Donnerstag, 18. Juli 2013

Berastagi, Lake Toba - Indonesien

Wieder mal ein Blog ohne Fotos, die reiche ich noch nach sofern sie dann ENDLICH mal hochgeladen werden. Sobald die Internetverbindung schlecht ist (also praktisch immer) bringe ich die Fotos nicht hoch. So auch jetzt. Schade drum...

Berastagi war unser naechster Halt. Auf 1'400 Metern liegend ist es eher frisch, sprich ich fror die ganze Zeit. Als Geschenk nahm ich eine Erkaeltung mit welche ich 10 Tage spaeter immer noch habe. Gleichzeitig war es nicht sonderlich sonnig, sonst waere es noch zum ausgehalten gewesen. Aber so zogen wir froestelnd durchs Dorf, Strasse rauf, Strasse runter. Ich weiss, ich motze irgendwie dauernd uebers Wetter, aber da hat man schweisstreibende Hitze im Dschungel von Bukit Lawang und einen Tag spaeter hats keine 18 Grad. Das sind ca. 15 Grad Unterschied und jaaaa, ich habe mich an die Waerme bzw. Hitze ziemlich gewoehnt. 18 Grad und Pulli und ich hab staendig kalte Fuesse und krieg ne Erkaeltung.

Berastagi Stadt hat nicht sehr viel zu bieten, einmal mehr viel Verkehr der diese eine Strasse rauf und runter brummt. Gleichzeitig war auch Ramadan-Beginn, aber da hier sowohl Christen wie auch Muslime wohnen haben wir davon nicht viel mitgekriegt. Eher ist die Gegend fuer ihre Natur bekannt, aber nochmals einen Vulkan hochklettern mussten wir dann doch nicht. Da wie erwaehnt das Wetter auch wolkenverhangen und kuehl war blieben wir hauptsaeschlich in der Stadt und guckten uns die Maerkte an. Wir lernten in unserem Hotel eine Schweizer Familie aus dem Thurgau kennen welche auch nach Lake Toba wollten. So fragten sie uns ob wir gemeinsam mit ihnen im Minivan gehen wollten. Klar doch!

So hatten wir unser 'eigenes' Auto und konnten zwischendurch ein paar Stopps einlegen, zum Beispiel um in einem traditionellen Batak-Dorf die Haeuser anzugucken, den Koenigspalast zu besuchen und auf einen spektakulaeren Wasserfall runterzugucken. Schlussendlich kamen wir in Parapat an, dies liegt am See (Danau) Toba. Der Tobasee ist ein Kratersee, aber haette ich das nicht gelesen waere ich nicht im Leben darauf gekommen. Aber eben, Indonesien, jeder Berg ist ein Vulkan :-)

Die Faehre tuckerte rueber nach - jaaaaa - Tuktuk (wie der fahrbare Untersatz)! Die Insel heisst eigentlich Samosir, aber ein Schnipsel davon ist Tuktuk. Das ist Touristen-Downtown, mit zahlreichen Restaurants und Hotels. Die meisten Hotels sind auch im typischen Batakstil gebaut, das heist das Dach ist vorne spitz zulaufend und man sieht ueberall an den Haeusern Holzschnitzereien. Die besten Touristenzeiten sind sonderbarerweise vorbei oder es scheint einfach nicht Hochsaison zu sein. Vielleicht liegt es auch am Visum, denn bei der Einreise nach Indonesien kriegt man nur ein 30-Tagesvisum welches einfach NIRGENDWO hinreicht. Darum hatten Sonja und ich im Voraus schon ein 60-Tagesvisum beantragt. Vielen reicht dann einfach die Zeit nicht aus um bis nach Lake Toba zu reisen. So ist die Insel also eine Mischung aus leerstehend wirkenden Hotels, noch leereren Restaurants (die taten uns manchmal fast leid) und Bewohnern die dem ganz normalen Tagesgeschaeft nachgehen und ihre Waesche im See waschen (ich schwoers!!)  oder auf dem Motorrad an uns vorbeibrausten. Es gab auch nur eine Strasse und keine Busse, kein Wunder, in 30 Minuten hatten wir mehr als die Haelfte umrundet.

Auffallend waren die vielen Kinder die wir antrafen. Ein hollaendisches Paar, welches wir kennenlernten und mit denen wir viel Zeit verbrachten, meinten es waere da den jungen Leuten ohne Job und gute Ausbildung langweilig waere und sie irgendwas zur Beschaeftigung wollten. Wie waere es mit einem Baby?? Wo wir uns eher einen Hund zulegen wuerden denken diese wohl nicht so weit. Immerhin sterben sie sicher so schnell nicht aus. Und das Tolle an den Batak-Leuten: sie sind Christen! Kein Ramadanproblem fuer uns also, ueberall gab es Essen und sogar Schwein :-)

Eigentlich geht man ja nach Samosir zum Baden, aber ehrlich gesagt wars bei uns vor der Haustuere so wellig als wuerden wir uns in den Ozean stuerzen wollen. Ins Meer kann man wenigstens noch reinlaufen, aber der See hatte keinen Strand so dass man sofort in den Wellen schwamm. Oft schwappte das Wasser ueber die Mauer und uns verging es beim Zugucken. Absaufen kann ich auch wo anders, die beste Schwimmerin bin ich ja nicht wirklich.

