffen auf ein Trinkgeld der Autofahrer, so verdienen sie ihr Geld. Besser als zu Hause rumsitzen und nichts machen, oder? Man kann wenigstens nicht sagen sie haetten es nicht versucht. 

Was es hier auch gibt sind die Verkaeufer mit ihren Wagen und den verschiedenen Melodien. Das gab es auch schon in Sri Lanka. Lustigeweise ist die Melodie fuer Glace dieselbe sowohl in Sri Lanka wie auch in Indonesien. So weiss man immer wer kommt, man erkennt es an der Melodie und kann dann nach draussen laufen. In Sri Lanka war die Musik des Brotwagens uebrigens 'Fuer Elise', das wollte ich euch schon lange sagen, hehe :-)



Das hat ziemlich lange gedauert bis ich die Libelle endlich ruhig gestellt hatte
 
 
 Ganz anders der Skorpion, den mussten wir zuerst mit der Holzlatte 'reizen'
 
 
 Eine Frau am Reis pflanzen. Was wir einfach gedankenlos essen ist ziemlich harte Arbeit
 
 
 Im schwimmenden Dorf
 
 
 Typische Dorfansicht -  Reisfelder
 
 
 Drecksarbeit fuer die Fische - bitte meine Hornhaut anknabbern
 
 
Groessere Exemplare als unsere Spinnen
 
 
 Das Mittagessen im Dorf
  
 
 
Reisfelder und daneben die Gleise (sprich: super Aussicht vom Zug aus!)
 

Dienstag, 11. Juni 2013

Jakarta, Bogor - Indonesia

Nach dem bequemen Singapore ging es fuer mich weiter nach Indonesien. Ein Land von dem ich irgendwie nicht viel wusste. Schon wieder ein Land dass voll mit Menschen ist wie Indien. 242 Mio Leute draengeln sich auf 17'508, wobei ich nur zwei besuchen werde - naemlich Java, die dichtbesiedelste und Sumatra, der westliche Nachbar. Somit ist Indonesien das viergroesste Land auf dieser Welt. Das sollte mir ziemlich schnell bewusst werden. Einmal mehr klappte alles super, ich landete sicher (je aelter ich werde umso mehr fuerchte ich mich vor den Fluegen, bin ich froh dass mein naechster dann zusammen mit Sonja sein wird. Kann sie mein schweissnasses Haendchen halten), reiste locker mit meinem tollen Visum ein, hob Geld ab, kaufte mir einen Gruentee mit Honig (die gab es schon in Singapore, ich bin verrueckt danach. Vergesst Cola oder Fanta oder Mirinda, DAS ist es!) und nahm dann den Bus zur Unterkunft. Alles kein Problem. Beim Geld abheben fuehlte ich mich kurz wie ein Millionaer, habe ich doch gleich zwei Millionen geholt. Leider ist das nicht viel wert, die Unterkunft kostet ca. Rupiah 70'000 bis 200'000, ein Essen Rupiah 10'000 bis 50'000. Die Rechnung ist einfach gemacht, einfach ein paar Nullen streichen und schon hat man den Betrag in CHF. Ich hatte zuerst Muehe wie viele Nullen es sind, denn schlussendlich ist alles so laecherlich guenstig. Das Essen kostet dann naemlich nur noch CHF 1 bis 5, die Unterkunft CHF 7 bis 20.

Der allererste Eindruck von Jakarta war fuer mich eine Mischung aus Singapore und einer indischen Stadt. Es hat wieder Unmengen von Motorraedern, es ist eher dreckig (Abfall wird einfach zum Autofenster rausgeworfen), es hat Essensstaende ueberall und trotzdem scheint es modern mit den fast ganzen internationalen Ketten. Die Strassen sind neu und 5spurig, immerhin auf der Autobahn. Verrueckt. Und vor allem - DER VERKEHR. Der Waaaaahnsinn! Ich dachte Indien waere schlimm, aber Java ist einfach nur verstopft! Auch toll ist wenn man die Strasse überqueren will. Lichtsignale haben sie hier ja noch nicht erfunden, so wartet und wartet myn einfach am Strassenrand bis man merkt: das hört NIE auf. Ich muss loslaufen! Irgendwie sind auch alle so schnell unterwegs und bremsen überhaupt nicht ab. In der Nacht ist das ziemlich gefährlich, auch weil hie und da mal ein Motorrad ohne Licht daher kommt.

