Montag, 28. Januar 2013

Visumsorgen und Wohnungsabgabe

Ich hasse es, den ganzen Blog geschrieben und dann ist alles weg. Meine gedanklichen Ergüsse, einfach verschwunden! Was mir auf der Reise immer wieder dank Stromausfall passiert war ist nun heute mein eigener Fehler. Man funkt auch nicht mit dem Handy dazwischen, geht dort ebenfalls auf der Blogseite online und schon ist das Ding, welches automatisch zwischenspeiert, verwirrt. Es speichert nämlich genau das falsche, den textlosen Blog.
 
Auch sonst ist einiges schief gegangen, oder sagen wir ich hatte zu viel um die Ohren oder einfach nicht richtig gelesen. Zwei Wochen vor Abreise stehe ich immer noch ohne Visum da. Ich habe mich nicht mal BEMÜHT (Lieblingswort vom RAV...). Zwar steht auf der Internetseite der indischen Botschaft in Bern dass man das Visum in 3 bis 5 Arbeitstagen erhält, aber halt auch nur wenn man die Dokumente persönlich vorbeibringt. Klar, Bern liegt ja gleich um die Ecke. Ansonsten, so erfährt man wenn man sich dann doch die Mühe macht und weiter nach unten scrollt, sind es 10 bis 12 Arbeitstage. Hm, dann bin ich schon weg! Nach einer kurzen Nacht in der mir sämtliche guten Ideen kamen, aber leider kein Schlaf, entschied ich mich, ein Expressvisum zu beantragen. Dies ist immer noch günstiger als sich darauf zu verlassen, die indische Botschaft würde speditiv arbeiten, wir sind ja schliesslich in der Schweiz. Und dann muss nur die A-Post noch einmal versagen und schon stehe ich da mit Flug, aber ohne Pass und Visum.  Zwar könnte man auch den Hinflug im Notfall verschieben, aber ich MAG keinen Notfall. So heisst es für mich nun nächsten Montag saufrüh aufstehen, nach Bern pendeln, Dokumente abgeben, bis 17.30 Uhr ausharren, Pass abholen und wieder ab ins Rheintal. Was aber macht fast den ganzen Tag in Bern? Bei DER Kälte? Zusammen mit dem Bären frieren?? Shoppen ist keine Alternative. Was ist das? Einen Besuch im Starbucks habe ich mir aber verdient. In zwei Wochen heisst die Alternative dann Café Coffee Day, wollte ich nur mal so kurz hier einwerfen. Der indische Starbucks, yeah (und für alle die mich kennen und sich nun fragen wieso ich Kaffee trinken.. tja, er muss nur kalt sein. Oder süss geht auch).
 
Geklappt hat dafür die Wohnungsübergabe heute. Auf den Tag genau 8 Jahre nach der Annahme gaben wir sie auch wieder ab. Ich wusste, dass wir am 1. Februar eingezogen waren, aber das es sich beide Male um den 28. Januar handelte ist einfach ein nettes Zahlenspiel. Man könnte fast meinen es wäre pure Absicht von mir. Ich mag sowas, wenn sich Kreise schliessen. Oder wenn die Zahlen aussagekräftig sind (sind sie das nicht immer??). Nicht umsonst lande ich am 14. Februar (für alle Banausen, das ist Valentinstag!) in Indien, ein Geschenk an mich selber.
 
Weniger erfreuliches gibt es von der 'Ich-habe-keinen-Platz-im-Gepäck-Front'. Obwohl ich reiseerfahren und packsicher bin und nur die allerallerwichtigsten Dinge eingepackt habe... Nagellack, FCSG-BVB-Schal und solches Gschmäus... es ist einfach kein Platz vorhanden in dem Rucksack! Im Gegensatz zur letzten Reise lasse ich sogar die klobigen Wanderschuhe und den Schlafsack zurück, und trotzdem wirds knapp. Das liegt weniger an meinem - zugegebenermassen engen 55 Liter - Rucksack als an meinem Unvermögen. Bei der letzten Reise kamen laufend neue Mitbringsel dazu wie Tücher, Tee, Gewürze oder Schmuck und trotzem war immer Platz vorhanden. Das ist die Logik des Rucksackpackens, 5 Mal das komplette Ding aus- und eingeräumt und man kriegt Übung und findet die kleinsten Schlupflöcher. Je länger die Reise dauert umso besser klappt das Packen. Da ich sowieso wegen jedem T-Shirt, welches ich 'herausrupfe', den halben Inhalt wieder einräumen muss, bin ich überzeugt dass klappt schon noch. Und Übeltäter wie Linsenmittel, welche mir wichtigen Platz wegnehmen, werden auch täglich weniger. Aber warum ich fast mehr Apotheke als Klamotten dabei habe ich mir schon ein Rätsel...
 
Das nächste Mal weiss ich hoffentlich auch was über meine Gastfamilie in Indien zu berichten. Die Adresse sollte ich 4 Wochen vor Abreise erhalten. Was haben wir nun? Zwei Wochen? Hauptsache ich werde am Flughafen abgeholt, alles andere lässt mich eher kalt. Dafür hat sich die Organisation im Befehltston gemeldet, bin schon ein wenig erschrocken. Nachdem ich das ke garne-Arbeitsleben (Übersetzung: es ist halt so wie es ist, tüdeldüüüü) in Nepal kennenlernen durfte habe ich eigentlich schon damit gerechnet das es in Indien ähnlich ist. Ich habe dann schon mal frech nach freien Tagen gefragt und was antworten die mir? Also wenn ich die Deadline für den Artikel einhalte, dann kriege ich meine freien Tage. Das hat mich schon ein wenig erschreckt. Und die Tatsache dass ich von 9 bis 18 Uhr arbeite, das ist ja mehr als meine jetztige 40 Stundenwoche (ätsch). Aber ich freue mich auf die Herausforderung und den Irrsinn der mich erwarten wird. Für alle die's verpasst haben: ich mache ein Journalismus-Praktikum in Südindien. Sie haben mich sogar gefragt ob ich lieber für ein Magazin oder eine Zeitung arbeite und ob ich lieber über News, Sport oder Lifestyle schreibe. Cooooool :-)
 
 
Bye bye geputzte Wohnung 
Zmittagspause bei der Putzaktion 
Noch mehr Zmittagspause (während der Arbeite konnte ich ja schlecht fotografieren, sonst heisst es wieder...)
 
 
Unsere Zwischenverpflegung

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