Sonntag, 18. August 2013

Langkawi - Malaysien

Ein Blick auf die ganzen Fotos und man sieht keinen einzigen Sonnenstrahl. Ganz so schlimm war es ja nicht, aber das Wetter machte uns doch leicht einen Strich durch die Sonnenanbeterrechnung. Hey, unser Strandurlaub! Immerhin wars ja trotzdem nie kalt. Wir wuenschten uns ein paar Grad weniger, denn kaum war die Sonne draussen verschmachteten wir halb. Also es traf uns fast der Schlag ehrlich gesagt.... 

Aber zuerst mussten wir mal nach Langkawi kommen. Von einer Insel zur naechsten, pure Inselhopping also. Es gaebe eine Faehre von Georgetown nach Langkawi welche ca. drei Stunden dauert. Wir versuchten diese zu buchen, aber irgendwie brach das System immer wieder ab. Da wir bald keinen Nerv mehr hatten entschieden wir uns einfach: dann fliegen wir eben! :-) Dies wurde der kuerzeste Hopp ever, keine 25 Minuten. Wir waren 5 Minuten in der Luft als sie schon wieder vom Sinkflug redeten, total lustig. Ich hatte trotzdem Panik da der Pilot meinte es wuerde ziiiemlich turbulent werden und er probiere sein Bestes... das wir nicht abstuerzen oder was? War dann doch nur halb so wild. Aber mit dem Alter werde ich immer schlimmer, diese bloeden Fluege staendig. Nachdem ich nun aber etwa 5 Fluege in kuerzester Zeit hintereinander hatte muss ich sagen, langsam gehts wieder. 

Im Lonely Planet Reisefuehrer lasen wir dann im Nachhinein dass die Faehre im Sommer nicht zu empfehlen ist da die See so stuermisch waere. Kotzsaechklein Grundvoraussetzung. Wir sprachen auch mit einer Einheimischen auf Langkawi die meinte, sie wuerde die Faehre NIE nehmen! Alles ueber 45 Minuten waere zu lange und wenn sich mal jemand uebergebe wuerden alle im Chor einstimmen. Na dann, Schiff ahoi fuer die anderen...

An einem Tag entschieden wir uns einen Strandtag einzulegen. Wir brachten Buecher und Tuch und Esswaren mit und mieteten die Liege fuer den ganzen Tag. Alles fing super an, wir cremten uns ein, lasen ein wenig und beobachteten die Wolken. Irgendwie wurde das Wetter immer schlechter und eine kuehlere Brise begann zu wehen. Die Wolken kamen immer naeher und innerhalb von Minuten packten wir alles ein, versuchten den Schirm zu schliessen und die Kissen festzuhalten und bevor die ersten Tropfen auf uns einbrachen rannten wir zum naechsten Restaurant. Alle sassen dort rum und warteten auf Besserung. Monsun, da regnet es doch nicht staendig, oder? Es windete aber so sehr dass wir voll mit Sand waren und alles in den Augen und Mund (knirsch knirsch) hatten, so hetzten wir ins Hotel rein. Der Tag war aber gelaufen, erst nach Stunden hoerte es auf zu regnen.

Fuer den naechsten Tag hatten wir einen Ausflug geplant. Mit dem Boot auf dem Fluss rumschippern, zwischen Mangroven hindurch, Aeffle fuettern, Fliedermaeuse bestaunen, Fische fuettern usw. Wir preschten aber auf dem Meer rum so dass mir fast anders wurde. Und wir dachten es waere ein Fluss? Schlussendlich fuhren wir dann doch noch in eine ruhigere Muendung hinein, zum Glueck. Der Ausflug war eigentlich noch cool, halt nur dass 10 andere Boote dasselbe Programm hatten. 