Jakarta hat mehr Einwohner als die ganze Schweiz, das macht einem doch fast Angst. Meine tolle Unterkunft war ein wenig ausserhalb gleich neben dem Bahnhof. So konnte ich locker den Zug nach Downtown nehmen, das dauerte ca 20 Minuten. Leider hat Jakarta praktisch nichts zu bieten. Es gibt das alte Viertel welches ein wenig europaeisch aussieht, aber einige Haeuser sind extrem verwahrlost (siehe auch Foto unten). Immerhin haben sie es geschafft ein paar Strassen fuer den Verkehr zu sperren. Aus Anstand lief ich ein bisschen rum, kam aber hauptsaechlich um in dem tollen Cafe Batavia Zmittag zu essen. Danach wollte ich mich ins Chinatown aufmachen, aber der Vekehr machte mich wahnsinnig. Normalerweise halte ich viel aus und habe kein Problem mit grossen Staedten, aber Jakarta zerrte an meinen Nerven. Ueberall standen Autos im Stau, dazu draengelten sich die Toeffs vorbei, zum Teil auch auf den Gehwegen wenn es dann ueberhaupt welche gab. Ansonsten musste ich um die Motorraeder schleichen, das bei mehr als 30 Grad. Als waere es nicht schon warm genug! So fuhr ich ziemlich schnell zurueck nach Cikini, um in der Unterkunft auf dem Dach ein wenig zu lesen. Eine herrliche Oaese und ein toller Ort um die ganzen Reisenden kennenzulernen.Wir sassen abends meistens bis nach Mitternacht zusammen. Hier bin ich ja nicht mehr der Exot, alle sind 3 Monate bis zu einem Jahr unterwegs, viele machen dieselbe Route, die einen in die gleiche Richtung wie ich, die anderen waren schon dort. So kann man wunderbar Tipps abstauben oder anderen weiterhelfen nach Kambodscha moechten.

An einem Tag bin ich mit dem Zug in den Sueden nach Bogor in den botanischen Garten. Dieser ist zwar auch nicht unglaublich spannend, aber besser als den Tag in Jakarta zu verbringen. Ich war 70 Minuten im Zug unterwegs, aber das ist fuer die Verhaeltnisse hier nix. Ich wuerde hier noch meinen Hintern in Buessen absitzen... im Nationalpark wollten ein paar Einhemische Fotos von mir schiessen. Wie in Indien ist man als Europaer hier wieder total in. Leider leider haelt sich das Englisch der meisten Einheimischen in Grenzen. Oft fragen sie ob man indonesisch spricht, ja klar. Ein paar Worte kann ich schon, aber was nuetzt das schon. Ich bin am Anfang eher erschrocken. sowas habe ich zum letzten Mal in Laos erlebt. Man versteht einfach nichts und sucht krampfthaft jemanden der halbwegs Englisch kann. Dann wiederum hat es solche die hollaendisch oder sogar deutsch sprechen, wie der Typ aus Sulawesi der mich mitten im Park drin angesprochen hatte ob ich Deutsch spreche. Total lustig! Er selber war aus Sulawesi, also die lustig geformte Insel im Nordosten. Zu den Einwohnern kann ich soweit sagen dass diese total süss und nett sind. Praktisch niemand ist lästig oder aufdringlich, ich wünschte mir manchmal sie wären bessere Verkäufer! Bin mich da anderes gewohnt wenn ich an einem Stand stehe. Man muss manchmal fast darum bitten dass man Geld ausgeben möchte. Da es doch ein muslimisches Land jst fühle ich mich wohler wenn ich weniger Haut zeige. Es kann eben doch passieren dass die Männer dann den Arm streicheln wollen. T-Shirt reicht aber vollkommen, nur ärmellos ist keine gute Idee.

Mit indonesisch ist es hier leider nicht getan, denn das ist nur die Amtssprache. In Westjava sprechen die meisten Leute aber sundanesisch, das habe ich ehrlich gesagt ja noch nie gehoert. Ist wohl ein wenig wie mit Schweizerdeutsch und Hochdeutsch. Nach dem ganzen Tamil und Sinhala bin ich es mich nicht mehr gewöhnt dass ich die Schrift lesen kann, war ja für mich alles Anhin einfach nur 'irgendwas' das gut aussah aber nicht lesbar war. Bahasa Indonesia (also indonesisch) aber ist lesbar! Dummerweise erwarte ich nun immer dass Buchstaben englische Worte ergeben, dass ist aber nicht der Fall. Aber habt ihr gewusst dass Nasi Goreng nichts anderes als fried rice (gebratener Reis) ist? Nasi bedeutet nämlich Reis. Lustigerweise heisst prada Einkaufszentrum ;-) Ich kämpfe also gerade ein wenig mit der Sprache. Sie machen es mur auch einfach indem es kein Wort für hallo gibt. Entweder Guten Morgen, Guten Mittag, Guten Nachmittag... ja danke! Und für euch gilt: Sampai Jumpah, man sieht sich.



Die Toilette des Cafe Batavia in Jakarta

 
 
Wahrscheinlich die haesslichsten Tuk-Tuk's ever!


