Mein Kambodscha Abenteuer geht langsam dem Ende zu und ich
konnte mich doch tatsaechlich noch aufraffen um diesen Blog zu schreiben. Die
Fotos habe ich auf einmal ziemlich locker raufladen koennen, es funktioniert am
besten wenn man immer 2 auf einmal rauflaedt. Zum Glueck habe ich ja Zeit. Das
Wetter spielt heute einmal mehr wieder nicht mit hier in Sihanoukville. Das ist
ein Staedtchen am Strand an dem es hauptsaechlich Strand und Strand hat, dazu
Restaurants und Bars. Ziemlich doof wenn es hier regnerisch ist. Von meinem
letzten Besuch her wusste ich dass Zimmer vermietet werden wo Flachbildschirm
und Sofa drin stehen und man sich einen DVD auswaehlen kann. Kostet ein halbes
Vermoegen, aber es war herrlich wieder mal einen Film zu gucken. Da es 4 Tage
durchzogen war bin ich ganze drei Mal gewesen :-)
Aber fangen wir vorne an. Nach Siem Reap gings fuer mich
zuerst mal mit dem Boot nach Battambang. Andere Gaeste hatten das auch gemacht
und es klang sehr ‘lauschig’. Sie meinten jedoch sie haetten unbequeme Plaetze
gehabt. Nicht sicher ob ich nicht richtig zugehoert habe oder was sie mit
unbequem gemeint hatten. Wohl kaum auf dem Dach in der prallen Sonne zu sitzen
und dies 7 Stunden lang. Damit hatte ich doch nicht gerechnet! Hatte weder
Sonnenhut noch Sonnencreme dabei. Da es am morgen noch kuehl gewesen war besass
ich hoechstens einen Pulli mit Kapuze welche ich mir dann notgedrungen ueber
den Kopf stuelpte da ich sonst einen Hitzeschlag bekommen haette. Es war auch
so eng auf dem Boot dass wir nur im Schneidersitz hinsitzen konnten, auf dem
Boden natuerlich. Also so hatte ich mir das nicht vorgestellt. Man sah auch mit
den Stunden wie sich alle langsam in rote Krebse verwandelten, ich hatte
immerhin ein normales T-Shirt an waehrend andere Frauen mit ausgeschnittenen
T-Shirts dort sassen. Viel Spass mit dem Sonnenbrand die naechsten Tage! Mich
hatte es dann aber doch auch noch erwischt, meine Fuesse und auch die Oberarme
zum Teil. Aber wirklich ein Sonnenbrand war es nicht. Es hilft eben doch wenn
man schon seit Februar der Sonne ausgesetzt ist.
Mein erster Stopp war Battambang, das liegt nicht am Tonle
Sap (der grosse See mitten im Land) selber aber an einem Fluss welchen in den
See fuehrt. Das letzte Mal hatte ich Battambang wegen Zeitmangel ausgelassen.
Eine Schande, waren die beiden Ausfluege doch super (siehe Fotos unten mit den
Fledermaeusen und dem Bambuszug). In der Hauptstadt Phnom Penh, in den kleinen
Staedtchen Kampot im Sueden sowie in
Sihanoukville habe ich dann zum Teil nicht mehr viel gemacht. Immerhin fuhr ich
mit dem Roller plus Fahrer nach Kep, dies liegt direkt am Meer und ist bekannt
fuer seinen Krabbenmarkt und die entspannte Atmosphaere. Allgemein ist in
Kambodscha nicht viel los, sogar die Hauptstadt hat verhaeltnismaessig wenig
Verkehr. Nur nachts ist es muehsam die Strassen zu ueberqueren da ich halb
Angst kriege wenn ich die vielen Rollerlichter sehe – oder eben nicht wenn sie
zum Teil ohne Licht daherbrausen. Da ich vor zwei Jahren zusammen mit Isi schon
viele Ausfluege gemacht habe konnte ich diese getrost vergessen. Man muss ja
dann doch nicht ALLES 2x sehen, vor allem wenn es Museen sind oder die
Pfefferplantagen. In Kampot wird ja der beruehmte Pfeffer angebaut und
lustigerweise auch Salz. Da sein wo der Pfeffer waechst. Gerne immer wieder.