Wenn man in Langkawi nicht gerade am Strand liegt oder shoppen geht (Stichwort Mehrwertsteuerfrei, unser Stichwort: kein Platz!!!!) verbringt man die Zeit mit Essen. Es hat ne ganze Fressmeile mit italienisch, mexikanisch, indisch und chinesisch (Schimpfwort!). So fragten wir uns schon am Morgen was wir denn schoenes Essen wuerden. A propos Essen, das Ende des Ramadans fiel grad auch noch auf die Tage auf Langkawi. Selamat Hari Raya Aidilfitri (ich kanns im Fall auswendig), Frohe Weihnachten fuer Muslime sozusagen. Wir bekamen zwar nicht viel davon mit, wir sahen am Morgen ein paar Kinder in festlicher Kleidung welche uns um Geld fragten (grmpf...) und danach war endlich endlich wieder Essen auf offener Strasse angesagt. Oh man, da hatten wir also die ganze Ramadan-Zeit in muslimischen Laendern verbracht. In Malaysia war es ja fast kein Problem, vor allem in Staedten wo es nur so von Chinesen (jetzt muss man wieder froh um sie sein...) wimmelte, die hielten ja auch keinen Ramadan. In Indonesien war es schon viel eher ein Problem, auch weil es Sumatra ist welches dann doch irgendwie weniger touristisch und konservativer ist als Java. Im Zimmer in Bukittinggi hatte es sogar einen Zettel von wegen 'wenn man als Paar nicht verheiratet ist darf man auch nicht zusammen uebernachten'. Da es auf indonesisch stand dachte ich mich gehts nichts an, hehe. Aber auf Langkawi fanden wir immer wieder Verbotsschilder von der Sittenpolizei. Ich weiss nur dass es in Bukittinggi keinen Valentinstag gibt da dies 'westlich' ist und die Leute koennten ja sonst noch auf die Idee kommen sich zu beruehren oder - Gott bewahre - sich zu kuessen. Und dies in der Oeffentlichkeit!

Noch eine Anmerkung wegen Ramadan. Es wird sowohl in Indonesien wie auch in Malaysia erwartete dass alle Muslime 'mitmachen'. Von wegen freie Meinung oder so, da wird man also nicht gefragt ob man moechte oder nicht. Je nachdem wo man lebt, im lieberalen und touristischen Pangandaran wie Dindin (wo es niemanden interessiert) oder im aehnlich liberalen Langkawi guckt die Polizei (die SITTENPOLIZEI) vielleicht weg. Lio, welche ein Reisebuero auf Langkawi fuehrt, huschte jeweils unter ihren Pult und trank dort einen Schluck waehrend wir in der Tuer standen und die Sicht blockierten. Wie witzig (oder traurig?) ist denn das? Sie hatte auch was zu Essen dabei, schoen eingepackt. Dies wuerde sie dann bei sich zu Hause essen da sie eben auch KEINEN Ramadan macht. Persoenlich bin ich aber erstaunt wie viele tatsaechlich Ramadan machen. Zuerst dachte ich das waere eher locker und wer will macht das eben. Aber schlussendlich habe ich doch eher mehr Leute getroffen die sich strikt daran gehalten haben. Kein Wunder, als Muslim der eben nicht mitmacht kriegt man ja fast nichts zu Essen da die Restaurants nur westlichen Touristen was servieren. Und es scheint gesellschaftlich eher unakzeptabel sich davor zu druecken. Also freut euch daheim ab eurer Freiheit, in anderen Laendern wird euch genau vorgeschrieben was ihr zu machen habt. Und es ist trotz allem Indonesien und Malaysien wo arrangierte Ehen nicht (mehr) das Norm sind und die ich auch nicht als 3.-Welt-Laender bezeichnen wuerde.


Die Aussicht beim Anflug war super. Kein Wunder. Hier: Air Asia 

Also doch Malaysien

Und im Hintergrund: Thailand

6 Monate Braeune. Ja sorry, brauner werde ich nicht...

Badewetter sieht anders aus

Badenixen sehen anders aus...

USA-Adler, sprich Weisskopfadler

Andere sind auch am suennele

Sieht man nicht so gut, war halt dunkel. Fledermauese... oder Flughunde

Lag am Strand rum... Nadine am rumspielen

Ein Aquarium vor unserem Boot!

