Montag, 4. März 2013

Kovalam - Kerala

Schon wieder seit 5 Stunden im Buero und noch nicht getan. Erinnert mich irgendwie schwer an meine anderen Volontaereinsaetze. Ich warte immer noch auf das Gespraech mit der Redakteurin. Bereits letzte Woche hatte sie mir gesagt, ich haette ruhig mehr schreiben koennen da es so interessant gewesen waere. Morgen ist der Abgabetermin fuer die erste Fassung, sprich ich erwarte nun wirklich ein Feedback. Morgen werden gleichzeitig auch die neuen Artikel vergeben. Ich weiss nicht genau ob man da waehlen darf bzw als Nicht-Muttersprachler gewisse Narrenfreiheiten hat. Mir schwebt da schon was vor, ansonsten schreibe ich halt den Artikel den ich 'muss' sowie jenen den ich 'moechte'. Zeit genug habe ich ja zur Verfuegung.

Ach herrje, ich habe noch eine total schlechte Nachricht! Da hatte ich doch ganz zu Beginn geschwaermt wie toll das Essen ist. Und trotzdem motzte ich in meinem letzten Blog. Entweder meine Geschmacksnerven haben sich zurueckentwickelt oder irgendetwas stimmt wirklich nicht. Jetzt habe ich auch herausgefunden was. Denn an meinem Ankunftstag war der Geburstag der Gasttochter und zur Feier des Tages hatte die Schwaegerin gekocht. Mist!!! 

Das letzte Wochenende habe ich mit 6 anderen Volontaerinnen in Kovalam verbracht. Dies liegt ca. 6 Autostunden von Tamil Nadu entfernt in einem anderen Bundesstaat, naemlich Kerala. Hier wird bereis wieder eine andere Sprache gesprochen, also weder Hindi oder Tamil. Der Staat scheint ziemlich gruen zu sein mit vielen Palmen und erinnert mich irgendwie an Florida. Kein Wunder, Backwaters und Strand. Das muss ich mir definitiv mal genauer anschauen, wenn ich 'mehr Zeit', also auf der richtigen Reise, habe. Anscheinend waere es teurer gekommen den Bus zu nehmen, also haben wir uns ein privates Taxi gegoennt. Dies hat nur Vorteile: er haelt immer wieder an, die Fahrt ist viel schneller und er kutschiert einen bis vor die Haustuere.

Wie erwaehnt waren wir zu 7. Ich, Georgina (GB) aus meinem Zimmer, sowie eine weitere Englaenderin, eine Daenin, eine Australierin, eine Tirolerin und eine Deutsche. Die meisten machen ein medizinisches Praktikum, das heisst ich war in besten Haenden. Irgendwie gibt es einem ein gutes Gefuehl, wenn man weiss, die Maedels koennten einen im Notfall auch zusammenflicken (oder wenigstens das Haendchen halten).

Im Auto benoetigte ich dann zum ersten Mal seit meiner Ankunft Socken und Pulli. Klar warum, die Klimaanlage lief auf Hochtouren! Wir fuhren um 1.15 Uhr (ja morgens... nicht meine Planung...) los und kamen so schnell vorwaerts. Der groesste Teil war auf einer Art Autobahn, also zweispurig ohne Gegenverkehr. Falls mal ein langsamer Lastwagen vor uns fuhr wurde diese per Lichtsignal (Volllicht, blink, blink, blink) auf die Seite gescheucht. Ist eh angenehmer als eine Hupe, aber genau so wirksam.

In Kovalam angekommen mussten wir uns zuerst mal ein Hotel suchen. Ich nahm dann zusammen mit Georgina en Zimmer, bei ihr weiss ich dass sie sicher nicht schnarcht. Irgendwie erinnert sie mich sehr an Amy, mit welcher ich damals 2009 in Nepal in der Schule als Volontaer gearbeitet habe. Wir bekamen einen grossen Raum mit Balkon, perfekt fuer Sonnenuntergangsfoeteli (siehe unten). Die Hauptbeschaeftigung in Kovalam ist natuerlich am Strand liegen. Wir mieteten uns Liegestuehle fuer den ganzen Tag. Gratis gibts ja nichts, dafuer haben die Inhaber geguckt dass keine Inder von uns Fotos machen oder uns sonst irgendwie belaestigen. Falls doch mal jemand ein Foto schiessen wollte zueckten wir einfach auch die Kamera. Vielleicht kann man die Inder auch ein wenig verstehen. Laeuft man doch sonst eigentlich eher 'hoch verschlossen' herum sassen wir nahezu halbnackt mit Bikini am Strand waehrend die indischen Damen ueberhaupt nicht oder nur in Klamotten ins Wasser stiegen. Kein Wunder sind dem einen oder anderen Inder fast die Augen rausgefallen. Kein Wunder mussten sie gucken, sieht man sowas doch nicht oft.