So verbrachten wir viel Zeit mit lesen bei uns auf dem Balkon und einmal mieteten wir ein Fahrrad und erkundeten die Gegend. Es hatte Steinstuehle und viele tolle Steinfiguren in der Gegend. Praktischer waere ein Motorrad gewesen, aber Sonja ist noch nie gefahren und ich wollte auch nicht die Verantwortung fuer zwei Personen auf mich nehmen. Ich sage nur Linksverkehr. Aber so ein Rad war auch ganz nett. Leider fiel bei meinem auf der Rueckfahrt die Pedale ab. Immer ist was.... Ich schraubte sie wieder an, aber das Gewinde war schon ganz abgewetzt und so hielt rein GAR NIX! Am Schluss hatte ich die Pedale in der Hand und trat mit dem einen Fuss, mit dem anderen gab ich einfach der Tretkurbel jedes Mal nen 'Gingg' so dass ich doch halbwegs vom Fleck kam. Gings aufwaerts musste ich absteigen, gings abwaerts liess ich es rauschen. Als ich das Rad abgab tat die Dame dann so als waere ich die Doofe die das Velo auch noch kaputt gemacht haette. Pfff....

Auf Tuktuk scheint jedes fast jedes Restaurant Auslaender zu gehoeren, so gab es Unmengen von Swiss Bakeries, oder 'Rudi's' oder 'Larissa's'. Den Marmorkuchen holten wir dann in der German Bakery wo wir auch auf Deutsch bedient wurden. Wir trafen auch auf alte Bekannte, Emily aus Australien die ich das erste Mal in Jakarta (1. Juni...) getroffen hatte oder dann Hannes aus dem Suedtirol der mit uns in Bukit Lawang war. Es haben also auch andere ein 60-Tagesvisum.

Tuktuk ist definitiv ein Platz zum 'abhaengen', man moechte fast nicht mehr weg weil es so bequem ist. Da sitzt mal also auf dieser Insel auf der Insel Sumatra, weit weg vom Verkehrslaerm, den Moscheen und vom Alltag. Das Essen war nateurlich auch super, viele frische Fruechte fuer Fruchtsaefte, gegrillten Fisch frisch aus dem See, wir haetten wohl sogar laenger als 5 Tage bleiben koennen. Leider hielt unsere Tiefenentspannung genau bis Parapat an.

Dort nahmen wir nach Abschluss den gefuerchteten Nachtbus runter nach Bukittinggi. Nur gefuerchtet weil es sich halt in einem Bus nicht so gut schlafen laesst. Die Strasse selber war ne Mischung zwischen superseidiger Schnellstrasse bis Feldstrasse mit tiefen Loechern, und sowas nennt sich Trans-Sumatran-Highway. Wir raetselten lange wie viele Leute wohl in unserem Minivan Platz nehmen wuerden, wohin mit dem Gepaeck (die Indonesier gucken immer entsetzt wenn sie sehen dass wir Gepaeck mitbringen. Grosse Ueberraschung jedensmal, wie?? Tststs) und vor allem: gabs einen 2. Fahrer fuer die 13-Stundenfahrt? Wir bekamen dann tolle Plaetze, Sonja am Fenster und ich ganz vorne neben dem Fahrer. Insgesamt waren wir zu 7, das Buesschen war also knallvoll. Meine gute Laune war schnell weg als wir nach 5 Minuten anhielten und den 2. Fahrer einluden. Toll gabs einen zweiten, aber wohin mit dem Typen?? Er sass dann zwischen mir und dem Fahrer!! Und nein, dort hats keinen Sitzplatz. Dort hats ne Gangschaltung und ne Handbremse und dort hats die Vorrichtung um sich anzuschnallen - nicht fuer mich, denn der zweite Fahrer hockte ja darauf. In einer Pause rutschte er dann rueber und wir sassen auf einmal gemeinsam auf dem Beifahrersitz! Klar sind die Indonesier nur halbe Portionen, aber da ich so gross bin gleicht sich das wieder aus. Wurde dann voll haessig da in der hintersten Reihe ein franzoesisches Paar mit ihrem 9-jaehrigen Goof sassen, waehrend ich, wie immer die Groesste im Bus, den Sitz mit einem Typen teilen mussten. Gleichzeitig kraehten die Franzosen von hinten das waere nicht sicher und sie haetten Angst, aber den Platz abtreten wollten sie auch nicht freiwillig. Reisen ist ein Kampf und jeder ist sich selber am Naechsten. Habe dann die Fahrt boykottiert bis der zweite Fahrer wieder in der Mitte hockte. Sorry, 13 Stunden teile ich keinen Sitz.

Neben Sonja sass eine weitere Franzoesin (schon beim Praktikum gingen die Franzosen mir auf den Keks, wir werden NIE Freunde) die dann rief 'I don't wanna die', aber auch ihr war wurst wie bequem ich sass. So musste der Fahrer halt jedes Mal dem zweiten Fahrer mehr oder weniger zwischen die Beine greifen wenn er den Gang wechseln wollte. Der erste Fahrer hielt sich mit lauter Musik und Mitgesinge wach, und mich dazu auch. Um 4 Uhr nachts gabs dann den Fahrerwechseln, das heisst den ersten Schreihals liessen wir zurueck und der zweite Fahrer rutschte nach. Er stellte die Musik ab und schon waren wir alle eingeschlafen. Auch weil er leicht humaner fuhr als der andere (von hinten kamen immer wieder Bitten 'Pleeeeeeeeeeeeease drive slowly'. Dabei hatte ICH die volle Aussicht und die zuhinterst sahen eh nix).Nun hatte ich ja endlich neben mir niemanden mehr und musste keine Angst mehr haben beim Einnicken auf seine Seite zu kippen. Aaaah, herrlich!

1 Kommentar:

  1. Wäsche waschen im See,das wäre doch mal was Neues für Euch !
    Das war ja kein Velospass mehr für Dich,Na ja,jemand muss ja schuld sein !
    Die Reise im Minivan war ja eine Strapaze für Dich !! Fliegen ist doch schöner ??

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