Mangroven, man beachte die tolle Wasserfarbe #nofilter hahaha

Ipoh, Georgetown - Malaysien

Wie gesagt, in Malaysien ist vieles einfacher als in anderen Laendern. Wo wir in Indonesien oefters mal westliche Toiletten hatten, dann aber doch mit einem Kuebel Wasser spuelen mussten kommt hier sowas ueberhaupt nicht in Frage. Oder Toilettenpapier welches man in den Abfall werfen muss da es sonst alles verstopfen wuerde, kein Problem hier. Auch die Strassen sind super, keine Loecher, kein Geholpere, schlicht und ergreifend Autobahnen auf denen weniger Verkehr als im Rheintal (nicht zu Stosszeiten) herrscht. Aber schlussendlich ist es eben DOCH Asien. So standen wir naemlich in Malacca am Busbahnhof und warteten auf unseren Bus als eine Dame daherrauschte und meinte 'kommt nicht', uns das Ticket wegnahm und dafuer Geld in die Hand drueckte und uns gleichzeitig aufforderte ihr nachzurennen. Es gab eine kleine Aufruhr und ein Durcheinander von dem wir nichts verstanden und Minuten spaeter waren wir in einem anderen Bus der 'per Zufall' auch nach Ipoh fuhr. Aber es hat alles einen Haken, dieser fuhr alles andere als direkt, so dass wir sicher 7 Stunden im Bus hockten und so den ganzen Tag versauten. 

Im Nachhiein muessen wir sagen: egal! Die Leute hatten schon gemeint: was wollt ihr denn in Ipoh?' Sowas hoert man oft, aber Asiaten haben grundsaetzlich ein anderes Verstaendnis wenns um Sachen angucken geht. Die wollen was ganz anderes als wir und langweilen sich viel schneller als wir. Wir finden im 'nichts' immer noch was. Nur eben in Ipoh nicht. Dazu die drueckende Hitze die das herumlaufen auch nicht angenehmer machte. Wenn wir es nicht genauer wuessten haetten wir vermutet wir sind in China. Hat es in Malaysia ueberhaupt was anderes als Chinesen? Wie sieht der Malaye grundsaetzlich aus wenn nicht chinesisch? Die ganze Stadt war voll mit chinesischen Laeden, Schriftzeichen, Musik und Essen. Daheim bin ich ja ein grosser Fan von Ente Suess-Sauer (thumbs up fuers Panda in Lustenau!) und allem was chinesisch ist, aber SO sieht es eben NICHT aus! Oft sind es unidentifizierbare Nudelsuppen und halbgares Huehnchenfleisch welches schon den ganzen Tag kopfueber im Schaufenster haengt. Also samt ganzem Huhn natuerlich. Ehrlich, sowas gabs tatasechlich an einem Abend. Also mich konnte man mit der Zeit mit chinesischem Essen jagen, Sonja glaubt mir wohl gar nicht mehr dass ich dieses liebe. Aber eben das eingeoesterreicherte (in meinem Fall...) Chinesisch, ein bisschen Huehnchen suess-sauer, ein wenig Ente 4 Schaetze. Aber DAS Zeugs???

In Ipoh hats auch ein Chinatown, welch Ueberraschung. Also ganz Ipoh ist ein Chinatown. Ich muss dazu aber sagen dass die Leute voll freundlich waren. Passiert wohl nicht so oft dass Europaeerinen ins Restaurant kommen. Wie gesagt ist Ioph eher untouristisch, ausser ein paar schoenen Gebaeuden hats nicht sehr viel zu bieten. Na gut, ein Kino hats auch noch, zum Glueck. Der groesste Witz: Ipoh ist fuer sein tolles Essen bekannt. Haeh???

Ab Ipoh gings dann wieder aehnlich chaotisch weiter. Wir wollten nach Georgetown welches auf der Insel Penang liegt, diese kann man per Faehre oder ueber eine lange Bruecke erledigen. Wir buchten unser Ticket bei der Ankunft, der Typ hatte uns aber verschwiegen dass man bis nach Georgetown fahren kann. So versuchten wir unser Ticket umzubuchen welches ohne Probleme funktionierte obwohl wir schon fuers alte Ticket bezahlt hatten. Schoen unkompliziert... da wir eh eine Stunde zu frueh waren wurde es auf einmal hektisch. Von unserer Anfrage fuer die Umbuchung bis wir im Bus drin sassen verging... keine Minute! Husch husch, Gas geben und rennen und schon sassen wir im ultramodernen Bus nach Georgetown. Horray!