Phnom Penh ist eigentlich auch eine tolle Stadt. Man kann es
nie mit anderen asiatischen Hauptstaedten wie Singapore oder Kuala Lumpur
vergleichen. Man merkt dem ganzen Land an dass sie jahrelang im Krieg waren und
nun anderen um eben diese Jahre hinterher hinken. Oft fehlt das ganze Knowhow,
darum hat es extrem viele Expats hier. Das sind Westler welche sich hier
niedergelassen haben, sei es um ein Hotel zu eroeffnen oder als Lehrer zu
arbeiten. Selten habe ich so viele Westler gesehen die dann auch wirklich da
wohnen. Auf der anderen Seite ist Kambodscha touristenmaessig wieder sehr gut
ausgeruestet. Die Strassen sind ueberraschend gut, bis jetzt waren nur die in
Malaysien und auf Java besser. Der Verkehr
haelt sich auch in Grenzen und so kommt man relativ flott voran. Jedes
Hotel kann einem den Bus organisieren, dies ist kein Vergleich zu Indien wo man
einfach mal hinsteht und hofft es kommt was und das man es versteht (alles in
Hindi) und das es vor allem noch Platz hat. Nein, hier hat man gleich noch Wifi
im modernen Bus. Also das schockiert mich irgendwie schon. UEBERALL hat es
Wifi, in den Bussen, Hotels, Restaurants, sogar im Krabbenmarkt. Es ist ein leichtes hier von Ort zu Ort zu
kommen, man muss nicht mal ueberlegen oder richtig was organisieren! Die
Menschen moechte ich auch noch erwaehnen. Die Kamboschaner sind sowas von
unglaublich freundlich, auch wenn viele kein Englisch verstehen. Die TukTuk
Fahrer in der Hauptstadt nerven zwar schon alle leicht, aber wenn man ‘nein
danke’ sagt strahlen sie einen an als haette man gerade fuer eine Ganztagestour
zugesagt. Dann muss ich eben auch lachen weil die hier so freundlich sind! Also
da bin ich mich gaaaanz anderes gewoehnt. Speziell Indien ist ja knallhart und
ich frage mich wieso ich da so gerne bin. Es ist unfassbar anstrengend, jeder
will einen uebers Ohr hauen und unbedingt freundlich sind Fahrer und Co auch
nicht. Die Kamboschaner sind viel zu nett und unschuldig um einen richtig
abzuzocken. Man kann zwar ein wenig handeln, aber richtig teure Preise geben
sie einem nie an waehrend man in Indien konstant auf der Hut sein muss. Klar
ist nicht jeder fies, aber man kann halt generall nicht jedem trauen.
Ich finde es jedoch ein wenig einsam hier alleine zu reisen. Wie gesagt sind die Kambodschaner zwar herzensgut, aber viele reden total schlecht Englisch oder sie sind viel zu scheu um in Kontakt zu treten. In anderen Laendern sind sie wenigstens noch neugierig und wollen Fotos oder stellen Fragen. Das gibt es hier alles nicht. Meine Erfahrung ist auch dass viele Paerchen und Gruppen in Kambodscha unterwegs sind. Vielleicht haben Isi und ich vor zwei Jahren darum so wenig Leute getroffen, weil man generell im Zweiergespann unterwegs ist und darum weniger 'ansprechbar'. Wobei alleine unterwegs spricht mich auch niemand an! Alle haben schon Reisepartner oder sind dann eher aufs festen und Party machen aus wie hier in Sihanoukville. Das heisst ich sehe junge Reisende oder dann eben Paerchen. Da bin ich fast froh dass es wirklich ueberall Internet hat, sonst wuerde ich zum Teil glatt noch vereinsamen. Hoffe auf den Philippinen ist das dann anders, meiner Meinung nach war schon Indonesien viel anders, was ich da Leute kennengelernt habe als ich alleine unterwegs war. Indien ist dann auch wieder sowas dass man eher zu zweit erkundigt.
Wegen den vielen Expats findet man zum Glueck immer und
ueberall schoene Restaurants, vor allem auch in Kampot. Hier in Sihanoukville
ist es mehr Masse und alle sind erst abends unterwegs, fuer die Party eben.