Ich sass den ganzen Tag mit einer gehoerigen Schicht Sonnencreme im Schatten. Wozu braun werden? Erstens ist weiss hier total in und zweites habe ich im Winter in der Schweiz eh nichts davon, hoechstens vielleicht einen braunen Kopf zum praesentieren, aber der sieht nach zwei Wochen daheim auch wieder aus als waere ich nie weg gewesen. Dummerweise holte ich mir trotzdem einen ziemlichen Sonnenbrand, unverstaendlich fuer mich. Die anderen roesteten in der Sonne vor sich hin und ICH habe den Sonnenbrand. Heute sieht die ganze Sache aber schon wesentlich entspannter aus, den roten Kopf kann man nun hoechstens noch auf Facebook bewundern. Ich muss auch erwaehnen dass die besseren Fotos auf Facebook viel besser sind, da ich diese direkt mit der Kamera hochladen kann. Jene fuer den Blog sind jeweils nur von Handy und lange nicht so zahlreich. Darum: add me on Facebook as a friend :-)

Da Kovalam ziemlich touristisch ist draengt sich ein Restaurant ans Naechste und man kann auswaehlen. Wir waren dann immer in einem anderen, ganz nach meinem Prinzip 'das Geld ueberall verteilen'. So besuchten wir nicht nur das Swiss Cafe, sondern unter anderem auch die German Bakery. Das Birchermuesli war dann wirklich lecker, wie auch den frischen Fisch welchen wir assen. Beim Restauranteingang gabs zum Teil eine Auslage aus Eis auf welcher die ganzen hohlaeugig guckenden Fische lagen. Oder dann Hummer, diese krabbelten zum Teil (noch) lebendig im Becken herum.

So verbrachten wir den ganzen Freitag, Samstag und Sonntag bis zum Mittagessen in Kovalam. Zum Teil liessen sich meine Kolleginnen (Stichwort Ayurveda) massieren, aber ihre Haare waren nach mehrmaligem Waschen noch so oelig dass es mir abloeschte. Doch nichts fuer mich. Und jetzt ist eh Adele's Mutter (eine weitere Zimmergenossin hier in Madurai) zu Besuch, diese ist Masseurin von Beruf und hat uns schon ne 'Behandlung' angeboten. Soll ich?? 

Zurueck waren wir dann innerhalb 5 Stunden, der Fahrer hatte wohl pressant. Ich stelle in ein paar Tagen 'best of ueberholen' auf Facebook. Haarstraeubend was ich da zum Teil fotografiert habe. Aber so fahren sie nun mal, die Strasse hat zwar eine Mittellinie, aber Platz hats trotzdem fuer drei Autos nebeneinander. Ausser viel Gegenverkehr (natuerlich nicht auf dem Autobahnstueck) sahen wir auch immer wieder katholische Kirchen oder Spitaeler. Vor allem wenns um Kichen gehtt koennte man manchmal meinen man faehrt in der Schweiz von Dorf zu Dorf. Frage mich immer noch wo alle Hindus bleiben.



 
So muss ein anstaendiges Fruehstueck aussehen. Ich liebe Bohnen!!
 
Ein echtes Schweizer Birchermuesli (mit Kokosnussflocken) vom Swiss Cafe
 
Auch das kennen wir doch alles...
 
Sonnenuntergang in Kovalam

 
Die Aussicht vor meinen Fuessen vom Liegestuhl aus
 

1 Kommentar:

  1. Wäre so ein tolles Bild!!!!

    ....aber irgendwie stört das Füsschen, oder besser gesagt die Zehen auf dem Bild:(

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