Georgetown war dann wieder super! Die Stadt ist seit ein paar Jahren UNESCO Weltkulturerbe und laesst sich 'nicht schlecht' zu Fuss erkunden. Zum Teil war der Verkehr ernorm und Trottoirs sucht man vergeben, so hiess es wie Enten hinereinander watscheln und gucken dass man nicht ueberkarrt wird. Erinnert mich fast ein wenig an Kathmandu hier, hehe. Ach ja, diesen Satz fand ich auf Wikipedia:  Georgetown liegt an der nordöstlichen Spitze der Insel und hat 178.358 Einwohner (Stand 1. Januar 2005), überwiegend Chinesen.

Die Chinesen also wieder. Wir waren manchmal auch verwirrt ob gewisse Touristen denn nun aus China waeren oder Einheimische oder Leute aus Singapore, welches ja nebenan liegt. Dasselbe gilt fuer Thailand, aber diese sollte man ja eher auseinanderhalten. Auf dieser Reise haben wir jedoch gemerkt dass es keine, oder fast keine, 'typischen' Indonesier, Malaien, Nepalis oder was auch immer gibt. Ueberall nur ein Gemisch, dann noch die Europaer welche Malaysia und Indonesien jahrelang besetzt haben, dann das Geschiebe untereinander und zurueck bleibt ein Mix wo der Chinese anscheinend Malaie ist und in Sarawak wohnt (die einen hatten wir mal gefragt da sie so 'chinesisch' aussahen).

In Georgetown hat uns vor allem die ganze Kunst gefallen, praktisch jede Strasse hatte was zu bieten, siehe auch Fotos. So viele Fotos haben wir schon lange nicht mehr geschossen! Da sind einerseits die Clanhaeuser, die chinesischen und Hindu-Tempel und dann eben die ganze Kunst. Sonja kaufte sich die Postkarten und wir suchten uns dann dumm und daemlich da man die Motive zum Teil fast nicht mehr erkennt da sie schon so verwaschen oder abgebroeckelt waren. Einer meinte zwar der Maler wuerde alle zwei Monate kommen, aber da haben wir uns wohl falsch verstanden. Ausserhalb der Stadt besuchten wir den Schmetterlingsgarten, ansonsten verbrachten wir viel Zeit mit rumlaufen, Essen und uns ueber die Hitze zu beschweren. 

A propos Essen, in Georgetown hats auch ein Schweizer Restaurant welches Urs und seiner malaischen Ehefrau gehoert. Andere Auslandschweizer sind ja manchmal leicht komisch, aber beide waren total nett und er zeigte uns im Obergeschoss seine Sammlung von alten Koffern, Schmuck, Schuhen usw. Er koennte glatt ein Museum eroeffnen, das Haus alleine waers schon wert. Also falls mal jemand in Georgetown ist, unbedingt vorbeigehen! Die Salatsauce (in anderen Laendern wissen sie gar nicht was das ist) schmeckt wie daheim, die Pommes sind schoen gesalzen, die Cervelat ist eine Cervelat und der Dessert ist Oma's Geheimrezept. Da geht einem doch das Herz auf, auch wenn wir erst am 3. August vorbeikamen und darum leider leider den Nationalfeiertag verpasst hatten. Ach ja, das Restaurant heisst Edelweiss.


 
Nette Gegend in Ipoh

 
 Auch eine Zugstation hatte es wie man sieht
 
 
NICHT das weisse Haus und auch NICHT die amerikanische Flagge, sondern Ipoh in Malaysien
 
 
 Georgetown war voll mit diesem Kunstsachen
 
 
 Hach, ein Schweizer Restaurant mit totalen netten Besitzern
 
Mehr 'wall art' in Georgetown
 
 
 Satu, dua, tiga (eins, zwei, drei)
 
Chinesischer Einfluss 
 
 
Eine Strasse in Georgetown
 
 
Aussicht von Penang nach Penang
 
 
Die Clan Jetties direkt am Quay
 
 
 Hey das bin ja ich!
 