Bier ist unglaublich guenstig, ein Glas kostet weniger als 0.50 Rappen! Ich
nehme dann hie und da eines zum Essen dazu, natuerlich gemixt mit Cola. Wie in
allen tropischen Laendern werden auch ueberall Fruechteshakes angeboten, Mango,
Banane, Wassermelone, Papaya, was es halt so gibt. Auch toll machen sie hier
ihre Eiskaffees. Ich muss dazu noch sagen dass das Essen hier im allgemeinen
sicher ist, sowohl die Eiswuerfel wie auch der Salat. Ich habe noch selten
soviel Salat gegessen wie hier und hatte noch keine groesseren Probleme.
Normalerweise heisst es ja nur geschaelte Fruechte und um himmels willen weder
Eis noch Salat. Das mag fuer Indien gelten, aber die Hygienevorschriften werden
schon ganz andere sein. Von dem her ist Kambodscha einfach absurd. Eines der
aermsten Laender Asiens und doch toll ausgeruestet mit flotten Strassen,
modernen Bussen, Klimaanlagen und Internet. Dann wiederum ist die Bevoelkerung
die zum Teil mit einem Franken am Tag auskommen muss. Genau die Provinz Siem
Reap, dort wo Angkor Wat steht und Millionen von Touristen hinreisen, ist eine
der aermsten im ganzen Land. Das Parasdise Eco Resort ist ja ausserhalb der
Stadt nahe am ‘richtigen Leben’. Da hat man einerseits Siem Reap wo sich
Touristen die Baeuche vollschlagen und fast in einer unechten Welt leben
waehrend nebenan der Nachbar vom Paradise unter der Wasserpumpe geduscht hat
und die Frauen auf dem Markt auf dem Boden hocken und dort Fische und Gemuese
verkaufen.
Morgen geht es nun zurueck nach Siem Reap, noch einmal hallo sagen im Paradise bevor ich relativ bald auf die Philippinen fliege. Ich bin ja gespannt was mich dort erwartet. Seit Malaysia im Juli war ich nicht mehr in einem komplett neuen Land. Bald heisst es umstellen, eine neue Waehrung, eine neue Sprache (die ich eh nicht verstehe), komplett neue Leute. Wie 'gut' es sich wohl auf den Philippinen reisen laesst??
Ein lokaler Markt, ich fand die immer super mit ihren Grilladen. Genommen habe ich aber nur einmal was, das waren Huhninnereien und ich wuerde es nicht noch einmal machen. Ein Wunder hats mein Magen vertragen.
In Battambang auf dem Bambuszug. Dieser ist nur einspurig, wird aber von zwei Seiten befahren. Das heisst es koennte Gegenverkehr geben. Was macht man da am besten? Jener 'Zug' der weniger Leute drauf hat (ich war alleine unterwegs, nur mit dem Fahrer, ihr koennt euch denken was das heisst) musste jeweils abgetragen werden. Also Holzlatten weg, dann die beiden Raeder auf die Seite stellen, den anderen Zug durch lassen und wieder alles auf die Schienen stellen. Wahnsinn!
In Battambang habe ich diesen tollen Ausflug gemacht wo man um 17.30 Uhr vor einer Hoehle stehend die ganzen Fledermaeuse sieht wie sie ausfliegen um Futter zu suchen. Total eindruecklich wie sie zusammen wegfliegen. Der Strom war wirklich endlos!
Phnom Penh, der Koenigspalast
Auf dem Tonle Sap von Siem Reap nach Battambang
Der Krabbenmarkt in Kep. In den Koerben werden die Krabben gefangen und dann in diesen Huettchen gleich zum Teil zubereitet. Man sieht auch die beiden Frauen draussen im Wasser stehen, diese ueberpruefen gerade ihre Koerbe ob sie was gefangen haben
Downtown Kampot, ein ziemlich verschlafenes Nest. Allgemein hat es in Kambodscha nicht viel Verkehr. Auch in der Hauptstadt Phnom Penh mit 2 Millionen haelt es sich eigentlich in Grenzen
In Phnom Penh vor dem Markt. Hier haben sie diese lustigen Tuk-Tuk's, eigentlich nur Anhaenger fuers Motorrad. Der Verkaeufer mit seinem Wagen verkauft irgendwas das aussieht wie 'gesalzene Schnecken'
Ist schon genial was Du alles erlebst
AntwortenLöschenIn Indien wurden die Tuk-Tuk Von Männer "gezogen" und in Kambodscha mit Motorräder
Viel Glück Für die Philippinen ! Bin gespannt !
Wunderbar, deine Beschreibung von Allem!!!
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