 
Orchideenhaus im botanischen Garten in Bogor
 
 
Indonesische Fussmassage
 
 
Im botanischen Garten
 
 
Kota oder 'altes Jakarta' oder 'old Batavia' (der Name wurde von den Hollaendern vergeben die nicht nur vor ein paar hundert Jahren hier waren sondern auch jetzt noch. Hollaendische Touristen sind ueberall!)
 
 
 In der groessten Moschee in Suedostasien. 120'000 Leute haben Platz, unser Fuehrer meinte zwar 200'000 was ich sofort glaube.
 

Samstag, 8. Juni 2013

Meine Artikel aus Indien sind online!

Na also, die April-Ausgabe ist endlich online! Geht auf www.maduraimessenger.org und dann auf der linken Seite könnt ihr die einzelnen Artikel auswählen. Es sind sogar zwei, der eine über Tattoos, der andere 'First impression - Vanakam please horn'. Ich glaube es handelt sich um die Seiten 35 ind 58. Ich hoffe ihr versteht Englisch ;-)

Montag, 3. Juni 2013

Singapore

Nach meinem Endlostag in Colombo flog ich ueber Nacht mit Singapore Airline nach - Singapore (Singapur). Der Flug dauerte nur 4 Stunden (sowas ist 'nur' fuer mich) und mit der ganzen Zeitverschiebung ging die ganze Nacht floeten. Die Airline ist super und ich haette endlos Filme gucken koennen, ich zwang mich aber zu schlafen da ich noch den ganzen Tag vor mir hatte. In Singapore selber waren alle total nett, der Zoellner machte ein wenig Smalltalk mit mir und meinte 'welcome to Singapore', die Putzfrau auf dem WC passte auf mein Gepaeck auf, eine Dame am Billetschalter half mir (unaufgefordert) und gab mir auch eine U-Bahnkarte und im Hostel konnte ich bereits einchecken obwohl es erst 10 Uhr morgens war. Ich bekam ein (noch) leeres 5er-Zimmer, duschte zuerst mal und legte mich dann schlafen. Haaaalllooo, das war aber einfach und ein super Start :-)

In Singapore war ich ja bereits zum dritten Mal, so auch in der Unterkunft. Vielleicht hatte dies ja beim Check-In geholfen. In den letzten vier Jahren hatte sich aber einiges geaendert. Aus der Riesenbaustelle auf Sentosa Island ist nun ein Universial Studio geworden, neue Shoppingmalls wurden eroeffnet. In Singapore kann man ja beides herrlich kombinieren, ein bisschen Sachen angucken, kraeftig shoppen. Zwar habe ich immer noch keinen Platz im Gepaeck, aber ein paar Dinge mussten erneuert werden und einem der groessten Buchlaeden in Asien konnte ich natuerlich auch nicht widerstehen. Die haben sooo geile Kochbuecher (also die habe ich dort gelassen, aber EINES TAGES komme ich fuer Shopping pur nach Singapore). 

Hauptsaechlich war ich ja fuers Indonesien-Visum - was fuer eine tolle Ausrede - nach Singapore gereist. Kriegt man zwar bei der Einreise nach Indonesien ein 30-Tagesvisum reicht mir das nirgends hin, also habe ich mir gleich eines fuer 60 Tage in Singi geholt. Es war auch total einfach, viel weniger Informationen wurden benoetigt als wenn man es zum Beispiel in der Schweiz ausstellen wuerde, und guenstiger war es sicher auch. Am Montag Morgen machte ich mich also auf den Weg zur Botschaft, abholen konnte ich es dann am Mittwoch Nachmittag.

Ansonsten habe ich die Tage hauptsaechlich in eiskalten Shoppingmalls verbraucht, total viel gegessen und im Kino war ich auch endlich wieder mal. Leider lief fast nur Kaese, Fast & Furious oder Iron Man wuerde ich mir auch in der Schweiz nie angucken. 2x habe ich es dann aber doch geschafft. Aber seid gewarnt, in Singapore benoetigt man fuers Kino einen Pullover (oder Schal) und Socken. Es ist bereits sonst viel kuehler drin als draussen, aber in Singapore uebertreiben sie es total. Ich sass auch mit meinem Buch in einem Starbucks und dachte, es ist ueberhaupt nicht gemuetlich. Viel zu kalt, ich hatte Gaensehaut! Dasselbe im Kino, zum Glueck war ich vorgewarnt von den letzten Malen her. 

Ich genoss es auch essentechnisch wieder mal zuzuschlagen. In den ganzen Shoppingcenters hat es entweder zuunterst oder zuoberst einen ganzen Essensbereich, so genannte Food courts. Malay, chinesisch, indisch, indonesisch, thai, japanisch oder koreanisch, querbeet asiatisch gab es nahezu alles. Einmal war ich auch in einem deutschen Restaurant und ass Nuernberger Wuerstchen mit Sauerkraut, das andere Mal gabs beim Schweizer Roesti mit Cervelat.