 
 Katz und Maus Spiel
 
 
 Einfach nur genial mit dem Rad, oder?
 
 
 Pulau Pinang steht fuer Insel Penang, darauf die Stadt Georgetown
 
 
Im Schmetterlingsgarten auf Penang


 
 Die Richtung stimmt - wir kommen bald!
 
Man beachte den Schmetterling auf dem Rucksack
 

Donnerstag, 15. August 2013

Kuala Lumpur, Malacca - Malaysien

Bereits sitze ich in Kathmandu, es ist ein Wahnsinn. Die drei Wochen in Malaysien sind nur noch so an uns vorbeigerauscht und ich hatte NULL Zeit um am Blog zu arbeiten. Nun hole ich hier halt alles auf und ihr koennt ein wenig nachlesen. Hoffe bin dann in Indien nicht so nachlaessig. Versprechen kann ich nichts.

Malaysien war ja eigentlich nicht wirklich geplant. Wir wollten von Indonesien nach Malaysien und dort hoechstens Kuala Lumpur besuchen. Fuer Indonesien benoetigten wir eben einen 'Rueckflug', also eben nach KL (Kuala Lumpur). Der eigentliche Plan war ja Tibet, aber dort aendern die Bestimmungen staendig, von wegen man kann eh nur als Gruppe einreisen und 5 Leute muessen aus dem gleichen Land sein usw. Dies wechselte staendig so dass es uns zu bloed wurde und wir am Schluss nicht in Kathmandu feststecken wollten, was wir nun ja eh tun. Dieses Mal aber wegen meinem Indienvisum welches ich erst in einer Woche abholen kann. Es koennte schlimmer sein. So liessen wir eben Tibet ganz aus - ein anderes Mal - und blieben stattdessen 3 Wochen in Malaysien. Da kann man sich ja auch verweilen. 

Java war ja teurer und besser ausgestattet als Sumatra, aber Malaysien schlaegt auch Java. Auf der Luxusskala waere es wohl Singapore-Malaysien-Vietnam-Indonesien-Kambodscha-Indien-Nepal, je nachdem von welcher Seite man es anguckt. Warme Dusche, Schlagloecher in den Strassen, Chaos Verstaendigungsprobleme, Schmutz und Dreck, westliche Toilette mit Spuehlung die funktioniert usw... Singapore ist sicher ganz oben auf der Skala, wobei ich mir mit dem unteren Ende nicht ganz sicher bin, indisches Chaos gegen schlechte Strassen in Nepal? Jedenfalls ist Malaysien ein suedostasischer Traum. Das erste Mal anstaendige Autobahnen fast wie in der Schweiz, Hoechstgeschwindigkeiten von 120 kmh und so wenig Verkehr dass man auch so schnell fahren konnte. Klimatisierte Busse die aussahen als haette man diese erst letzte Woche neu gekauft (sie rochen noch neu!). Zimmer mit Klimaanlage (keine Frage), tolle Duschen (mit Vorhang, ich raste aus vor Freude. Endlich nicht das ganze Bad unter Wasser nachdem man geduscht hat), WC-Papier und Seife immer dabei. Also das ist oft nicht der Fall, jedenfalls nicht in unserem Budgetbereich. Klar war Malaysien dementsprechend teurer. Waren es auf Sumatra eher CHF 10 gab es hier nichts unter CHF 25.

 Das Tolle fand ich ja dass sowohl in Indonesien wie auch in Malaysien die gleiche Sprache gesprochen wird. Die Frage ist nur: ist das nun indonesisch oder malayisch? Fuer Indonesien hatte ich mir ganz Saetze gemerkt wie 'wie lange dauert es bis blabla' und 'wann kommen wir in blabla an', so war ich ganz verzueckt meine Sprachkenntnisse weiter einzusetzen. Im Nachhinein muss ich aber sagen ich habe 3 Wochen nur Englisch gesprochen.

Unser erster Stopp war KL, wo wir hauptsaechlich geshoppt haben (Portemonnaies, Schmuck, Uhren, alles schien CHF 3 zu kosten) wieder mal ins Kino gingen und meinen Geburtstag feierten. KL hat eigentlich auch sehenswuerdigkeitentechnisch nicht sooo viel zu bieten, da sind die Petrons Twin Towers die mit ihren 88 Stockwerken fast nicht zu uebersehen sind. Aber sonst liegt der Reiz der Stadt eher in den verschiedenen Quartieren wie Chinatown oder Little India. Fuer uns lag der Reiz auch in den Shopping Malls, wobei ja Indonesien auch nicht schlecht ausgeruestet gewesen war, also zumindestens Java. Auf Sumatra war das Leben dann schon eher rough, rau. Im letzten halben Jahr hae ich ziemlich viele deutsche Woerter vergessen, wenn Sonja und ich miteinander reden sind viele Worte zwischendrin immer wieder auf Englisch. Wir wissen ja was wir meinen. Das heisst dann der food ist spicy und ich bin jetzt grad mal fed-up mit diesem Malaysia. Sicher hat es auch damit zu tun dass wir nur noch auf Englisch lesen, da fallen einem die Worte halt einfach schneller auf Englisch ein.

Malaysien ist wie auch Indonesien immer noch muslimisch, aber mit einem Schlag landeten wir (fast) in einer neuen Welt. Die Moscheen lagen alle weit genug von unserer Unterkunft entfernt, ausserdem ist die Bevoelkerung bunt gemischt, Malayen, Inder, Chinesen, Touristen, da ist Ramadan auf einmal kein Thema mehr. In den Shoppingcentern gibts sowieso staendig und ueberall was zu essen. Zumindest fast....

Ich muss euch noch von unserem groessten Gau erzaehlen, ich weiss nicht ob es peinlich ist oder einfach nur dumm gelaufen war. Jedenfalls gibts was zu erzaehlen. An meinem Geburi entschieden wir uns an einem Ramadan Buffet teilzunehmen. Ab 18.30 Uhr wurde das Buffet vorbereitet, so sassen wir an unserem Tisch und sahen zu wie sich das Restaurant langsam fuellte. Sonja wollte separat was bestellen und bekam auch die Karte nach 3x nachfragen und nach dem Kellner klingeln (auf winken oder so reagierte ja niemand), aber irgendwie schien der einfach nicht zu verstehen dass sie noch was bestellen wollte. Wir wurden auch staendig uebersehen (soll ich 'Frauen in einem muslimischen Land' schreien oder woran liegt es??) und als er nach Stuuuunden endlich zu uns kam meinte er, es gaebe sonst nichts anderes. So hockten wir einfach doof am Tisch ohne Getraenke und warteten bis um ca. 19.00 Uhr das Buffet eroeffnet wurde. Alle standen an und holten sich die libanesischen Koestlichkeiten. Zurueck am Platz schlugen wir zu, wir waren ja kurz vor dem Verhungern. Als wir den Teller schon halb leer hatten bemerkten wir dass alle anderen (wir waren die einzigen Touristen!) vor ihrem Essen sassen und auch ihre Getraenke nicht beruehrten. Zuerst dachten wir es waere ein bloeder Zufall. Erst als eine Frau ein Foto von uns schoss (ohne Scheiss!!) wussten wir was laeuft falsch. Wer sitzt schon 20 Minuten vor dem Essen und wartet auf - irgendwas?? Ziemlich betreten legten wir dann auch die Gabel auf die Seite und machten es den Leuten nach - und hockten einfach nur davor. Klar wussten wir dass erst am Abend des Ramadans gegessen wird, aber auf Sumatra wars 18.30 Uhr gewesen, also die Zeit wo das Buffet eingerichtet wurde. Nie im Leben dachten wir in Malaysien waere es eine andere Zeit, naemlich 19.30 Uhr!!! Das ist ja an Peinlichkeit fast nicht zu uebertreffen!! So warteten wir also noch ein paar Minuten und assen dann erst wieder als die Malayen auch dran waren. Ich haette sterben koennen vor Scham... an meinem Geburtstag!!