 Ein bisschen was angeguckt habe ich mir natuerlich auch. Ich war in den verschiedenen Quartieren wie Chinatown mit den Krimskramslaeden, den roten Lampionen und dem Tempel. Auch Little India besuchte ich, schliesslich wohnte ich grad - 'Heimweh'? - nebenan. Wenn man im richtigen Indien war ist das Little India aber ziemlich enttaeuschend, nichts kann mit dem ganz normalen Wahnsinn in real India mithalten. Zu wenig Chaos, zu wenig Gerueche, zu wenig Leute. Aber es war herrlich zwischen sich zwischen den Autos hindurch zu wurschteln, schliesslich war doch mehr in Indien als in Singapore. So richtig zum Leben erwachte das Viertel dann erst abends. Ich fand einen 24-Stunden Supermarkt bei dem der Feueralarm losging und nicht mehr aufhoerte, immerhin kam immer wieder die Durchsage 'ups, Falschalarm, bitte ruhig bleiben'. Es interessiert aber eh niemanden, ein Nebengeraeusch, also bitte. Und ich goennte mir wieder mal einen 'Paneer-Znacht' und kam auch ins Gespraech mit dem Kellner. Klar sieht man den Leuten an dass sie urspruenglich aus Indien sind, aber so richtig nachbohren habe ich mich dann doch nicht getraut von wegen 'are you from India?'

In Singapore ist ja sozusagen alles verboten (Kaugummi kauen, rauchen, Essen und Trinken in der U-Bahn, Abfall auf den Boden werfen, atmen... oder so), dafuer ist es dementsprechend sauber, die U-Bahnen sind extrem praktisch, unkompliziert und puenktlich. Das ist reisen einfach gemacht. Nur Strassen ueberqueren scheint nicht ganz so einfach zu sein. Immer wieder landete ich in einem Shoppingcenter, dabei wollte ich nur unten durch. Oder dann wenn man aus der U-Bahn rauslaeufen moechte, oft landet man grad im untersten Stock einer Shopping Mall, oft auch gleich im Food Court so dass ich eh grad Hunger bekam. Und diese Malls sind echt riiiiesig! Es hat alles, die ganzen Marken die wir kennen und mehr, Kino, Restaurants, Banken, manchmal eine Eisflaeche oder ein Theater. Hie und da wandelte ich mehr oder weniger von einer Mall zur naechsten, alles indoor. Da es in Singapore draussen heiss und schwuel ist und drinnen schweinekalt und saukalt erkaeltete ich mich auch ein wenig. Klimaanlage ist ja gut und schoen, aber muss man diese auf 15 Grad eingestellt haben?

Eines meiner Highlights war als ich einen ehemaligen Arbeitskollegen (sozusagen...), Philipp, in Singapore zum Abendessen traf. Seit einem halben Jahr ist er geschaeftlich dort stationiert und kennt sich natuerlich dementsprechend aus. Fuer eine geniale Aussicht fuhren wir rauf zur 1 Altitute Bar, 282 Meter ueber Meeresspiegel, das hoechste Gebaeude in Singapore. Ich weiss nicht welches Stockwerk das sein koennte, ich glaub der Lift fuhr rauf bis um sechzigetwas. Die Aussicht war echt super, siehe auch Fotos unten wo man das Marina Sand Bays samt Lasershow sieht, oder das 'Riesenrad'. Wirklich sehr beeindruckend wenn man aus Heerbrugg kommt. Singapore ist eine coole Stadt, sooo unfassbar einfach zu bereisen, so unkompliziert und ich waere am Liebsten fast nicht mehr gegangen. Einfach nur essen und shoppen und es mir gut gehen lassen. Aber das Reiseleben kann und darf nicht immer so einfach sein, darum machte ich mich am Samstag auf nach Indonesien, ein Land von dem ich nicht viel Ahnung hatte und welches ich das erste Mal besuchte. Uuuuh, Aufregung!! 



Der beruehmte Merlion und das Marina Bay Sand im Hintergrund

 
Auf der anderen Seite: Sentosa Island

 
Der Hindu-Tempel im Chinatown

 
 
 Marina Sands Bay at night, Aussicht vom hoechsten Gebaeude in Singapore. Eine Bar :-)
 
 
 Hauptsache farbig
 
 
Ich sags ja, farbig

 
 
Eine weitere Nachtperspektive

 
 
Bestes Wetter in Singapore

 
 
Aber auch die Schweiz ist nicht weit, jedenfalls essenstechnisch
 
 
Die Unterkunft in Singapore, die Puff-Seite ist meine

 
 
Ein asiatisches 'Ding', Plastikbeispiele vom Essen. So weiss man wenigstens was man kriegt

 
 
Das ist also Kaffee. Kein Wunder mag ich es nicht

 
im chinesischen Tempel