Danach sahen wir auch in den Malls dass immer wieder Essen an leere Tische serviert wurden, zum Teil schon um 18.45 Uhr. Die Touristen wurden dann in eine andere Ecke verfrachtet, so dass wir nicht 'stoerten' wenn wir schon vorher assen. In anderen Restaurants war es naemlich kein Problem, wir haben uns nur manchmal halb lustig darueber gemacht dass die Leute hier den ganzen Tag Ramadan halten und dann das Essen schon 45 Minuten frueher bestellen und bis sie anfangen koennen um 19.30 Uhr ist es ja bereits wieder kalt. Egal ob das Essen kalt ist, hauptsache was reinschaufeln? Das verstehe ich dann nicht ganz, es sollte doch auch ein Genuss sein, vor allem wenn man den ganzen Tag darauf verzichtet hat. In einem anderen Restaurant (das vom Foto unten) hatten wir zwar schon vorher gegessen, bestellten dann aber nochmals einen Kaffee a la Starbucks und sassen 10 Minuten vor dem um dann mit dem Lokalen zusammen um 19.30 Uhr zu 'brechen'. Unser Beitrag an Ramadan :-)

Nach KL gings dann runter in den Sueden nach Malacca oder Melaka oder Malakka, es heisst immer anders seufz. Die Stadt ist UNESCO Weltkulturerbe - jedenfalls ein Teil davon - und nochmals ein Tick heisser als KL. Man haelt es also Nachmittags in der Sonne fast nicht aus. 32 Grad, gefuehlte 43 Grad, na danke. Wir kamen am Sonntag an und bekamen grad noch so am Rande mit was ablaeuft. Hauptsaechlich kommen die ganzen Touristen am Freitag Abend bis Sonntags, danach ist nicht mehr viel los. Aber schon Sonntags waren zum Teil die Restaurants geschlossen, die haben es anscheinend nicht noetig. Wir haben nicht ganz verstanden ob nun doch nicht Hochsaison ist, ob es am Ramadan liegt oder ob die einfach willkuerlich schliessen. In einem Restaurant assen wir am Montag morgen, am Dienstag wars dann ohne Vorwarnung oder Schild einfach zu. Wir hatten echt Probleme einen Platz zum Zmorge essen zu finden! 

Malacca hat ein ziemlich grosses Chinatown wo sich auch die Jonker Strasse befindet. Am Wochenende ist da jeweils ein Markt und ich muss schon sagen, die haben coole Sachen. Suesse Schluesselanhaenger und andere Sachen die nicht sooo viel Platz im Rucksack wegnehmen. Nach Kuala Lumpur ging das Shoppen also gleich wieder weiter, hiiiilfe.

Malacca war zuvor bereits von den Portugiesen, Hollaendern und Briten besetzt gewesen, so gab es einen schoenen europaeischen Einfluss den man heute noch an den Gebaeuden erkennt. Dazu die Chinesen welche heute wohl die ganze Insel (ich rede vom Land Malaysien...) eingenommen haben. Aber dazu mehr in meinem naechsten Blog von Ipoh. Ganze Staedte scheinen naemlich manchmal ein einziges Chinatown zu sein, wir haben uns fast gefragt was denn nun 'Malaysien' ausmacht? Der chinesische Einfluss ist wirklich ENORM. Chinesisches Essen haengt mir nun aus dem Hals raus, damit koennt ihr mich jagen und das heisst was. Auch jagen kann man mich mit Durian, das asiatische Unheil. Das ist eine Stinkegrauselfrucht und ich habe den Fehler gemacht einen Dessert damit runterzuwuergen. Ab sofort kann ich das Ding nicht mehr riechen. Aber nicht nur ich, sondern auch in den meisten Hotels ist es verboten die Fruechte mit aufs Zimmer zu nehmen weil sie so penetrant riechen. Das sagt ja schon alles aus, oder??


 
 Kuala Lumpur ist DAS Shoppingparadies schlechthin und dabei nicht so teuer wie Singapore
 
 
 Vor einem Tempel in Kuala Lumpur. Diese 'Rundumel' sind eigentlich Raeucherstaebchen in einer anderen Form
 
 
Zum Geburtstag gabs fuer mich die Petrons Twin Towers. Hier auf der Mittelbruecke zwischen 41. und 42. Stockwerk

 
Batman und Superman Laden. Ich finds cool :-)
 
 
Die Tuerme von unten
 
 
 Es hat soooo viele tolle Sachen in KL, man hat leider nicht genuegend Hunger fuer alles. Hier Mini Cupcakes
 
 
Hinter den Petrons Twin Towers
 
 
 Einmal Ramadan bitte. Gegessen wurde erst ab 19.30 Uhr, oft standen die vorbestellten Gerichte schon ab 19.00 Uhr dampfend auf den Tischen (und NIEMAND daaa!). Unverstaendlich, den ganzen Tag nichts essen und dann kalt wenn man mal darf
 
 
 KL bei Nacht
 
 
 Weltkulturerbe Malacca
 
 
 Alles ein wenig chinesisch angehaucht hier
 
 
Der Sultanspalast
 
 
 Bootsfahrt auf dem Kanal
 
 
Der Jonker Walk, leider ist nur am Wochenende was los, sonst ist's tote Hose

 
 Unsere Strasse in Malacca, abends immer schoen beleuchtet
 

Kulinarisches Indonesien

Indonesien moechte ich nicht ohne ein paar Fressfotos abschliessen. Ihr muesst denken dass ich wohl staendig am Essen bin, aber ganz so schlimm ist es nicht. Meistens ein Fruehstueck und dann nochmals ein 'Essen' pro Tag plus einen Snack. Also wohl sogar weniger als der normale Mensch pro Tag so isst. Nur mache ich halt staendig von allem Fotos. Falls ihr Englisch versteht hier noch der Link:


Ich freue mich immer ueber Leute die mitlesen oder mir sogar folgen. Zur Zeit sind es 94 Leute, ich peile also die 100 an :-)  (also wohl mehr Leute als fuer diesen Blog)


 
Mein allererstes Essen auf Java und Indonesien selber. Da fast niemand Englisch sprach im Restaurant weiss ich nicht genau was es war. Halbscharfes Huehnchen :-)

 
 Mein liebstes Essen ausser Gado-Gado: Chicken Satay (Spiessli) mit Erdnusssauce. Nur auf Java wirklich truly good
 
 
 Banana Pancake auf dem Banana Pancake Trail. Hier auf Tuk-Tuk im Lake Toba auf Sumatra in Indonesien. Alle gefunden auf der Karte? Die Insel auf der Insel...
 
 
Chicken Satay mal nicht im Touristenrestaurant. Geschickte Augen erkennen meine Begleitung, aetsch. In Pangandaran, Java

Der Kochkurs in Yogyakarta. Leider ohne Beweis dass ich wirklich selber gekocht habe
 
Coconut Chicken mit Reis in Yogyakarta. Ich sag nur 'Knochen'!
 
 
 Und immer wieder Gado-Gado. Eigentlich nur ein Salat mit Erdnusssauce und Crackers
 
Indonesien und seine verrueckten Drinks. Marke unbekannt
 
 
 Cumi in Soyasauce mit Reis auf Java. Cumi ist squid ist Tintenfisch. Gummiiii

 
 Mikado spielen mit leeren Satayspiesslistecken
 
 
Mie Goreng, sprich Fried Noddles, sprich gebratene Nudeln 
 
Ein anderer Klassiker: Nasi Goreng Spesial (das Ei machts speziell), also fried rice, also gebratener Reis
 
 Die Saefte sind einfach super, hier Passionsfrucht
 
 
Doppelt gemoppelt: Nasi Goreng Spesial mit Satayspiessli. Unart... gesehen auf Sumatra (und wo bitte schoen ist die Erdnusssauce??)
 
Gado-Gado aus Sumatra. Dann lieber die Version aus Java...
 
 
 Frischer, gegrillter Fisch auf Sumatra. Gabs bei uns auch oft.

 
Und zum Abschluss eine typische lokale Verpackung: das Bananenblatt, Inhalt Reis, Gemuese und Huehnchen